Der Sportwettkampf von Schreckenstein
fachsimpelte mit Amanda, Doris und Emil, während Andi, der mitgekommen war, aber nicht mitreden konnte, erst zwei Drittel von dem Nußzopf aufaß und dann in die Küche ging, um ein zweitesmal Tee zu kochen.
Dort war der Herd von Schwergewichten blockiert. Isolde, Bandwurm und eine Castellanerin im Schneemannformat brieten Spiegeleier mit Speck und lauschten Dampfwalzes Ausführungen über die Beinarbeit beim Kugelstoßen.
Die Teekanne an den Hals gedrückt, ahmte Andi die Schrittfolge im Ring nach und sagte: „Geht mal zu Gabi, damit ich an den Herd kann. Sie verrät euch was über die Beinarbeit der Bienen beim Schwimmen.“
Ein Knacken in der Zimmerecke. Alle drehten die Köpfe nach dem eingebauten Lautsprecher. Doch es kam keine Durchsage.
Das lag an Pummel und Eugen. Ohne Tee, ohne Kuchen saßen die beiden Ritter mit zwei Castellanern in der Zentrale. Die schalteten, als hätten sie einen Spielautomaten vor sich. Während des Schwimmens waren die Ritter mit Tilo und Philo – eine Abkürzung für Philipp – ins Gespräch gekommen. Dabei hatte sich, aufgrund von einigen Fachausdrücken, ihre gemeinsame Vorliebe für Elektrotechnik herausgestellt.
Und weil es für jeden Bastler ein Glücksgefühl bedeutet, anderen Bastlern die jüngsten Ergebnisse seiner Bastelei vorzuführen, weihten sie die beiden Ritter in ein Geheimnis ein.
„Ich geh’ mal in Hummels Zimmer!“ Tilo legte einige Hebel um und hielt einen Knopf gedrückt.
„…und bei ihren Streichen kommt tatsächlich niemand und nichts zu Schaden?“ hörten sie die Stimme des Leiters aus einem kleinen Kontrollautsprecher.
„Nein“, antwortete der Rex. „Das wär’ ja nicht lustig. Und ein Schreckensteiner Streich muß lustig sein.“
Hummel atmete hörbar. „Sie sind zu beneiden, Kollege! Unser Modell geht mit seinen Freiheiten sehr weit – ist aber auch sehr schwer in den Griff zu bekommen. Sie haben’s erlebt…“
„Immerhin glaubt man Ihnen im Ministerium, daß es funktioniert“, antwortete der Rex. „Uns glaubt man leider nicht. Sonst hätten wir längst die staatliche Anerkennung.“
„Mann, o Mann!“ staunte Pummel.
„Moment!“ Tilo schaltete, und sie hörten plötzlich Ankes Stimme: „Heut’ abend gehen wir ins Gasthaus. Das müßt ihr erlebt haben!“
Darauf Ottokars Lachen. „Klar! Uns interessiert alles, was ihr hier so treibt.“
„Ich muß da leider passen!“ sagte eine matte Stimme. „Sandro!“ flüsterte Philo.
Der Patient fuhr fort: „Sagt Beatrix einen schönen Gruß! Vielleicht leistet sie mir ja noch mal Gesellschaft…“
„Ich werd’s ihr ausrichten.“
„Sophie!“ stellte Eugen fest.
Eine weitere Umschaltung brachte sie zu Berni, der gerade dabei war, Ingrid zu bewegen, ihn ins Gasthaus zu begleiten.
Hier schaltete Tilo ab. „Na, was sagt ihr jetzt?“
„Eine Abhöranlage!“ stellte Pummel ungerührt fest.
„War die vorgesehen, oder habt ihr sie gebastelt?“ wollte Eugen wissen.
„Wir haben sie nur geschaltet!“ erklärte Philo. „Eines Tages hat bei uns der Lautsprecher gescheppert. Wie wir ihn aufmachen, entdecken wir das Mikro…“
Tilos Hände lagen schon wieder schaltbereit. „Noch mehr?“
„Laß mal!“ bremste Pummel. „Wir haben so was auch schon gemacht. Bei einem Streich. Als Dauereinrichtung finden wir die Schnüffelei nicht so lustig…“
Unruhe nach dem Sturm
Beim Gasthaus zur Krone in Römerfeld sah man an diesem Samstag abend schon draußen, wie voll es drinnen sein würde. Die nähere Umgebung glich einer Halde für Gebrauchtwagen, Motor- und Fahrräder.
Drinnen, im feinen Restaurant, war der begehrte Tisch im Herrgottswinkel auf 20 Uhr bestellt. Im größeren Nebenzimmer tafelte die Liedertafel, im kleineren der vom Wirt so genannte Imkerverband: Wespen und Bienen aus dem Collegium. Einzeln und in kleineren Gruppen summten sie herein, vorzugsweise durch den Hintereingang, wo sich die Gassenschenke befand.
Im Castellum hatte es kurz nach neunzehn Uhr zum Essen geläutet. Zunächst vergeblich. Erst nach mehreren Aufrufen über Lautsprecher war es Pummel gelungen, die Gäste vollzählig an den Tisch zu bringen. Von den Castellanern fand sich nur etwa die Hälfte ein. Pummels Hinweis, Fräulein Doktor Horn und der Rex würden zugegen sein, besaß für sie wenig Zugkraft.
„Ihr kommt noch früh genug in die Wirtschaft!“ hatte Sonja zu den Mädchen gesagt. „Seid vorsichtig! Wir sitzen mit FDH im Hauptrestaurant.“
Da saßen sie
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