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Der Sportwettkampf von Schreckenstein

Der Sportwettkampf von Schreckenstein

Titel: Der Sportwettkampf von Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Collegium Castellum. Ihr wißt ja, diesem Jungen- und Mädcheninternat, das vom Kultusministerium als neue Modellschule hoch gepriesen wird.“
    Hatten die Minis mit ihrem Vortrag die Hochstimmung zur Höchststimmung gesteigert, kannte der Jubel jetzt keine Grenzen mehr. Die Freude war nur noch handgreiflich abzuleiten. Ritter boxten, Mädchen fielen einander um den Hals. Aber nicht nur Mädchen. Beatrix umarmte Stephan, daß er sein Abendessen wiederschmeckte, Ottokar hob Sophie hoch, und Dampfwalze nützte den Überschwang, seinen schweren Kugelstoßerarm auf Ingrids Schulter zu senken, daß sie nach Luft schnappte.
    „Spinnst du? Blöder Rammbock!“
    „Sachte, sachte, dämliche Treibhauspflanze!“ mischte sich Martin ein. „Wenn du keine Schlüsselbeine hast, laß halt beim Anziehen den Kleiderbügel in der Jacke.“
    Dieter wandte sich an Beni: „Daß sie uns eingeladen haben, versteh ich ja. Aber wieso die Hühner? Machen die überhaupt Sport?“

    „Idiotenritter!“ fuhr Kratzbürste Esther ihn an. „Im Castellum haben sie Koedukation – falls du weißt, was das ist.“
    „Das ist lateinisch und heißt soviel wie Gemeinschaftserziehung von Mädchen und Jungen“, ergänzte Fides spitz.
    „Castellum ist auch lateinisch“, trumpfte Eugen auf. „Und die Schule heißt so, weil man in der Nähe Überreste von einem römischen Castell gefunden hat.“
    „Typische Illustrierten-Halbbildung!“ frotzelte Elke. Auch sie hatte den Bildbericht gelesen, der kürzlich in einer Wochenzeitschrift unter dem Titel: Schule der Zukunft – mit Fragezeichen dahinter – erschienen war.
    „Ein Sportfest zusammen mit euch!“ Wuschelkopf Beatrix hopste vor Freude. „Wie sind die nur da drauf gekommen?“
    „Wir sind halt auch berühmt!“ meinte Mücke. „Durch unsere Schulzeitung.“
    „Sagt mal, wißt ihr überhaupt, was das ist, Sport?“ fragte Witzbold Klaus todernst. „Man hört da nie etwas, außer daß Martina Karate kann.“
    Kratzbürste Doris wollte aufbrausen, da kam Ottokar dazu. „Der Wettkampf findet erst in vierzehn Tagen statt. Bis dahin werden wir gemeinsam trainieren.“
    „Glatte Idee!“ meinte Bettina. „Das heißt, falls es die Horn erlaubt.“
    Ihr Name genügte schon, um manches Gesicht in die Länge zu ziehen. Doch der Schulkapitän lächelte nur wie ein guter Onkel. „Alles längst geregelt.“
    „Süperb!“ freute sich Renate und konnte ihre Neugier nicht länger bremsen. „Wann geht’s los?“
    „Schon morgen.“ Auch Junglehrerin Sonja Waldmann hatte sich dazugesellt. „Ich komme mit unserer Mannschaft rüber. Jeden Nachmittag.“
    „Und ich übernehme den Transport!“ Schießbude strahlte, als habe er gerade das Abitur bestanden. „Wir leihen uns einen Kleinbus.“
    „Mann! Haben die Erwachsenen plötzlich ein Tempo drauf!“ wunderte sich Hans-Jürgen, der flötende Dichter. „Wie wenn das längst besprochen war.“
    „Ist es auch!“ Mini-Ritter Kuno sah an ihm hinauf. „Ich hab’s als erster gehört. Schon vor dem Konzert.“
    „Du bist eben der Kleinste!“ lobte Witzbold Klaus. Überall standen Gruppen und Grüppchen, um die kommenden Ereignisse zu bereden. Auch die meisten Lehrer beider Schulen beteiligten sich. Fräulein Doktor Horn zeigte eine nachgerade furchterregend gute Laune. Mit Mauersäge und mit dem Rex stand sie vor dem Kachelofen. Ihre schmalen Vogelbacken waren gerötet, mit aufwendigem Fingerspiel unterstrich sie ihre Worte, daß man meinen konnte, sie leite keine Mädchenschule, sondern ein Marionettentheater.
    Dampfwalze hatte sich nach der Abfuhr bei Ingrid zu Amanda durchgeschlängelt. „Wenn du Kugelstoßen lernen willst, ich zeig’s dir.“
    Die schöne Amanda schüttelte die schwarzen Locken und lachte. „Vielen Dank! Aber in Leichtathletik bin ich eine absolute Niete. Ich kann nur gut schwimmen.“
    „Das kann sie!“ bestätigte Andi. „Wir haben uns im Wasser näher kennengelernt.“
    „Unter Wasser!“ verbesserte Amanda. Was zur Folge hatte, daß Dampfwalze sich mit Karpfenblick auf dem Absatz herumdrehte.
    Andi bemerkte es nicht einmal. Ihm war etwas eingefallen. An beiden Handgelenken hielt er Amanda fest. „Mensch, Manda, dann kommst du in die Mannschaft! Da… da gibt es doch eine Schwimmhalle! Ich hab’s gelesen. Wir melden einfach Schwimmen mit an! Pummel und Eugen sind da auch gut – und vor allem Emil, unser Oberdelphin…“ Ungestüm zog er sie mit sich fort zu Rolle, dem Sportlehrer, der eigentlich Türk hieß

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