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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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genug Barbaren.«
    »Du hast nicht alle Vrykyl, die du brauchst, Ko-kutryx«, entgegnete K'let. »Dieser R'b ist ein tapferer Krieger und ein hervorragender Befehlshaber. Er hat aus einem Haufen nutzloser Halbtaan einen Trupp von Kriegern gemacht, die so gut und mutig sind wie er selbst. Ich weiß, wie sehr du Shakur verabscheust. Ich weiß, dass du denkst, dass er zu nichts mehr nütze ist. Dieser hier wäre ein guter Ersatz. Nimm diesen Xkes an und mache ihn zu einem Vrykyl. Ich werde mich dann um Shakur kümmern, wenn du es befiehlst.«
    Dagnarus hasste Warten und Unsicherheit. Er fing an, sich über diesen Aufenthalt zu ärgern. Er wollte, was er wollte, wann er es wollte. Die Tatsache, dass er es nicht haben konnte, bedeutete, dass er die Lage nicht vollkommen unter Kontrolle hatte. Hier war K'let, der nicht hier sein sollte. Die Paladine hingegen waren
nicht
hier, vom Portal der Götter ganz zu schweigen.
    »Gibt es eine Spur von den Paladinen, Fleck?«, fragte Dagnarus.
    »Herr, Ihr müsst Geduld haben …«, begann Gareth.
    »Ach, halt den Mund«, fauchte Dagnarus. Er starrte Rabe an, welcher den Blick verblüfft erwiderte. Dagnarus musste etwas tun. Er musste zeigen, dass er die Lage immer noch beherrschte. Er griff unter seinen Umhang und holte den Dolch der Vrykyl heraus.
    Der Dolch war geformt wie ein Drache – der Körper war die Klinge, der Kopf der Griff, die Flügel der Handschutz –, und er sah über alle Maßen widerwärtig aus.
    »Du hast Recht, K'let.« Dagnarus packte den Dolch fest. Es war auf seltsame Weise tröstlich, den Griff zu berühren, und er schmiegte sich sicher in seine Hand, beinahe so, als wäre er ein lebendes Wesen. »Ich habe genug von Shakurs Gewinsel und seiner Widerspenstigkeit. Ich brauche einen neuen Befehlshaber der Vrykyl. Dieser Mann ist ein Soldat. Wo hast du gedient, Mann?«
    Rabe starrte den Mann vor sich an und dann den Dolch.
    »Ich war Hauptmann in der Armee von Dunkar, Herr«, brachte er schließlich hervor.
    Er musste zweimal dazu ansetzen, weil sein Mund fast zu trocken war, um die Wörter herauszwingen zu können. Er wusste nicht, was hier geschah, aber er spürte, dass er in Gefahr war. Er sah sich rasch um und suchte nach einer Fluchtmöglichkeit. Jeder Trevinici weiß, dass es eine Zeit zum Kämpfen gibt und eine Zeit, in welcher man um sein Leben rennt. Im Augenblick empfahl sich die letztere Möglichkeit. Der Lord der Leere stand vor ihm, und hinter ihm befand sich eine Sackgasse, nichts als ein kleiner, fensterloser Raum. Der Weg zurück wurde von K'let versperrt, und auf den beiden anderen Seiten waren die Wände des Flurs. Er starrte das Gerippe am Boden an, und seine Kehle zog sich zusammen.
    »Siehst du, Gareth«, sagte Dagnarus, »dieser Mann hier ist daran gewöhnt zu gehorchen. Sieh ihn dir an. Er nimmt an, dass er nun sterben muss, aber er gerät nicht in Panik, er duckt sich nicht, er fleht nicht. Er sucht nach einem Ausweg, aber er sieht keinen. Seine Hand bewegt sich zum Schwert. Ich habe in meiner Jugend gegen die Trevinici gekämpft, Rabe. Dein Volk hat meinen Vater halb in den Wahnsinn getrieben. Sie sind alle mutige Krieger, die Frauen so stark und so wild wie die Männer. Ich würde gern gegen dich kämpfen, Rabe, Soldat gegen Soldat«, fuhr Dagnarus fort, »aber ich habe nicht die Zeit dazu. Ich erwarte Gäste.«
    Er hob den Dolch.
    »Tut das nicht, Euer Majestät«, warnte Gareth. »Er hat sich nicht der Leere verschrieben.«
    »Unsinn, Fleck«, schnaubte Dagnarus. »Dieser Mensch lebt bei den Taan! Hast du das nicht gesagt, K'let?«
    »Das stimmt«, erwiderte K'let. »Er hat bei den Taan gelebt, wie du es getan hast, Ko-kutryx. Rabe hat sogar Menschen getötet, um Taan zu verteidigen.«
    »Siehst du, Gareth? Ich werde dich töten, Hauptmann«, sagte Dagnarus. »Dein Tod wird schnell und schmerzlos sein. Ich werde dich zu dem machen, was K'let hier ist, zu einem Vrykyl. Ich hoffe nur, dass du vernünftiger sein wirst als K'let und mir nicht trotzt.«
    Rabe verstand, welches Schicksal ihn erwartete. Er würde eine Abscheulichkeit werden, ein Werkzeug der Leere. Jedes lebende Wesen und alle, die ehrenvoll gestorben waren, würden ihn verfluchen. Seine Seele schrumpfte vor Entsetzen. Angst erfasste ihn, blinde Panik. Er keuchte und schauderte. Er hob den Blick und sah den Dolch mit dem Drachenkopf über sich.
    »Halte ihn fest, K'let«, sagte Dagnarus. »Ich muss ihn ins Herz treffen.«
    K'let streckte die Hände aus. Blitzschnell packte

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