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Der sterbende König (German Edition)

Der sterbende König (German Edition)

Titel: Der sterbende König (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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seinem Vater gehört hatte. Außerdem trug er ein Kreuz um den Hals, während Leif einen Thorshammer umgehängt hatte.
    «Wer führt in eurer Armee den Befehl?», fragte ich.
    Beide zögerten. «König Eohric?», meinte Hakon schließlich, aber sicher schien er nicht zu sein.
    «Jarl Sigurd und Jarl Cnut», sagte Leif, beinahe ebenso unsicher und in fast demselben Augenblick.
    Und das erklärte vieles, dachte ich. «Nicht Æthelwold?», fragte ich.
    «Er auch, Herr», sagte Leif. Er zitterte.
    «Ist Beortsig bei der Armee?»
    «Ja, Herr, aber er dient Jarl Sigurd.»
    «Und Jarl Haesten dient Jarl Cnut?»
    «Das tut er, Herr», sagte Hakon.
    Æthelflæd hat recht, dachte ich. Zu viele Führer und niemand, der den Befehl hatte. Eohric war schwach, aber er war stolz, und er würde sich Sigurd oder Cnut nicht unterstellen, während die beiden wiederum Eohric verabscheuten und ihn dennoch als König behandeln mussten, wenn sie seine Truppen haben wollten. «Und wie groß ist die Armee?», fragte ich.
    Keiner der beiden wusste es. Leif glaubte, sie zählte zehntausend Männer, was lachhaft war, während Hakon nur sagte, man habe ihnen versichert, es sei die größte Armee, die jemals die Sachsen angegriffen habe. «Und wohin zieht sie?», fragte ich.
    Auch das wussten sie nicht. Man hatte ihnen gesagt, sie würden Æthelwold zum König von Wessex machen und Beortsig zum König von Mercien, und diese beiden Monarchen würden sie mit Landbesitz entlohnen, aber als ich fragte, ob die Armee nach Wintanceaster ginge, sahen sie mich beide vollkommen ausdruckslos an, und mir wurde klar, dass sie den Namen dieser Stadt noch nie auch nur gehört hatten.
    Ich ließ Leif von Finan töten. Er starb tapfer und schnell, ein Schwert in der Hand, Hakon aber bettelte darum, mit einem Priester sprechen zu können, bevor er starb. «Du bist Däne», sagte ich zu ihm.
    «Und ein Christ, Herr.»
    «Verehrt niemand in Ostanglien Odin?»
    «Einige, aber nicht viele.»
    Das war beunruhigend. Ein paar Dänen traten, wie ich wusste, zum Christentum über, weil es Vorteile brachte. Haesten hatte darauf bestanden, dass seine Frau und seine Töchter getauft wurden, aber nur, weil er damit bessere Vertragsbedingungen von Alfred angeboten bekam, wenn allerdings Offa vor seinem Tod nicht nur Lügen erzählt hatte, war Haestens Frau wahrhaft gläubig. Dieser Tage, wo ich meinen eigenen Tod vor Augen habe und mein hohes Alter die Herrlichkeiten dieser Welt verblassen lässt, sehe ich nur noch Christen. Vielleicht sind im fernen Norden, wo das Eis auch im Sommer nicht schmilzt, noch ein paar Leute übrig, die Thor, Odin und Freya opfern, aber in Britannien weiß ich von keinen mehr. Wir gleiten der Dunkelheit entgegen, der Weltenverwirrung des Ragnarök am Ende der Zeiten, wenn die Meere strudeln und brennen werden und die Erde aufbricht und selbst die Götter sterben werden. Hakon kümmerte es nicht, ob er im Augenblick des Todes ein Schwert in der Hand hielt oder nicht, er wollte nur seine Gebete aufsagen, und während sie aufgesagt wurden, schlugen wir ihm den Kopf ab.
    Ich sandte Boten zu Edward, allerdings schickte ich dieses Mal Finan mit, weil ich wusste, dass der König dem Iren zuhören würde, und mit ihm ritten sieben weitere Männer. Sie sollten sich westlich halten, bevor sie die Temes überquerten, und dann so schnell wie möglich Wintanceaster erreichen, oder wo auch immer der König sich aufhielt, und sie überbrachten einen Brief, den ich selbst geschrieben hatte. Die Leute sind immer überrascht, dass ich lesen und schreiben kann, aber Beocca hat es mich gelehrt, als ich ein Kind war, und ich habe die Fähigkeit nie verloren. Alfred hatte selbstredend darauf bestanden, dass alle Herren in seinem Land das Lesen und Schreiben erlernen sollten, doch seit seinem Tod machten sich viele nicht mehr die Mühe, aber ich kann es immer noch. Ich schrieb, dass die Dänen mit zu vielen Führern geschlagen waren, dass sie zu lange knapp südlich der Temes lagerten und dass ich ihre Geschwindigkeit eingeschränkt hatte, indem ich ihnen viele Pferde genommen und sie mit vielen Verletzten zurückgelassen hatte. Kommt nach Cracgelad, drängte ich den König. Nehmt jeden verfügbaren Krieger mit, drängte ich, ruft den Fyrd zusammen und rückt vom Süden aus gegen die Dänen vor, und dann wäre ich der Amboss, auf dem er den Feind zu Blut, Knochen und Rabenfutter zerschmettern konnte. Wenn die Dänen weiterzogen, schrieb ich, würde ich sie vom Nordufer der

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