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Der Strand von Falesa

Der Strand von Falesa

Titel: Der Strand von Falesa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Louis Stevenson
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Fußweg herüberkommen – Maea voran, und hinter ihm ein Weißer mit einem Tropenhelm. Es war Herr Tarleton, der spät am vorigen Abend in Falesa angekommen war; er hatte sein Boot landen lassen und war die letzte Strecke bis zum Dorf zu Fuß mit einer Laterne gegangen.
    Sie begruben Case auf dem Felde der Ehre, in der Höhle selbst, in der er das qualmende Haupt gehabt hatte. Ich wartete, bis die Geschichte vorüber war; und Herr Tarleton betete, was nach meiner Meinung Narrenkram war – aber ich muß sagen, er gab eine recht trübselige Schilderung der künftigen Aussichten des teuren Verstorbenen und schien über die Hölle seine eigene Meinung zu haben. Ich disputierte später mit ihm darüber und sagte ihm, seine Predigt sei Pfuscharbeit gewesen; er hätte es ganz anders machen müssen, nämlich sich wie ein Mann hinstellen und den Kanaken klipp und klar sagen, Case sei verdammt, und es sei gut, daß man ihn los wäre. Aber es gelang mir nicht, ihn von der Richtigkeit meiner Meinung zu überzeugen.
    Hierauf machten sie für mich eine Tragbahre aus Ästen und trugen mich nach der Station hinunter. Herr Tarleton schiente mein Bein und behandelte es wie ein richtiger Missionar, so daß ich noch den heutigen Tag hinke. Als er damit fertig war, schrieb er meine Zeugenaussage nieder, vernahm auch Uma und Maea, schrieb alles fein säuberlich auf und ließ uns unterzeichnen; und dann ließ er die Häuptlinge holen und marschierte mit ihnen nach Papa Randalls Haus hinüber, um Cases Papiere in Beschlag zu nehmen.
    Alles was sie fanden, war eine Art Tagebuch, das eine ganze Reihe von Jahren geführt worden war und worin weiter nichts stand als Eintragungen über den Koprapreis, gestohlene Hühner usw.; außerdem waren da bloß noch die Geschäftsbücher und das Testament, wovon ich Ihnen schon zu Anfang erzählte, und aus beiden ergab sich, daß die ganze Geschichte, Haus und Hof, Geld und Gut seinem samoanischen Weibe gehörte. Ich selber kaufte ihr alles ab, und zwar um einen recht vorteilhaften Preis, denn sie hatte es eilig, nach Hause zu kommen. Randall und der Schwarze mußten davon; richteten eine Art von Station da in der Gegend von Papa-malulu ein und machten sehr schlechte Geschäfte; denn, um die Wahrheit zu sagen, keiner von beiden verstand etwas davon; sie lebten hauptsächlich vom Fischen, und das kostete dem alten Randall das Leben. Eines Tages kam scheint's ein netter großer Zug von Fischen in die Bucht, und Papa ging mit Dynamit auf sie los; entweder brannte die Lunte zu schnell, oder Papa war voll, oder auch beides, genug, die Bombe ging los – in der üblichen Weise – bevor er sie schmiß, und wo war da Papas Hand? Na, dabei ist ja weiter nichts Schlimmes; die Inseln nach Norden zu sind voll von Einhändigen wie die Kerls da in Tausendundeinernacht – aber entweder war Randall zu alt, oder er trank zuviel – na, kurz und gut, er starb. Recht bald darauf wurde der Nigger an die Luft befördert, weil er bei Weißen gestohlen hatte. Er ging nach Westen und fand da Menschen von seiner eigenen Farbe, die ihm vielleicht besser gefiel, und die Menschen seiner eigenen Farbe griffen ihn und aßen ihn als eine Art von Herzstärkung, und ich hoffe von Herzen, er hat ihnen gut geschmeckt!
    So saß ich denn allein in meiner Glorie in Falesa; und als der Schoner kam, füllte ich das ganze Schiff, und es bekam noch eine Decksladung, halb so hoch wie mein Haus. Ich muß sagen, Herr Tarleton nahm sich unser sehr eifrig an; aber zugleich nahm er eine Art Rache, die nicht nett von ihm war. Er sagte nämlich zu mir:
    »Nun, Herr Wiltshire, ich habe Sie jetzt mit allen Leuten hier auf einen guten Fuß gebracht. Es war nicht schwierig, da Case nicht mehr da war; aber ich habe es getan und habe außerdem mein Wort darauf gegeben, daß Sie gegen die Eingeborenen ehrlich sein werden. Ich muß Sie bitten, daß Sie mein Wort halten.«
    Na, das tat ich. Wegen meiner Waage hatte ich einige Gewissensbisse, aber ich sagte mir so: Wir haben alle Waagen, die nicht ganz in Ordnung sind, und die Kanaken wissen das alle und wässern ihre Kopra entsprechend, so daß schließlich doch alles recht ist. Aber ich hatte tatsächlich Gewissensbisse; obgleich ich in Falesa gute Geschäfte machte, war ich doch beinahe froh, als die Firma mich nach einer anderen Station versetzte, wo mir keine Art von Ehrenwort auferlegt war und ich mit ruhigem Gewissen meine Waage ansehen konnte.
    Meine alte Dame kennen Sie ja ebensogut wie ich. Sie hat

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