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Der Sturm aus dem Nichts

Der Sturm aus dem Nichts

Titel: Der Sturm aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James G. Ballard
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›Hardoon-Turm‹ – weiß der Teufel, wo das ist.«
    »Klingt wie ein Hotel«, meinte Halliday. »Aber wenn's eins ist, steht es bestimmt nicht mehr. Tut mir leid, das mit Ihrem Freund, aber wie Sie schon sagten, vermutlich ist er heil und gesund.«
    Maitland nickte. Er lehnte am Funkgerät und überlegte, wo der Hardoon-Turm wohl liegen könnte. Er bemerkte, daß der Funker ihn nachdenklich ansah. Eben wollte er wieder nach hinten gehen, da sagte der Mann: »Dieser Hardoon-Turm muß ganz hier in der Nähe sein, Sir. Vielleicht zehn Meilen von hier, bei Leatherhead.«
    Maitland sah überrascht auf. »Sind Sie sicher?«
    »Nun, sicher nicht«, erwiderte der Funker. »Aber irgendeine Station bei Leatherhead kommt uns hier ziemlich in die Quere. Sie senden über einen verzerrten VHF-Strahl. Ganz bestimmt kein offizieller Sender.«
    »Das könnte aber alles mögliche sein«, sagte Maitland. »Wetteramt, Polizei oder Ähnliches.«
    Der Funker schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht, Sir. In Brandon Hall haben wir versucht, ihn zu identifizieren. Sogar ein M15-Nachrichtenexperte war dabei. Ich hörte, wie er Hardoon erwähnte.«
    Maitland wandte sich an Halliday. »Was meinen Sie, Captain? Vermutlich hat der Mann recht. Wir könnten einen kleinen Umweg über Leatherhead machen.«
    Halliday schüttelte energisch den Kopf. »Tut mir leid, Maitland. Ich möchte schon, aber unser Reservetank faßt nur zweihundert Gallonen, das genügt kaum für den Rückweg.«
    »Und wenn wir den Anhänger abkoppeln?« fragte Maitland. »Den brauchen wir sowieso nicht.«
    »Mag sein, aber was, wenn wir diesen Hardoon nun finden? Sollen wir ihn etwa verhaften?«
    Halliday kehrte an sein Sehrohr zurück, was bedeutete, daß er die Unterhaltung als beendet betrachtete. Er spähte auf die Straße hinaus. Maitland stand hinter ihm, unentschlossen den Funk-Kompaßstrahl auf dem Monitor des Funkers beobachtend. Sie folgten ihm genau, bewegten sich zwischen einer Punktlinie – Fehler nach links – und einer Strichlinie – Fehler nach rechts. Im Moment waren sie absichtlich drei Grat vom Kurs abgewichen, um den festen Straßenunterbau auszunutzen. Halliday folgte einer Biegung der Straße, und die Kompaßnadel bewegte sich ständig zwischen hundertfünfundvierzig, hundertfünfzig und dann hundertsechzig hin und her. Der vorübergehend unbeschäftigte Funker suchte das VHF-Wellenband ab. Er stieß auf ein verzerrtes Stakkatosignal und winkte Maitland heran.
    »Hier ist das Signal von Hardoon, Sir.«
    Maitland nickte. Dann zog er vorsichtig die Stablampe aus der Hüfttasche, den schweren Zylinder mit dem stahlverkleideten Reflektor fest mit der Rechten umklammernd. Er zwängte sich zwischen den Funker und seinen Kompaß, der noch immer rotierte. Als er sicher war, daß der Mann sich nicht mehr an die letzte Position erinnern würde, hob er die Lampe und ließ sie kurz und kräftig auf die Glasscheibe niedersausen.
    Hastig hämmerte er auf den Apparat ein, zerstörte den Kompaß und stieß die Lampe mitten in die Röhren des Gerätes. Der entsetzte Funker sprang auf, schrie nach Halliday und versuchte Maitland zurückzureißen. Dann fuhr Halliday vom Sehrohr auf und warf Maitland die Arme um die Schultern. Die drei Männer rangen verbissen; der schwankende Wagen und die schwere Kleidung nahmen ihren Schlägen die Wucht. Dann fielen sie zu Boden.
    Während sie sich wieder aufrappelten, neigte sich der Traktor, noch immer auf dem bogenförmigen Kurs, den ihm Halliday gegeben hatte, scharf nach vorn, fuhr von der Straße ab und ratterte einen Abhang hinunter.
    Halliday riß Maitland auf die Füße, das Gesicht rot vor Wut. Lanyon war nach vorne gekommen und half dem Funker auf. Der Korporal stürzte an sein Gerät und starrte fassungslos auf den ruinierten Kasten. Seine Finger fuhren hilflos die verbogenen Kanten des Kompasses entlang.
    Wild funkelte er Halliday an. »Der Kasten ist hin, Captain. Völlig hin! Keine Ahnung, wie unsere letzte Position war. Wir fuhren gerade um die Kurve, und ich hab nicht hingesehen.«
    Halliday packte Maitland vorne an der Jacke. »Sie Narr! Sie Wahnsinniger! Wissen Sie, daß es jetzt aus ist mit uns?«
    Maitland machte sich los. »Gar nichts ist aus, Captain. Ich zwinge Sie nur ungern, aber es geht nicht anders. Sehen Sie doch!«
    Er griff hinüber zum VHF-Gerät und drehte die Lautstärke größer, so daß das Stakkato des mysteriösen Senders im ganzen Wagen zu hören war. Mit einer Hand drehte er das Gerät so

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