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Der Tag, an dem du stirbst

Der Tag, an dem du stirbst

Titel: Der Tag, an dem du stirbst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gardner
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überrascht.
    «Hochzeit?», fragte er.
    «Im Herbst. Wenn die Blätter bunt werden. Ich glaube, das könnte schön werden.»
    «Bin ich irgendwie daran beteiligt?»
    «Ich stelle mir vor, ich bin diejenige in Weiß – na gut, sagen wir: elfenbeinfarben –, und du trägst einen schwarzen Frack.»
    Er nickte bedächtig. «Darf ich fragen, wie du darauf kommst, oder soll ich dir den Ring an den Finger stecken, bevor du es dir anders überlegst?»
    «Nun, es könnte ein paar Wochen dauern, ehe wir den richtigen Ring gefunden haben …»
    «Von wegen», sagte Alex. «Augenblick.» Er rückte mit dem Stuhl nach hinten, stand etwas schwerfällig auf und verließ das Zimmer. D.D. widmete sich wieder der Fütterung ihres Sohnes, der ihr von seinem etwas zurückgelehnten Kinderstuhl aus mit seinen kleinen runden Fäusten zuwinkte.
    «Ich glaube, dein Vater ist ein bisschen neben der Spur», verriet sie ihm.
    Jack gab schmatzende Geräusche von sich.
    Als Alex zurückkehrte, hielt er ein blaues Kästchen in der Hand, über dessen Inhalt kein Zweifel bestehen konnte.
    «Ist es die Möglichkeit?»
    «Ich warte schon seit vierzehn Monaten darauf. Muss ich dir sagen, was für eine eigensinnige, nervtötende und einen in den Wahnsinn treibende Frau du bist?»
    D.D.s Herz legte wieder einen Schlag zu. «Das sind zwar nicht unbedingt die Worte, die zu einem Antrag passen, aber …»
    Sei’s drum. Alex kniete vor ihr in der Küche, ihr kleiner Sohn war über und über mit eingespeichelten Reisflocken beschmiert, und D.D., ebenfalls total bekleckert, fand, dass es genau so zu sein hatte.
    «D.D. Warren, willst du mich zum Mann nehmen?»
    «Alex Wilson, willst du mich zur Frau nehmen?»
    «Ja», sagten beide gleichzeitig. Er öffnete das Kästchen. Sie schnappte nach Luft, denn was sie sah, war ein Saphirring genau nach ihrem Geschmack. Dann weinte sie ein wenig, und auch er verdrückte eine Träne, während Baby Jack wieder schmatzende Laute von sich gab. Er wurde geherzt und geküsst, bis Mutter und Vater am Reisbreichen gleichermaßen teilhatten und nicht einmal der Saphirring verschont blieb.
    Als sich der Staub gelegt hatte, Jack wieder halbwegs sauber war und sie gerade beschlossen hatten, eine Flasche Champagner zu köpfen, fragte Alex: «Warum eigentlich ausgerechnet jetzt? Willst du mich endlich heiraten, weil du diese Frau überführt hast, aber nicht verhaften kannst?»
    «Nein. Mir ist aufgefallen, dass mich kleinere Frustrationen im Job kaum mehr kratzen, weil es für mich mehr gibt als nur den Job. Ich habe dich und Jack. Und stell dir vor, als mir der Bericht vorlag, war es mir überhaupt nicht wichtig, Neil und Phil davon in Kenntnis zu setzen. Ich wollte nur schnellstens nach Hause kommen und dich einweihen.»
    Sie betrachtete ihren Bräutigam, der neben ihr auf dem Sofa saß, und sagte leise und ernst: «Dir ist gelungen, wovor ich am meisten Bammel hatte, Alex. Ich musste es zulassen und stelle nun fest, dass es gar nicht so schlecht ist.»
    «Was ist mir gelungen?»
    «Du hast mich verändert.» Sie zuckte mit den Achseln. «Dagegen habe ich mich mein Leben lang gewehrt. In meiner Familie galt ich immer als der burschikose Sonderling, der kleine Wildfang, dem kaum beizukommen war. Meine Eltern hätten lieber ein angepasstes Mädchen gehabt, das alles daransetzt, ihnen zu gefallen. Ich hatte stattdessen beschlossen, mir immer treu zu bleiben, auch auf die Gefahr hin, mich bei anderen nicht beliebt zu machen. Sollten sie mich doch für sperrig und angriffslustig halten …»
    «Sperrig und angriffslustig», wiederholte er.
    Sie lächelte. «Du hast dich davon nicht abschrecken lassen und nicht etwa versucht, mich zu verändern. Du tust mir gut, Alex. Du bist geduldig, tolerant und genau der richtige Vater für Jack. Und dein Beispiel hat mir vor Augen geführt, dass ich auch so sein kann. Es ist gut, ab und zu Geduld zu haben, und ein bisschen mehr Toleranz macht alles erträglicher. Was nicht heißen soll, dass mir nicht manchmal der Kragen platzt. Aber es geht eben auch anders. Und das gefällt mir. Zum ersten Mal kann ich nach Hause kommen und … einfach sein.»
    Alex nahm sie bei der Hand. Er drückte sie, wortlos, weil sich Worte erübrigten.
    «Ich liebe dich, Alex.»
    «Ich liebe dich auch, D.D.»
    Sie brachten Jack zu Bett und machten es sich auf dem Sofa bequem. Beschlossen, das Wohnzimmer neu zu streichen. Schauten sich eine Sendung im History Channel an und schliefen ein, als eine Marines-Einheit

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