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Der Tag Delphi

Titel: Der Tag Delphi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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sicherste Vorgehen zu sein, Mißverständnisse zu vermeiden. Ich bin Colonel Ben Power.«
    Blaine erwiderte seinen militärischen Gruß. »Ist schon lange her, seit jemand mich mit Captain angesprochen hat, Colonel.«
    »Dann freut es mich, der erste zu sein, der Sie wieder in der Truppe begrüßen darf. Aber genug des Geplänkels, Captain. Sie kommen bereits zu spät zu einer Verabredung, zu der ich Sie eskortieren soll.«
    »Zu einer Verabredung?«
    »Mit dem Präsidenten. Gehen wir.«

Neunundzwanzigstes Kapitel
    »Ich hielt es für das beste, wenn wir zuerst unter vier Augen sprechen«, sagte der Präsident zu Blaine McCracken.
    Die Nachricht, daß McCracken von einem der Teams, die nach ihm suchen sollten, entdeckt worden war, hatte den Präsidenten erreicht, als er gerade – ohne Erfolg – einzuschlafen versuchte. Er zog sich schnell an, ließ sich darüber informieren, was auf der Good Hope Street in Anacostia geschehen war, und hatte gerade sein Büro betreten, als Colonel Ben Power McCracken auch schon persönlich hineinbegleitete.
    »Bitte, machen Sie es sich bequem«, sagte der Präsident und deutete auf einen Sessel in seinem Privatbüro.
    »Das fällt mir etwas schwer.«
    »Unter diesen Umständen verstehe ich dies durchaus.«
    »Nicht nur wegen der Umstände, Sir.« Blaine suchte nach den richtigen Worten. »Es ist schon lange her, daß ich mich in diesen heiligen Hallen befand.« Sein Blick streifte durch den Raum. »Besonders so tief in ihnen.«
    »Das habe ich Ihrer Akte entnommen.«
    »Wie haben Ihre Leute mich gefunden, Mr. President?«
    »Alles fing mit einem Tonband an …«
    Der Präsident erklärte, wie er in den Besitz einer Tonbandaufnahme vom letzten Gespräch zwischen Tom Daniels und Clifton Jardine gekommen war, weil ein ehemaliger KGB-Chef das Büro des CIA-Direktors abgehört hatte. Das Gespräch hatte damit geendet, daß der Direktor die stillschweigende Einwilligung gegeben hatte, Blaine zu benutzen. Dementsprechend waren sie davon ausgegangen, daß Daniels zum Rock Creek Park gekommen war, um sich dort mit ihm zu treffen.
    »Zu diesem Zeitpunkt«, führte der Präsident aus, »haben wir gehofft, daß Sie uns mit den Einzelheiten vertraut machen könnten, die bei dem Gespräch nicht erwähnt worden sind.«
    »Zu diesem Zeitpunkt habe ich nicht mehr gewußt als Sie. Eigentlich sogar weniger.«
    »Wir haben von Ihrem ›Auftritt‹ im Coconut Grove erfahren, und daß Daniels Ihre Freilassung aus dem Polizeigewahrsam angeordnet hat. Später erfuhren wir von Ihrem Flug nach Miami, der beinahe so katastrophal verlaufen wäre. Jemand will Sie tot sehen, wahrscheinlich dieselbe Partei, die hinter den Morden von Daniels und Jardine steckt.«
    »Zwei von dreien haben sie erwischt.«
    »Und Sie sind spurlos verschwunden. Es hat uns nicht überrascht, daß wir Sie nicht finden konnten. Doch wir gingen davon aus, daß die Suche, auf der Sie sich befanden, Sie nur zur Hauptstadt zurückführen konnte, und haben in der ganzen Stadt ein Heer von Leuten verteilt, das mit Ihrem Foto bewaffnet war.«
    »Sie werden ein Heer brauchen, das mit viel mehr bewaffnet ist, um zu verhindern, daß diese Regierung gestürzt wird, Sir.«
    Der Präsident stand auf und umklammerte die Sessellehne. »Wer steckt dahinter? Verraten Sie mir nur das.«
    »Mr. President, was wissen Sie über die Trilaterale Kommission?«
    Als Blaine seine Geschichte beendet hatte, wobei er allerdings verschwiegen hatte, daß die Delphi über Atomwaffen verfügte, war der Präsident wieder tief in seinen Sessel gesunken. Sein Gesicht war blaß, und seine Unterlippe zitterte.
    »Sie behaupten, Carlisle habe Ihnen die Namen derjenigen genannt, die Delphi bildeten, als er dort ausstieg«, sagte er, als McCracken schließlich fertig war.
    Blaine zog die Dreizolldiskette aus seiner Tasche. »Einige von ihnen werden die Organisation später ebenfalls verlassen haben. Da seine Informationen nur bis ins Jahr 1980 reichen, müssen wir davon ausgehen, daß einige der hier genannten Leute schon tot sind. Und zweifellos werden eine ganze Reihe von Namen fehlen.«
    »Wie der von Samuel Jackson Dodd. Was ist mit dem Wie und Wann? Konnte Carlisle darüber etwas sagen?«
    »Nein, aber Tom Daniels«, erwiderte Blaine, dem Daniels' letzte Bitte an ihn im Rock Creek Park wieder eingefallen war. »In sechs oder sieben Tagen.«
    Das Gesicht des Präsidenten wurde noch blasser. »Natürlich.«
    »Sir?«
    »In einer Woche werde ich vor den Vertretern beider

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