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Der Tag Delphi

Titel: Der Tag Delphi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Häuser eine Rede über meine neue Strategie für die Wiederbelebung der Wirtschaft halten.«
    »Die gesamte Führung der Nation gleichzeitig an einem Ort … Lämmer, die zur Schlachtbank geführt werden, Sir.«
    Der Präsident umklammerte die Sessellehnen. »Und statt der wirklichen Verantwortlichen wird man den Midnight Riders die Schuld geben.«
    »Die anscheinend eine Revolution anzetteln«, fuhr Blaine fort, »die dem Militär keine andere Möglichkeit läßt, als die Kontrolle zu übernehmen.«
    »Nur so ist es möglich, die Verfassung zu umgehen und vorzeitige Präsidentschaftswahlen anzuberaumen.«
    »Die Dodd zweifellos gewinnen wird. Aber er wird nicht zum Präsidenten gewählt werden, sondern zum Erlöser. Und die Leute werden alles akzeptieren, was er und die Delphi ihnen aufzwingen.«
    Das Gesicht des Präsidenten bekam allmählich wieder Farbe. Er schüttelte entschlossen den Kopf. »Nein, trotz allem kaufe ich Ihnen das nicht ab. Ganz gleich, wie tief Delphi die Regierung infiltriert hat, die Drahtzieher haben die Reaktion des Landes völlig falsch eingeschätzt. Damit werden sie niemals durchkommen.«
    McCracken fiel plötzlich etwas ein, das er vergessen hatte, eins von Tom Daniels' letzten Worten.
    »Mr. President, was ist Prometheus?«
    Die Farbe, die ins Gesicht des Präsidenten zurückgekehrt war, verschwand augenblicklich wieder. In seinen Augen lag plötzlich ein verängstigter Blick. Er stand auf und ging steifbeinig zu der Hausbar. Er wollte sich ein Glas Wasser aus einem Krug einschenken, überlegte es sich dann aber anders, und sprach, ohne McCracken anzusehen.
    »Prometheus ist die nationale Version des Rundfunknetzes für den Notfall. Ein Kommunikations-Netzwerk, das selbst den schwersten elektromagnetischen Impuls im All übersteht und im Falle des Undenkbaren eine zuverlässige Kommunikation ermöglicht.«
    »Kommt mir zur heutigen Zeit wie eine unnötige Verschwendung vor.«
    »Aber wir haben keine Ahnung, was die Zukunft bringen wird, nicht wahr? Als ich mein Amt antrat, stand das System kurz vor der Vollendung. Aber ich habe dafür gesorgt, daß die Öffentlichkeit und der Kongreß annahmen, es sei aufgegeben worden, ein weiterer Multi-Milliarden-Dollar-Albatros, der nie vom Boden hochgekommen ist.« Der Präsident drehte sich um und sah Blaine an. »In Wirklichkeit hätte es nicht besser funktionieren können. Ich habe es in Prometheus umgetauft. Außer Ihnen gibt es in diesem Land nur fünf Personen, die es unter diesem Namen kennen.«
    »Tom Daniels kannte es.«
    »Und daher auch die Delphi. Aber …«
    »Wie genau funktioniert Prometheus?« unterbrach Blaine ihn.
    »Satellitenrelais mit Dutzenden von redundanten Systemen und dazu die modernste Software und Hardware, die je in eine Erdumlaufbahn geschickt wurde«, erwiderte der Präsident und stellte fest, daß Blaine nickte. »Das scheint Sie nicht besonders zu überraschen. Wieso nicht?«
    »Dodd Industries, Sir. Überprüfen Sie die Firmen, die das System konstruiert und gebaut haben. Dorthin läuft alles zurück.«
    »Dennoch«, hielt der Präsident dagegen. »Prometheus würde im Ernstfall nur die strategische Kommunikation erleichtern. Wie könnte Delphi daraus Nutzen ziehen?«
    »Schauen Sie, Sir«, antwortete Blaine und ging zu ihm, »ich kann ein Down-link nicht von einem Up-link unterscheiden. Aber ich weiß, daß die gesamte Kommunikation heutzutage auf Satellitenrelais zurückzuführen ist. Große Maschinen sprechen miteinander. Von einem elektromagnetischen Impuls einmal ganz abgesehen … Dodd verbindet Prometheus mit ganz normalen Fernsehsatelliten im Orbit und ersetzt deren Signale. Wie durch Zauberhand übernimmt Delphi die Satelliten und kann damit dazu aufrufen, daß man dem Militär freie Hand lassen soll. Und damit Dodd.«
    »Und das Land hat keine andere Wahl, es muß einfach zuhören.« Der Präsident betrachtete McCracken nachdenklich. »Warten Sie, Sie haben mir nicht alles gesagt. Irgend etwas halten Sie zurück.«
    »Ich war mir bis zu diesem Augenblick nicht hundertprozentig sicher. Aber jetzt kommt mir der Rest des Plans völlig logisch vor.«
    »Der Rest des Plans? Großer Gott, was haben sie denn noch in der Hinterhand?«
    »Kurz gesagt, Sir, ist Delphi derzeit eine der größten Atommächte auf dem Antlitz dieses Planeten.«
    Der Mund des Präsidenten klaffte auf, und er kehrte langsam zu seinem Sessel zurück.
    »Die Air-Force-Basis Miravo«, fuhr Blaine fort.
    »Sie wurde umgerüstet. Dort

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