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Der Tag Delphi

Titel: Der Tag Delphi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Rücken an der Wand steht.« Dodd hielt inne. »Es besteht die Möglichkeit, daß McCracken mittlerweile weiß, daß Delphi international vertreten ist.«
    »Und unsere Identitäten?« fragte ENGLAND.
    »Es ist vorstellbar, daß er sie kennt. Daher werde ich Ihnen nach Beendigung dieses Gesprächs das neueste Foto von ihm faxen, das wir in der Akte über ihn haben. Seien Sie auf der Hut.«
    »Auf der Hut? Die ganze Operation ist in Gefahr, und das ist alles, was Sie dazu zu sagen haben?«
    »Unsere Operation, JAPAN, ist keineswegs in Gefahr. Wir müssen uns lediglich den Gegebenheiten anpassen und auf eine Ausweichstrategie zurückgreifen, die wir bereits vor geraumer Zeit entwickelt haben. McCrackens Beteiligung hat Washington nur noch einen Ausweg offengelassen, und wenn der Präsident diesen Weg einschlägt, werden wir bereit sein.«
    »Was meinen Sie damit?« fragte FRANKREICH.
    Samuel Jackson Dodd erklärte ihnen den revidierten Plan Schritt für Schritt.
    »Wir müssen uns lediglich den Gegebenheiten anpassen und auf eine Ausweichstrategie zurückgreifen, die wir bereits vor geraumer Zeit entwickelt haben. McCrackens Beteiligung hat Washington nur noch einen Ausweg offengelassen, und wenn der Präsident diesen Weg einschlägt, werden wir bereit sein …«
    Blaine McCracken hörte aufmerksam zu, während die mechanisch synthetisierte Stimme, wahrscheinlich die von Sam Jack Dodd, den revidierten Plan erklärte, der zum Sturz der amerikanischen Regierung führen sollte. Schon während er durch das Rohr gekrochen war, das durch die Decke des vierten Stockwerks des Gebäudes verlief, hatte er einige Fetzen des Gesprächs verstehen können. Doch erst als er sich genau über Dreyers Büro befand, konnte er alle Sätze ganz deutlich hören.
    Er lag bäuchlings in der Röhre und drückte das Ohr gegen den Stahl. Während er lauschte, bildete sich kalter Schweiß auf seiner Haut, und sein Schrecken wurde mit jedem Satz größer.
    Der Präsident spielte Delphi glatt in die Hände. Die Regierung der Vereinigten Staaten würde gestürzt werden.
    Samstag um neunzehn Uhr …
    In nicht einmal zwei Tagen.
    Und falls Blaine Washington nicht innerhalb von ein paar Stunden warnen konnte, würde niemand mehr etwas daran ändern können.
    Dreyer erhob sich gelöst von seinem Sessel. Seine größten Träume standen unmittelbar vor der Verwirklichung. In achtundvierzig Stunden würden die Vereinigten Staaten ins totale Chaos stürzen. Danach würde ungehindert der Prozeß in die Wege geleitet werden können, der die AWB in Südafrika an die Macht bringen würde.
    Der Führer der AWB hörte das Summen des in das Kommunikationssystem eingebauten Faxgerätes und legte die Hand vor den Schlitz. Die Seite, die zum Vorschein kam, war nur leicht gerollt und praktisch so klar wie das Original. Dreyer betrachtete das Foto von Blaine McCracken.
    Er riß die Augen auf.
    Er kannte diesen Mann, hatte ihn erst vor kurzem gesehen, erst … Heute!
    McCracken war einer der neuen Rekruten, die an diesem Nachmittag eingetroffen waren! McCracken befand sich in diesem Augenblick auf dem Gelände!
    Dreyer rieb sich den Schweiß von der Stirn und ging von seinem Schreibtisch zur Tür des Büros. Er mußte Colonel Smeed informieren. Bei einem Mann mit McCrackens Qualitäten mußten sie sowohl vorsichtig als auch gründlich vorgehen. Wenn er die Sache richtig anfaßte, würde er unter den Delphi zum Held werden, zu dem Mann, der Blaine McCracken ausgeschaltet hatte. Sein Herz schlug unwillkürlich schneller.
    Als Dreyer die Hand auf die Klinke legte, fiel ihm auf, daß die Luft im Zimmer schwer und feucht war und viel wärmer, als es eigentlich der Fall sein sollte. Bestürzt hob er den Arm und legte die Hand auf eine Klappe der Klimaanlage; sie arbeitete nicht.
    Dreyer ging ein Licht auf. »Mein Gott«, keuchte er, »mein Gott …«
    McCracken kroch durch das Rohr zurück; nun war er nicht mehr darauf bedacht, alle Geräusche zu vermeiden. Er erreichte das Dach und schob den Deckel auf den Luftschacht zurück. Es blieb ihm nicht die Zeit, die Schläuche wieder anzubringen, die er abgerissen hatte, oder den Kondensator zu reparieren. Er griff nach dem Seil, das er aufgerollt und neben den Luftschacht gelegt hatte, und band auch das andere Ende zu einer Schlaufe zusammen. Er hatte vor, das Seil um den Ast eines Baums auf der anderen Seite des elektrische Zauns zu werfen und sich dann in die Freiheit zu hangeln.
    Als Blaine das Tau gerade werfen wollte,

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