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Der Tag Delphi

Titel: Der Tag Delphi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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müssen, werden dann nicht arbeiten. Ich würde auch zu diesem Vorgehen raten.«
    »Einverstanden, aber ich bin trotzdem der Meinung, daß diejenigen, die zum Mount Weather evakuiert werden, aufbrechen, sobald wir Alarmbereitschaft gegeben haben«, sagte Cantrell. Er bezog sich auf die Mitglieder des Obersten Gerichts, des Kabinetts und einiger Ausschüsse. »Das würde auch Sie einschließen, Sir.«
    »Und ich bin damit einverstanden, solange gewährleistet ist, daß wir in Mount Weather den Überblick behalten. Ich war nur einmal dort und habe von den technischen Gegebenheiten nicht viel mitbekommen.«
    »Sie können das Land im Mount Weather genauso problemlos regieren wie im Weißen Haus, Sir. Das Oval Office und der Raum, in dem die Pressekonferenzen abgehalten werden, wurden dort nachgebaut, so daß die Öffentlichkeit glauben wird, Sie wären noch in Washington, falls Sie dies vorziehen, Sir.«
    »Mir wäre es noch lieber, wenn ich das Land von hier aus regieren könnte«, sagte der Präsident zögernd.
    »Da wir gerade von Washington sprechen«, warf Ben Samuelson ein, »jemand muß für den Belagerungsfall die Sicherheitsmaßnahmen für die Stadt koordinieren. Das ist die Aufgabe des FBI.« Er sah Cantrell an. »Der General und ich haben bereits darüber gesprochen.«
    »Truppen der Siebenten Leichten Infanterie wurden in Alarmbereitschaft versetzt und können jederzeit einmarschieren, Sir«, erklärte Cantrell. »Sobald sie sich in der Stadt befinden, können sie direkt Mr. Samuelson unterstellt werden.«
    »Nicht so schnell, Herr General«, sagte der Präsident. »Wie können wir die Siebente einmarschieren lassen, ohne genau jenes Aufsehen zu erregen, das wir unbedingt vermeiden wollen?«
    »Ich würde vorschlagen«, warf Angela Taft ein, »daß wir keinerlei Erklärungen abgeben, bis die Belagerung beginnt … falls sie überhaupt beginnt. Danach, Sir, informieren Sie die Medien – und die Nation – von Mount Weather aus.«
    Der Präsident nickte; für den Augenblick war er zufrieden. »Na schön, Leute. Wir haben jetzt genau vier Uhr. Ich möchte, daß bei Anbruch der Dämmerung alle Vorbereitungen getroffen sind.«
    »Ich fürchte, mehr kann ich wirklich nicht tun«, sagte Matabu mit grimmiger Entschlossenheit, als er Kristen die letzten Elemente seines Plans erklärt hatte. Nachdem er erfahren hatte, daß McCracken von einem Exekutionskommando hingerichtet werden sollte, hatte er den Plan mit der zögernden Unterstützung der ECC-Spitzel in Whiteland schnell ausgearbeitet.
    »Das wird reichen«, erwiderte sie.
    »Leider teile ich Ihre Zuversicht nicht.«
    »Weil Sie Blaine McCracken nicht kennen.«
    Matabu sah auf seine Uhr. »Aber wir sollten lieber aufbrechen, damit wir ihn nicht verpassen, falls er es schaffen sollte.«
    Die Sonne nahm McCracken jede Kraft und auch jede Hoffnung. Kurze Phasen der Bewußtlosigkeit hatten sein Zeitgefühl durcheinander gebracht. Wenn er wieder zu sich kam, beschwor er sich jedesmal, wach zu bleiben, konnte jedoch nicht verhindern, daß er wieder einnickte. Er konnte kaum schlucken. Sein Atem ging schwer und unregelmäßig. Da er völlig ausgetrocknet war, schwitzte er kaum noch.
    McCracken drohte wieder das Bewußtsein zu verlieren und hieß die kühle Behaglichkeit willkommen, die sein Geist in diesem Zustand heraufbeschwören konnte. Ein Geräusch holte ihn zurück, ein vertrautes zwar, aber hier war es völlig unpassend.
    Zu dem Rat-tat-tat des ersten Hubschraubers gesellte sich kurz darauf das eines zweiten. Als Blaine versuchte, sich aufzurichten, um durch das Gitter zu sehen, hörte er das metallische Geräusch von schwerem Automatikfeuer.
    Whiteland wurde angegriffen!
    Er gab sich der Hoffnung hin, daß es sich um Barnstable und seine Leute aus dem Innenministerium handelte und sie einen Rettungsversuch starteten. Doch seine Hoffnung legte sich so schnell, wie sie aufgekommen war. Hundert Kampfhubschraubern waren nichts im Vergleich zu der einen gut gezielten Kugel, die sein Leben beenden würde. Selbst Johnny Wareagle würde Probleme haben, ihn unter diesen Umständen hier herauszuholen.
    Doch das Feuer aus der Luft hielt an und wurde von den mit Maschinenpistolen bewaffneten AWB-Soldaten erwidert. Die Erde um sein Loch erzitterte, als die Männer in alle Richtungen auseinanderliefen. Blaine hörte, daß zahlreiche Befehle gerufen wurden, und konnte sich gut vorstellen, welch ein Durcheinander sich über seinem Kopf abspielte.
    Plötzlich fiel ein

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