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Der Tag Delphi

Titel: Der Tag Delphi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Doch der Dank würde noch warten müssen. Blaine sah wieder zu Kristen.
    »Wieviel weiß er?« fragte er sie.
    »Alles, was ich weiß«, erwiderte sie. »Aber da müssen anscheinend noch einige Lücken ausgefüllt werden.«
    »Das würde ich auch sagen!« gestand McCracken ein.
    »Sir, der Hubschrauber ist startbereit«, kündigte General Cantrell am Freitagmorgen pünktlich um sechs Uhr an. »Eine identische Maschine wird fünf Minuten vor der Ihren starten und eine weitere fünf Minuten danach. Alle drei werden von Kampfhubschraubern begleitet.«
    »Was ist mit dem Rest der Leute, die nach Mount Weather gebracht werden sollen?«
    »Sie werden den Marschbefehl bekommen haben, bevor wir starten. An den vereinbarten Treffpunkten warten bereits die entsprechenden Fahrzeuge auf sie, zumeist Hubschrauber.«
    »Sie haben gute Arbeit geleistet, Herr General«, beglückwünschte der Präsident ihn.
    »Wir sind schon seit Generationen auf ein viel schlimmeres Szenario vorbereitet«, erwiderte Cantrell.
    »Alles ist relativ, vermute ich«, sagte der Präsident und erhob sich. »Dann wollen wir mal.«
    Der Helikopter des Präsidenten, der von zwei Kampfhubschraubern flankiert wurde, schwebte über dem Hubschrauberlandeplatz des Mount Weather, der nur direkt aus der Luft zu sehen war. Die Landeerlaubnis war zwar erteilt worden, doch die Wetterbedingungen waren ungünstig. Aufgrund des starken Windes mußte der Pilot kreisen, bis sich ihm ein Landefenster öffnete.
    Der Präsident saß mit Cantrell, Charlie Byrne, Angela Taft und einigen von ihm persönlich ausgesuchten Agenten des Secret Service im Passagierraum. Schließlich spürten sie, wie die Landekufen den Boden berührten, und aus dem Mount Weather näherte sich im Laufschritt ein Trupp Soldaten und bezog um die Landefläche neben jenen Stellung, die schon die sie umgebenden Blue Ridge Mountains im Auge behielten. Cantrell verließ den Hubschrauber als erster und vergewisserte sich, daß alles in Ordnung war. Erst dann winkte er den Präsidenten hinaus.
    »Schneller!« befahl Marabu, als sie die Nebenstraße erreichten, die zu seiner Station führte.
    Der Fahrer bog auf den unbefestigten Weg ab, drückte rücksichtslos auf das Gas und schüttelte seine Passagiere durcheinander. Die Straße führte zu einer abgelegenen Farm, und Blaine war hinausgesprungen, bevor der Wagen richtig angehalten hatte. Zwei Schwarze mit Gewehren liefen aus dem Haus und legte ihre Waffen auf den Weißen in der AWB-Uniform an.
    »Nicht!« befahl Matabu, der ebenfalls ausgestiegen war. »Laßt ihn hinein!«
    Matabu half Kristen hinaus und folgte Blaine zum Haus.
    McCracken riß die Tür auf und lief ins Wohnzimmer. Er sah sich um und entdeckte auf einem Ecktisch ein Telefon. Ein paar Sekunden, nachdem er den Hörer abgehoben hatte, meldete sich die internationale Vermittlung. Nach ein paar weiteren Sekunden hörte er unter der Nummer, die der Präsident ihm gegeben hatte, den Klingelton.
    »Emergency Communications«, sagte eine Stimme.
    »Was?«
    »Sie sind mit der Emergency Communications oder EMER-COM verbunden«, fuhr die Stimme fort. »Nennen Sie Ihren Namen und Ihre Kodenummer.«
    McCracken hatte nie von EMER-COM gehört. »Mein Name ist McCracken, und ich habe keine Kodenummer.«
    »Bitte unterbrechen Sie die Verbindung. Andernfalls werden wir …«
    »Hören Sie, der Präsident hat mir diese Nummer gegeben. Ich muß ihn erreichen.«
    »Sie verstoßen mit diesem Anruf gegen die Bestimmungen und verletzen die Nationale Sicherheit.«
    »Verdammt! Überprüfen Sie, von welchem Amt dieser Anruf umgeleitet wurde. Sie werden feststellen, daß es sich um die Privatnummer des Präsidenten handelt. Er hat sie mir gegeben, damit ich eine wichtige Information direkt an ihn weitergeben kann. Ich habe diese Information nun und muß sie weitergeben, und das heißt, Sie müssen mich zu ihm durchstellen, verdammt noch mal, ganz gleich, wo er gerade ist.«
    Der Mann zögerte. Blaine war sicher, daß er seine Angaben überprüfte und die ursprüngliche Nummer feststellte, hielt aber trotzdem die Daumen gedrückt.
    »Bestätigung. Ich stelle Sie jetzt durch.«
    McCracken hörte am anderen Ende der Leitung ein Klicken, bei dem es sich um das einer Computertastatur zu handeln schien, und wartete ungeduldig ab.
    Das Gespräch kam über den Kopfhörer der Hubschrauberpiloten, als das Sicherheitskommando, das den Präsidenten durch die steife Brise geleitete, auf halbem Weg zu dem in den Berg eingelassenen

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