Der Tag Delphi
Einsatzleitung!«
Nach einer kurzen Neuformation der Truppen stürmten über hundert Delphi-Soldaten das Museum für Luft- und Raumfahrt auf der Jagd nach McCracken. Diesmal sollte nichts dem Zufall überlassen werden. Da sie damit rechneten, das McCracken auf die größte Gruppe wartete, um sie im Schußhagel seiner Waffe niederzumachen, waren sie an mehreren Stellen in kleinen Gruppen eingedrungen. Die Truppen rückten in langgestreckter Formation durch das Erdgeschoß des Museums vor. Ein paar von ihnen würden vielleicht erschossen werden, aber dadurch würde ihr Opfer letztlich seine Position verraten. Sekunden später würde der Rest ihn eingekesselt haben.
Ein Drittel der Delphi-Truppen stieg zum ersten Stock hinauf, falls McCracken dort eine strategisch günstige Stellung bezogen hatte. Aber das schnelle und tödliche Feuer, mit dem sie rechneten, kam nicht. Das machte sie immer nervöser. Sie wußten, daß McCracken im Gebäude war. Sie mußten nur nach ihm suchen.
Die Truppen zogen sich weiter auseinander, um Nischen, Winkel, Toiletten und Souvenirläden in die Suche einzubeziehen. Ein Gruppe durchkämmte sogar den Kinosaal, während sie fast damit rechnete, McCracken würde sie durch die große Leinwand anspringen.
Aber nichts dergleichen geschah.
Die Truppen im oberen Stockwerk hörten als erste das Summen. Als sie endlich die Quelle des Geräuschs ausgemacht hatten, hatte eine wirbelnde Gestalt über ihnen mit einer Maschinenpistole das Feuer eröffnet. Sie mähte Dutzende von ihnen nieder und zeichnete eine orangefarbene Spur durch die oberen Räume des Museums.
McCracken hatte sich auf dem Rumpf einer alten Douglas DC-3 versteckt, während die Truppen im Museum ausschwärmten. Als er sich endlich in die Dunkelheit erhob, streifte er fast die Decke des Museums. Er achtete darauf, daß der Gurt mit tausend Schuß sicher über seinem linken Arm lag, und drückte dann mit der linken Hand auf den Kontrollknopf des Hoppi-Copters. Der Rotor des Einmannhubschraubers begann sich zu drehen, und Blaine neigte sich, um seinen Angriff zu starten.
Der Hoppi-Copter war 1945 von Pentecost entwickelt worden, um Fußsoldaten über ansonsten undurchdringliches Terrain zu bringen. Nur zwanzig Stück waren gebaut worden, und das Militär gab den Hoppi bald auf, weil er zu schwerfällig und kostspielig war. Ein Prototyp war hier im Museum gelandet, wo das Poster, das Blaine vor wenigen Minuten gesehen hatte, verkündete, daß er vollständig restauriert war und für tägliche Vorführungen genutzt wurde.
Ohne das Vehikel voll auszutesten, war McCracken in die Ausstellung über den Vertikalflug gehastet und hatte es sich umgeschnallt.
Der Hoppi-Copter war in der Tat recht schwerfällig. Im Prinzip bestand er lediglich aus einem Stahlkäfig, an dem ein einziger Rotorflügel mit einer stolzen Länge von hundertdreißig Zentimetern angebracht war. Der relativ kleine Motor war an der Hinterseite des Käfigs befestigt und drückte Blaine in den Rücken, nachdem er sich hineingezwängt und die Riemen festgeschnallt hatte. Der Hoppi war klobig und schwer, was mit dazu beigetragen hatte, ihn von jeder weiteren Verwendung auszuschließen. McCracken konnte sich nicht vorstellen, daß er für schwieriges Gelände geeignet war, aber in den großen Hallen des Museums für Luft- und Raumfahrt würde er seine Zwecke erfüllen.
Der Hoppi besaß einen einzigen Kontrollknopf, der in den Griff eingebaut war, den Blaine in der linken Hand hielt. Der Druck auf den Knopf regulierte die Geschwindigkeit des Rotors und damit die Flughöhe der Maschine. Die Richtung wurde dadurch bestimmt, wie der Pilot seinen Körper und insbesondere seine Beine neigte.
Er war nicht komplizierter als andere Maschinen, mit denen Blaine bereits zurechtgekommen war, und er hatte alles Notwendige darüber gelernt, während er schnell auf die DC-3 geklettert war. Er ließ den Motor laufen und hoffte, das das tiefe Summen keine Aufmerksamkeit erregte. Als sich dann der Feind in der weiten Formation näherte, die er erwartet hatte, drückte er den Knopf und hob ab. Er begann sofort zu feuern, als er über der ersten Reihe der Delphi-Truppen schwebte.
Die Ausstellungsstücke des Museums rauschten verschwommen an ihm vorbei, während er seine SAW rotieren ließ, um sämtliche Truppen im Regen seiner Geschosse zu vernichten. Dann stieß er fast mit der Spitze einer Trägerrakete zusammen und mußte seinen Körper heftig hin und her bewegen, um nicht gegen ein
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