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Der Tag Delphi

Titel: Der Tag Delphi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Besatzung bilden sollten, war bereits eine Minute später an Bord und startete den Sheridan.
    Drei weitere C-130-Maschinen warfen ebenfalls Sheridan-Panzer ab, gefolgt von zusätzlichen LAPES-Anflügen, die ein halbes Dutzend Humvees im Park verteilten, die mit panzerbrechenden TOW-Raketen ausgerüstet waren. Nach dem Abwurf standen die Piloten vor dem Problem, die Nasen ihrer Maschinen schnell genug hochzuziehen, um den Bäumen am Parkrand auszuweichen. Jeder von ihnen löste diese wagemutige Aufgabe und kehrte zu einem Versammlungspunkt in der Luft zurück, um auf weitere Befehle zu warten.
    Colonel Tyson Gash sah auf die Uhr. Die Polizeibrigade hatte die gesamte Landeaktion in knapp neun Minuten geschafft – das waren sogar drei Minuten weniger als ihre bislang beste Übungszeit. Ohne weitere Verzögerung folgten die Besatzungen der Fahrzeuge den Anweisungen, die sie bereits auf dem Herflug vom Stützpunkt erhalten hatten, und machten sich auf den Weg zu ihren Einsatzgebieten. Die übrigen Truppen begannen ebenfalls auszuschwärmen. Gash übernahm persönlich das Kommando über die Einheit, die die Mall besetzen sollte.
    Er verzog das Gesicht, als er seine Männer in Richtung des zerstörten Washington Monument führte. Er überlegte, daß man das Monument vielleicht gar nicht restaurieren sollte, wenn die Sache vorbei war, sondern es in dem jetzigen Zustand belassen müßte, als Mahnmal für die Schlacht von Washington.
    Und für die Soldaten, die sich bereitmachten, sie zu gewinnen.
    Traggeo kroch weiter über das rutschige Dach des zweiten Anhängers. Der Sturm zerrte erbarmungslos an ihm, und mehr als einmal befürchtete er, der Wind würde ihn auf die Straße oder gar in den Abgrund werfen. Mit Kraft und Willensstärke schaffte er es, sich auf dem eisüberkrusteten Dach festzuhalten.
    Die gefährlichste Aktion würde der Sprung über fast zwei Meter auf den ersten Anhänger werden. Nachdem Traggeo es ohne größere Probleme geschafft hatte, machte er sich mit neuer Zuversicht auf den Weg über das Dach des vorderen Anhängers. Das Geräusch seiner Schritte wurde durch die Schneedecke geschluckt. Schnell kam die Zugmaschine in Sicht, und er machte sich zum letzten Angriff bereit.
    Der Bergpaß schien aus einem einzigen glitschigen S zu bestehen. Wareagle hielt die Geschwindigkeit des Lastzugs möglichst konstant und versuchte, die Kraft des Sturms auszugleichen. Er schien einen Waffenstillstand mit Wind und Schnee geschlossen zu haben, der es ihm erlaubte, sich auf die vielen Kurven der Straße zu konzentrieren. Jede Bewegung des Lenkrads war zu einem aufreibenden Abenteuer geworden, wenn er darauf wartete, ob die Reifen auf der Straße blieben.
    Die Überreste der Windschutzscheibe hatten sich durch den warmen Atem von Sal und Johnny beschlagen. Johnny beugte sich in regelmäßigen Abständen immer wieder vor, um die Feuchtigkeit abzuwischen, bevor sie sich in eine undurchsichtige Schicht auf dem Glas verwandelte.
    Er fuhr gerade mit dem Ärmel über ein Stück der Scheibe, als ein Handschuh das Glas unmittelbar daneben durchschlug und seinen Unterarm packte. Ein schneller Ruck riß seinen Oberkörper durch das Fenster auf die Motorhaube der Zugmaschine.
    »Verdammt!« brüllte Sal Belamo, zog seine Waffe und suchte nach einem Ziel.
    »Das Steuer!« schrie Johnny Sal zu, als das Gespann ins Trudeln geriet. »Übernimm das Steuer!«
    Johnny drehte sich um und sah Traggeo, der ihn mit einem bösen Grinsen von oben anstarrte. Der Killer hielt ihn immer noch mit dem linken Arm fest, während sein rechter mit einem großen Messer herabfuhr. Wareagle erinnerte sich an die Wunde, die sein eigenes Messer vor fünf Tagen an diesem Arm verursacht hatte, und konterte mit einem Schlag auf genau dieselbe Stelle. Traggeo heulte vor Schmerz auf und riß das Messer wieder nach oben.
    Johnny kam hoch und packte den Killer an der Jacke, um ihn vom Dach zu zerren. Doch in diesem Augenblick begann das Gespann wie verrückt zu schlingern und kollidierte mit der Bergwand. Die zwei Männer wurden getrennt und vorwärts geschleudert.
    Sal Belamos Finger hatten das Lenkrad erst Sekunden vorher in den Griff bekommen, aber er konnte kaum etwas sehen, weil der große Indianer ihm die Sicht versperrte, so daß er das Fahrzeug nicht mehr unter Kontrolle bringen konnte. Daher sah er ihre einzige Chance darin, es vom Abgrund wegzusteuern. Sal wußte, daß die Bremsen nicht greifen würden, und ihm war klar, was kommen würde, bevor er

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