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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Licht geführt. Ihr seid eine Schwester des Strafers. Natürlich hätte ich Euch ins Vertrauen ziehen sollen. Ich habe einen Fehler gemacht, Cara. Bitte verzeiht mir.«
    Endlich ging ein Lächeln über Caras Gesicht. »Wir sind Schwestern des Strafers. Ich verzeihe Euch.«
    Kahlan brachte ein dünnes Lächeln zuwege. »Was meint Ihr, ist Richard ebenso verständnisvoll wie Ihr?«
    Cara gab ein amüsiertes Grunzen von sich. »Na ja, Ihr habt die besseren Möglichkeiten, ihn zu überzeugen, damit er Euch vergibt. Es ist nicht schwer, den finsteren Blick eines Mannes aufzuhellen.«
    »Wenn ich bloß gute Neuigkeiten brächte, um ihn ein wenig aufzuheitern, aber leider ist das nicht der Fall.« Sie hielt in der Tür inne. »Was hat Nadine in meiner Abwesenheit angestellt?«
    »Na ja, die meiste Zeit war ich hier unten und habe die Sliph bewacht, nach dem allerdings, was ich mitbekommen habe, hat sie das Personal mit Kräutern versorgt, damit die Menschen sich schützen und damit den Palast ausräuchern können. Gut, daß der Palast größtenteils aus Stein gebaut ist, sonst wäre er wahrscheinlich längst abgebrannt. Sie hat sich mit Drefan beraten und ihm geholfen, dem Personal und all den anderen zu sagen, was sie zu tun haben.
    Lord Rahl bat sie, Kräuterhändler und ähnliche Leute aufzusuchen und zu überprüfen, ob es sich um ehrliche Leute handelte oder um Scharlatane, die den Menschen, die Angst um ihr Leben haben, nur das Geld aus der Tasche ziehen wollen. Augenblicklich scheinen in der Stadt schamlose Quacksalber aus dem Boden zu schießen wie frisches Gras in der warmen Sonne. Nadine erstattet Lord Rahl zwar ebenfalls Bericht, er war allerdings die meiste Zeit fort. Und da sie offenbar emsig bemüht ist, den Menschen zu helfen, waren ihre Besuche seit seiner Rückkehr kurz.«
    Kahlan schlug mit der Faust gegen die Türfüllung.
    »Danke, Cara.« Sie sah der anderen Frau in die blauen Augen. »Hier unten gibt es Ratten. Habt Ihr bestimmt keine Angst?«
    »Es gibt Schlimmeres als Ratten.«
    »Das ist allerdings wahr«, erwiderte Kahlan leise.

48. Kapitel
    Es war spät, und in der Dunkelheit erkannten die Menschen auf der Straße sie nicht. Da sie ohne ihre übliche Eskorte unterwegs war, hatte niemand Grund, ein zweites Mal hinzuschauen und anzunehmen, es handele sich um die Mutter Konfessor, die sich unter sie mischte. Das war auch gut so. Es gab Leute, die der Mutter Konfessor Übles wollten. Meist hielten sich die Menschen zu ihr und allen anderen auf Distanz, weil sie hofften, sich dadurch die Pest vom Leib zu halten.
    Wie Cara erzählt hatte, wimmelte es von betrügerischen Straßenhändlern, die Arzneien verkauften, mit denen man angeblich die Pest abwenden oder seine Lieben, die bereits von der Krankheit befallen waren, heilen konnte. Andere schlenderten mit von Schulterriemen gehaltenen Tabletts durch die Straßen, auf denen säuberlich geordnet Amulette lagen, die magisch gegen die Pest wirkten. Kahlan erinnerte sich, vor nicht allzu langer Zeit gesehen zu haben, wie dieselben Leute eben diese Amulette als Magie verkauft hatten, mit deren Hilfe man einen Gatten oder eine Gattin finden oder eine untreue Gemahlin verzaubern konnte. Alte Frauen mit kleinen zweirädrigen Karren oder einfachen Verkaufsständen aus Holz verkauften geschnitzte, mit einem Bann versehene Plaketten, die man sich über die Tür des Hauses hängte, als sichere Methode, die verhinderte, daß die Pest Einlaß in besagtes Haus fand. Selbst die Händler für Fleisch und Gemüse verkündeten lauthals die stärkenden Eigenschaften ihrer Waren sowie deren Bedeutung für den Erhalt lange währender Gesundheit – selbstverständlich nur bei regelmäßigem Verzehr.
    Kahlan hätte Soldaten ausgesandt, um diesen Schwindlern das Handwerk zu legen, aber derartige Eingriffe würden die Kunden wahrscheinlich als gegen sich gerichtete Maßnahme auffassen. Versuchte sie, die Armee einzusetzen, um solch törichte Praktiken zu unterbinden, würden die verzweifelten Menschen bald Geschichten über die Mächtigen zurechtspinnen, die die Heilmittel angeblich verbieten wollten, damit die anständigen, arbeitenden Leute an der Pest erkrankten. Allem gesunden Menschenverstand und gegenteiligen Beweisen zum Trotz waren viele davon überzeugt, daß die Mächtigen ständig Pläne ersannen, um Unheil über sie zu bringen. Wenn sie nur wüßten, wie die Wirklichkeit aussah.
    Unterband Kahlan den Verkauf dieser Dinge, würden die ›Heilmittel‹ heimlich

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