Der Terraner / Graffiti (German Edition)
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
als William Voltz im Jahr 1980 den Roman »Der Terraner« schrieb, ging es ihm nicht nur darum, einen packenden Science-Fiction-Roman zu verfassen. Der Autor, der in den Jahren zuvor die PERRY RHODAN-Serie modernisiert und verändert hatte, wollte darüber hinaus einen Querverweis zur aktuellen Zeit liefern.
Aus diesem Grund bildeten die sogenannten Graffiti einen Schwerpunkt des PERRY RHODAN-Bandes. Er erschien als tausendster Band der Serie und trug den prophetischen Titel »Der Terraner«. Nunmehr kommt er erneut in den Handel: als Teil des PERRY RHODAN-Buches mit demselben Titel und der leider nicht so schönen Bandnummer 119.
Der Roman zeigt eine weit entfernte Zukunft und blendet in die Vergangenheit, er präsentiert Außerirdische und Menschen. Eine klare Verankerung im damaligen »Hier und Jetzt« bilden die Graffiti: Sie greifen aktuelle Probleme des Jahres 1980 auf, stellen einfache Menschen ins Zentrum – und enden mit Perry Rhodan persönlich.
Der Terraner wird somit zu einem Sinnbild einer positiv denkenden Menschheit. Diese kann den Aufbruch ins All nur schaffen, wenn sie die grundlegenden Schwierigkeiten auf der heimatlichen Erde meistert.
Das war 1980 die Botschaft der PERRY RHODAN-Serie, die von Voltz auf eine kosmische Ebene gehoben wurde: die Einheit der Erde, Frieden für die Menschen, ein gemeinsames Forschen in der Zukunft...
Interessant oder auch erschütternd ist, dass viele der Themen, die William Voltz im Jahr 1980 literarisch verarbeitete, im Jahr 2012 immer noch gelten. Nach wie vor werden in vielen Ländern der Erde Menschen unterdrückt, wird die Umwelt gnadenlos ausgebeutet, fallen Tiere und Pflanzen der unendlichen Profitgier zum Opfer.
Die positive Vision, die 1980 von William Voltz für die PERRY RHODAN-Serie definiert worden ist, gilt im Gegensatz dazu ebenfalls noch: Menschen sind Menschen – und die Unterschiede zwischen Nationen und sogenannten Rassen, zwischen Geschlechtern und Altersgruppen, zwischen Hautfarben und sexuellen Orientierungen, zwischen Religionen und Völkern verblassen, wenn man die Erde »von außen« betrachtet. Nur gemeinsam und vereint hat die Menschheit eine Chance.
»Er ist ein Terraner« – so schrieb William Voltz über Perry Rhodan. Als »Terraner« begrüßte er unter großem Jubel die Besucher des ersten PERRY RHODAN-WeltCons im Jahr 1980. Und »Wir sind Terra« wurde von den Autoren der heutigen Generation als Losung für »ihre« Menschheit ausgegeben.
Es mag ein wenig pathetisch klingen – aber die Botschaft dieser Graffiti und des Bandes »Der Terraner« hat mehr als drei Jahrzehnte überdauert. Es ist die zentrale Botschaft dieses Romans, und es ist die Botschaft der gesamten PERRY RHODAN-Serie.
Lesen Sie diese Graffiti in dieser Zusammenstellung noch einmal. Illustriert wurden sie von Marie Sann einer Künstlerin aus Berlin.
Klaus N. Frick
PERRY RHODAN-Redaktion
Marie Sann
Geboren 1986, entdeckte Marie schon früh ihre Begeisterung fürs Zeichnen. Laut eigener Auskunft kritzelte sie vor sich hin seit sie einen Stift halten konnte. 2006 machte sie ihr Abitur und arbeitete parallel dazu an ihrem ersten größeren Comicprojekt im Mangastil: »Sketchbook Berlin«. Während sie anschließend eine dreijährige Grafikdesignausbildung absolvierte, entstand die Comicbuchreihe »Krähen«.
Im Moment lebt und arbeitet sie als freie Illustratorin, Game Artist und Comiczeichnerin in Berlin und arbeitet seit 2010 an der bei Splitter erscheinenden Comicadaption »Frostfeuer« des gleichnamigen Romans von Kai Meyer.
Sein Name ist Taou Sun Heng. Vor vier Tagen hat er zum letzten Mal eine winzige Portion Reis gegessen. Über seinen Wangenknochen spannt die Haut wie Pergament. Er ist 37 Jahre alt, verheiratet und Vater von drei Kindern.
Vor zwei Wochen haben Angehörige einer Armee, über deren Zugehörigkeit Taou Sun Heng nur rätseln kann, sein Dorf überfallen und seine Familie gefoltert und getötet. Seitdem befindet er sich auf der Flucht. Sein Weg führt durch den Dschungel auf eine Grenze zu, hinter der er sich ein wenig Nahrung und Sicherheit erhofft.
Immer wieder stößt er auf niedergebrannte Dörfer und muss sich vor Soldaten verbergen. Taou Sun Heng hat längst aufgehört, Schmerzen zu empfinden oder verzweifelt zu sein, er reagiert nur noch abgestumpft.
Taou Sun Heng ist ein Terraner.
Sein Name ist Kdoro. Er gilt als mutiger Mann, manche bezeichnen ihn als Revolutionär.
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