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Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben

Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben

Titel: Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Das ist sie«, sagte J. F. T.
    Mandy Rowles griff nach dem Foto, das der Boß ihm hinhielt.
    »He«, sagte er. »Das ist ja noch ein Kind!«
    J. F. T. grinste unlustig. »Na und?« fragte er. »Wir können nicht warten, bis sie einundzwanzig geworden ist.«
    Es war nicht üblich, daß man J. F. T. Fragen stellte. Er befahl und bezahlte, und damit basta. Mandy Rowles war damit einverstanden gewesen, aber jetzt zögerte er plötzlich. Dieser Mord lag nicht auf seiner Linie. Er wußte selbst nicht warum. Skrupel waren sonst nicht seine Sache. Das Girl auf dem Bild sah jedoch einfach zu jung, zu süß und zu unschuldig aus. Mandy Rowles hatte keine Ahnung, weshalb J. F. T. ihren Tod wünschte.
    »Sie geht ja noch zur Schule«, sagte Rowles halblaut. Ihm fiel nichts Besseres ein. Es war schwer, J. F. T. zu widersprechen.
    »Ganz recht, zum Trinidad-College«, ergänzte J. F. T. im gleichgültigen Ton.
    Er saß entspannt hinter seinem Riesenschreibtisch mit den fünf vergoldeten Telefonen und wirkte so gelackt und perfekt wie alles in diesem repräsentativen Büro. Selbst Buster Ross, der hinter J. F. T. stand und dessen Gorilla war, trug sein Pokergesicht zur Schau.
    »Das Foto ist schon zwei Jahre alt«, fügte J. F. T. hinzu. »Jetzt ist June Forster siebzehn. Ihr Haar ist länger geworden, aber sie hat noch immer auffallend große Augen mit enorm langen Wimpern.«
    Er schob ein braunes, mit rotem Bindfaden verschnürtes Päckchen über den Schreibtisch. »Dreitausend«, sagte er. »Den Rest kriegst du, wenn ich die Todesnachricht gelesen habe. Und vergiß nicht: Diesmal arbeitest du ohne Kanone. Du hast eine Woche Zeit. Dir wird schon etwas einfallen.«
    »Ich… ich habe einen Vorschlag, Chef«, meinte Ross. Er hatte eine unerwartet hohe, fast weibliche Stimme, die nicht zu seinem derben Boxergesicht paßte. Er wußte, wie komisch sie wirkte, er wurde jedesmal rot, wenn er sich zu Wort meldete.
    »Schieß schon los, was ist denn?« fragte J. F. T.
    »Ich kenne das Haus, in dem die Forsters wohnen«, sagte Ross. »Es hat Gasheizung. Es wäre ein Kinderspiel, die Bude damit in die Luft fliegen zu lassen.«
    »Wie viele Leute wohnen in dem Haus?« wollte J. F. T. wissen.
    »Weiß ich nicht«, meinte Ross, »aber bei einer Heizungsexplosion muß die Polizei an einen Unfall glauben. Niemand wird darauf kommen, daß es wegen June war und daß einer von uns daran gedreht hat.«
    J. F. T. schüttelte den Kopf. Auch Rowles schnaufte verächtlich durch die Nase. Einfälle hatte dieser Kerl. Manchmal spürte man, daß Ross früher als Boxprofi zu oft seine Kopfdeckung vernachlässigt hatte.
    »Du findest schon einen Weg«, sagte J. F. T. Er wies auf das Päckchen. »Willst du nachzählen?«
    J. F. T. roch wie immer aufdringlich nach einem bestimmten Rasierwasser. In seinem Anzugrevers steckte eine weiße Gardenie. Sein Gesicht bekam durch die weißgrauen, ein »V« bildenden Augenbrauen einen leicht diabolischen Zug. Aber er konnte auch strahlend lächeln und einen hinreißenden Charme entwickeln. Jetzt zeigte er sich so ernst und sachlich, wie es die Situation verlangte.
    »Das geht in Ordnung, Boß«, meinte Rowles. Er stand auf und klemmte sich das Päckchen unter den Arm. Wer ihn damit sah, mußte glauben, er hätte irgendwo ein kleines Geschenk erstanden. Aber das sorgfältig verschnürte Päckchen enthielt kein Geschenk, sondern die Anzahlung für eine harte, gefährliche und schmutzige Arbeit. Es war der erste Teil des Lohnes für einen Mord.
    »Das Foto kannst du mitnehmen«, sagte-J. F. T. »Die Anschrift findest du auf der Rückseite. Verbrenne das Bild, sobald alles erledigt ist.«
    Mandy Rowles fand plötzlich den Mut, die Frage zu stellen, die ihn so brennend quälte. »Warum?« fragte er. »Warum muß die Puppe dran glauben?« J. F. T. lächelte. Es war ein Zahnpastareklamelächeln, perfekt, strahlend, aber unverbindlich. »Ich habe zu tun, Mandy«, sagte er. »Gute Reise!«
    Rowles marschierte hinaus. Er ärgerte sich, und er vermied es, seine Mißstimmung der platinblonden Vorzimmerdame zu zeigen. Es war idiotisch gewesen, J. F. T. das Geheimnis entlocken zu wollen. J. F. T. sagte nie mehr, als er für notwendig hielt.
    Als Mandy Rowles mit seinem Fairlane nach Hause fuhr, legte sich seine Erregung. Mit siebzehn war diese June Forster kein Kind mehr, und J. F. T. hatte sicherlich gute Gründe, den Teenager von der Lebensbühne abtreten zu lassen. Mord war Mord; wenn man erst einmal anfing, Unterschiede zu

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