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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Trapp
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wirkungsvoll zum Schweigen.
    James nickte anerkennend und wandte sich der Frau zu, die er heiraten sollte. Zum Glück war seine zukünftige Gemahlin die Starke, Sturköpfige und nicht die weinerliche Blonde, wie er erst befürchtet hatte. Dieser hier mochte es zwar vielleicht nicht gefallen, mit ihm verheiratet zu werden, aber wenigstens würde er sich kein zimperliches Flehen um Gnade in der Hochzeitsnacht anhören müssen. Dessen war er sich ziemlich sicher. Er hatte nichts übrig für flennende Frauen. Und er hatte auch nicht vor, Gnade walten zu lassen.
    Drei seiner Männer waren bei dem morgendlichen Überfall getötet worden. Jacob, Robert und Collin. Gute Männer, allesamt.
    Schuldgefühle nagten an ihm, weil er sie wie wehrlose Schafe in den Tod geführt hatte.
    Es war seine Pflicht, die Gesetze des Königs durchzuführen und die Rebellen unter Kontrolle zu bringen, die eine Bedrohung für den Frieden in England darstellten. Der Hafen wurde dazu benutzt, Wein und Waffen ins Land zu schmuggeln; er musste strenger kontrolliert werden. Diese Hochzeit war arrangiert worden, um Stabilität in den Landstrich zu bringen – und sowohl diese Frau als auch der Hafen würden ihm gehören.
    Der König hatte ihn vor einem möglichen Verrat gewarnt, aber mit einem derart direkten Angriff hatte er nicht gerechnet. Zorn regte sich in ihm gleich einem wütenden Dämon, wenn er an den Preis dachte, den seine Männer dafür hatten zahlen müssen. Der Hinterhalt war eine Intrige der niederträchtigsten Weise gewesen. Ihr Vater hatte ihn überredet, die Trauung doch lieber hier auf Windrose zu vollziehen als auf James’ viel größerer Burg Montgomery, und seine zukünftige Braut hatte ihm eine süße, parfümierte Nachricht zukommen lassen.
    Alles nur eine List, um ihn zu töten.
    Er konnte sich kaum vorstellen, dass die wie eine Amazonenkriegerin wirkende Frau an seiner Seite so zarte, blumige Briefe zustande brachte.
    James verstärkte den Griff um ihr Handgelenk und schwor sich bei allem, was ihm heilig war, dass sie und ihre Familie begreifen sollten, was es bedeutete, sich seiner Macht unterzuordnen. Unter der eisernen Hand des Vollstreckers zu leben.
    Mit jedem weiteren Schritt den Mittelgang der Kirche entlang packte ihn erneut die Wut.
    „Nicht so schnell“, flüsterte die Frau neben ihm, wobei ihr ausladendes silberblaues Gewand raschelte. „Mein Schuh … ach, hol’s der Teufel!“ Sie geriet leicht ins Stolpern, schüttelte einen ihrer spitzen Samtschuhe ab und richtete sich danach wieder auf.
    Der Vater seiner zukünftigen Gemahlin sah ihn aus schmalen Augen empört an und zerrte an seinen Fesseln.
    James hätte sich den Mann am liebsten gegriffen und an der großen Eiche vor dem Kirchenportal aufgehängt, aber das ging nicht – nein. Er war ein politischer Gefangener, und der König selbst musste sich mit seinem Verrat befassen. Unwillkürlich legte James die Hand auf das Heft seines Schwerts, für den Fall, dass ihr Stolpern eine List war, um ihn abzulenken, damit ihr Vater ihn angreifen konnte. Das würde ihm jedoch nicht noch einmal passieren.
    Der schwere Schleier verbarg ihr Gesicht, aber James spürte, dass sie ihm einen finsteren Blick zuwarf. „Ich komme ja schon! Kein Grund, mich mit Euch zu zerren!“
    „Hütet Eure Zunge, Gemahlin.“
    Sie stemmte eine Hand in die Hüfte, und die schwere Hörnerhaube geriet ins Wanken. „Noch bin ich nicht Eure Gemahlin!“
    „Noch nicht, aber bald, Weib.“ Er zog sie die letzten paar Schritte am Handgelenk vorwärts. Zähnefletschend schwor er sich, dass sowohl der sturköpfige alte Mann als auch seine widerborstige Tochter klein beigeben würden, noch ehe die Zeremonie vorüber war. Begriff denn niemand in dieser Familie, wann der Zeitpunkt gekommen war, dass man sich geschlagen geben musste?
    Ein Mann an einer Harfe und ein Geiger begannen ziemlich falsch ein Hochzeitslied zu spielen, als wären sie nicht dazu gekommen, ihre Instrumente zu stimmen. Der Geistliche vor dem Altar räusperte sich. Er hatte eine große Nase und ständig tränende Augen, die er sich von Zeit zu Zeit mit dem Ärmel seines Talars trocken rieb. „Können wir anfangen, Mylord?“
    James nickte. „Nur zu, Priester. Es juckt mich allmählich unter diesem Helm.“
    Der Geistliche schlug die Bibel auf. „Liebe Gemeinde im Haus des Herrn …“
    Ohne ihr Handgelenk loszulassen, sah James auf die Frau an seiner Seite. Aufrecht wie eine Kriegerin stand sie da, stolz und unbeugsam. Jeder

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