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Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition)

Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition)

Titel: Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Sullivan
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hätte es auf dein kostbares kleines Königreich abgesehen?«, donnerte Braga. »Glaubt ihr das alle? Ich wollte die Welt retten, ihr Narren! Versteht ihr das denn nicht? Schaut ihn euch doch an!« Der Großherzog zeigte auf den Prinzen. »Schaut ihn doch an, diesen Wurm von einem Prinzen!« Er drehte sich um und zeigte auf Arista. »Und sie auch! Sie sind keine Menschen, genau wie ihr Vater!« Noch immer mit rotem Gesicht von der Anstrengung des Kampfes, marschierte Braga jetzt auf Alric zu. »Ihr würdet euch alle von solchem Abschaum regieren lassen, aber ich nicht! Nicht, solange noch Atem in diesem Leib ist!«
    Braga stürmte vorwärts, erhob das Schwert und ließ es auf den Prinzen einsausen. Noch ehe Alric reagieren konnte, wurde der Hieb bereits pariert. Ein elegantes Rapier fing Bragas Klinge ab. Graf Pickering drückte Bragas Schwert nach oben, und Baron Ecton zog den Prinzen aus der Gefahrenzone.
    »Ihr habt Euer Schwert bei Euch, wie ich sehe. Also habtIhr diesmal keine Ausrede, Graf«, sagte Braga.
    »Ich werde auch keine brauchen. Ihr seid ein Verräter an der Krone, und meinem Freund Amrath zu Gedenken werde ich dem ein Ende setzen.«
    Klingen blitzten. Pickering wusste ebenso meisterlich zu fechten wie Braga, und beide bewegten sich mit höchster Eleganz; ihre Schwerter schienen die natürliche Verlängerung ihres Körpers. Mauvin und Fanen griffen an ihre Waffen und wollten hinzustürzen, doch Ecton hielt sie zurück. »Das ist der Kampf Eures Vaters.«
    Pickering und Braga fochten auf Leben und Tod. Ihre Klingen waren schneller, als das Auge folgen konnte, pfiffen und klirrten aufeinander ein. Pickerings Rapier war von einem so außergewöhnlichen Glanz, dass es selbst im schwachen Licht des Gangs regelrecht leuchtete, wenn es durch die Luft fuhr. Blitze und Funken stoben, wenn Stahl auf Stahl traf.
    Braga stieß zu, streifte mit der Klinge Pickerings Flanke und ritzte ihm mit dem anschließenden Rückhandstreich leicht die Brust auf. Pickering lenkte einen zweiten Stoß mit einer schnellen Parade nach oben ab und holte zu einem Abwärtshieb aus. Braga riss sein Schwert hoch, um den Hieb zu parieren, doch Pickering ignorierte es. Er führte den Hieb mit solcher Schnelligkeit und Wucht, dass seine Klinge selbst wie ein Blitz war.
    Hadrian zuckte unwillkürlich zusammen. Der übermäßige Schwung dieses Hiebs würde Pickering verwundbar machen, ihn Bragas tödlicher Riposte ausliefern. Im nächsten Moment klirrten die Schwerter aufeinander. Grelle Funken stoben, als – unfassbar! – Pickerings Klinge Bragas Schwert entzwei hieb. Das Rapier des Grafen fuhr nahezu ungebremst in Bragas Hals. Der Großkanzler sackte zu Boden, und sein Kopf rollte ein Stück davon.
    Mauvin und Fanen eilten zu ihrem Vater, vor Stolz und Erleichterung strahlend. Alric lief auf seine Schwester und die beiden Diebe zu. »Arista!«, rief er, als er sie in die Arme schloss. »Maribor sei Dank! Du bist wohlauf!«
    »Du bist nicht böse auf mich?«, fragte sie hörbar überrascht, als sie sich von ihm löste.
    Alric schüttelte den Kopf. »Ich verdanke dir mein Leben«, sagte er und umarmte sie wieder. »Und was euch angeht –«, begann er und sah dabei Royce und Hadrian an.
    »Alric«, unterbrach ihn Arista, »es war nicht ihre Schuld. Sie haben Vater nicht umgebracht. Und sie wollten dich auch nicht entführen, das war mein Werk. Ich habe sie dazu gezwungen. Sie haben nichts getan.«
    »Oh, da täuschst du dich, liebe Schwester. Sie haben eine Menge getan.« Alric lächelte und legte Hadrian die Hand auf die Schulter. »Danke.«
    »Den Turm werdet Ihr uns hoffentlich nicht in Rechnung stellen«, sagte Hadrian. »Aber falls doch – es war Royces Schuld, also solltet Ihr es von seinem Anteil abziehen.«
    Alric lachte.
    »Meine Schuld?«, knurrte Royce. »Findet dieses bärtige kleine Monstrum und macht seinen stoppligen kleinen Balg zu Geld.«
    »Ich verstehe gar nichts«, sagte Arista sichtlich verwirrt. »Du willst sie nicht hinrichten lassen?«
    »Das muss ein Missverständnis sein, liebe Schwester. Diese beiden prächtigen Männer sind die königlichen Protektoren des Hauses Essendon, und mir scheint, sie haben heute ausgezeichnete Arbeit geleistet.«
    »Eure Erlaucht.« Marschall Garret tauchte im Gang auf und ging auf den Grafen zu, wobei er Bragas Leichnam nur eines kurzen Blickes würdigte. »Das Schloss ist gesichert, unddie Söldner sind tot oder geflohen. Wie es scheint, steht die Schlosswache noch immer treu

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