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Der Tod kommt in schwarz-lila

Titel: Der Tod kommt in schwarz-lila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefne
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daran, dass er bereits gesucht wurde. Doch noch hatte die Polizei keinen Kontakt zu Terberge aufgenommen. Noch hatte sich ihm niemand genähert.
    Er warf einen Blick auf die Seekarte. Er würde außerhalb im Schatten der Westküste ankern und dort an Land gehen. Am Süderriff war eine kleine Bucht eingezeichnet. Ein idealer Liegeplatz abseits der Fährrouten. Er blickte auf. Die Insel lag vor ihm. Er drosselte den Motor und vergrößerte den Abstand. Terberge hielt auf die Langeooger Balje zu. Der Silberfuchs würde die Südküste ansteuern und die heutige Nacht im Schutz des Hafens verbringen. Doch das störte nicht weiter. Genau damit hatte er gerechnet.
    Sörensen steuerte das Boot geschickt durch die enge Einfahrt. Im Schutz mannshoher Schilfhalme ankerte er. Nach einer Weile holte er den Seesack und die Sauerstoffflaschen aus dem Stauraum hervor.
    Terberges Boot verschwand in der engen Hafeneinfahrt.
    Zufrieden setzte er sich auf die Rückbank und zog seine Schuhe aus. Bestimmt würde Terberge den Rest des Tages für seine Malerei nutzen. Sieben Stunden lagen noch vor ihm. Bevor er an Land ging, zog er den Außenborder ein und die blaue Abdeckplane über das Boot. Dann verschwand er hinter den Dünen. Nun durfte er den Silberfuchs keinen Augenblick mehr aus den Augen lassen.
    *
    »Er ist um halb fünf eingelaufen«, berichtete Friedhelm Fürst, der dem 1. FK zur Unterstützung zugeordnet worden war. Er war mit einem weiteren Beamten im Hafen von Langeoog eingesetzt. »Das Boot hat im Hafen festgemacht. Er ist mit einer Staffelei aufgebrochen.«
    Trevisan atmete auf. Endlich hatten sie Terberges Boot gesichtet. »Könnt ihr das andere Boot irgendwo in der Nähe ausmachen?«
    »Negativ«, antwortete Fürst. »Wir haben bereits alles abgesucht. Keine Spur von einem Aluboot. Weder im Hafen, noch davor.«
    »Okay, die Boote sind auf dem Weg zu euch. Folgt dem Doktor und beschattet ihn. – Aber passt auf, ermahnte Trevisan die Kollegen. »Sörensen ist bestimmt in der Nähe. Benehmt euch nicht zu auffällig.«
    Alex Uhlenbruch und Tina Harloff waren in unmittelbarer Nähe. Sie würden in wenigen Minuten im Hafen von Langeoog eintreffen und die Beschattung von Terberges Boot übernehmen.
    Trevisan saß auf einem alten Holzstuhl und wartete ungeduldig auf das Klingeln seines Handys. Es dauerte keine zwei Minuten, bis Tina meldete, dass sie ihre Position im Hafen eingenommen hatten. Jetzt galt es geduldig abzuwarten, bis Sörensen auftauchte. Trevisan blickte auf, als Monika hereinkam. »Das werden drei lange Tage«, sagte sie.
    »Ich hoffe nur, dass alles glatt geht«, sagte er. »Mir ist nicht ganz wohl bei der Sache. Wenn wir auch nur den geringsten Fehler machen, dann verlieren wir nicht nur unseren Job, sondern haben auch noch ein Menschenleben auf unserem Gewissen.«
    »Welche Alternativen gibt es?«
    »Wir könnten Terberge warnen. Ein Anruf genügt.«
    »Damit wäre die Sache aber nicht ausgestanden«, antwortete Monika. »Wir sollten zumindest die heutige Nacht abwarten. Er hat sich immer an seinen Zeitplan gehalten. Wir haben noch genügend Zeit, es uns anders zu überlegen.«
    »Also gut, du hast recht. Wir warten noch«, entschied Trevisan. »Aber wenn wir bis morgen Abend Sörensen noch nicht entdeckt haben, dann rufe ich Terberge an.«
    »Ich hoffe, dass Sörensen auftaucht und wir ihn fassen. Mein Mann will mich auch wieder mal zu Hause sehen.«
    »Wem sagst du das. Paula wollte alleine zu Hause bleiben. Sie hasst es, bei Tante Klara schlafen zu müssen. Aber es ist besser so. Ich bin einfach beruhigter, wenn ich weiß, dass sich jemand um sie kümmert.«
    *
    Terberge blieb drei Stunden draußen in den Herrenhusdünen. Dann kehrte er zu seinem Boot zurück. Alex Uhlenbruch und Tina Harloff hatten die ganze Zeit über Terberges Boot beobachtet. Doch nichts war geschehen.
    Dietmar Petermann war mit Hoogdahlen von der Fahndung im zweiten Boot vor Langeoog eingetroffen. Sie kreuzten vor der Insel, doch das gestohlene Aluboot war nirgends auszumachen.
    Terberge aß in einem Restaurant zu Abend und trank zwei Gläser Rotwein. Als sich die Dunkelheit langsam über die Insel legte, kehrte er zu seinem Boot zurück. Die beiden Männer, die ihm in einigem Abstand folgten, bemerkte er nicht.
    Doch ein anderes Augenpaar war auf die Männer gerichtet.
    *
    Er hatte sie gesehen. Verdammt, sie waren schon hier auf der Insel. So früh hatte er nicht damit gerechnet. Heute war erst der 13. Noch zwei lange Tage musste er

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