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Der Tod kommt in schwarz-lila

Titel: Der Tod kommt in schwarz-lila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefne
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seinen milchigen Schleier über die Wiesen legte und die Vögel den kommenden Tag begrüßten. Er schaute in den Himmel. Heute würde es wieder einen schönen, warmen Tag geben. Er ging hinunter zum Wasser.
    Als er an Bord seines Bootes ging, schaute er noch einmal zu der weißen Motoryacht. Schlaf nur noch ein wenig. Bald wirst du keine Zeit mehr dafür haben, dachte er. Dann ließ er den Motor an. Draußen auf See würde er ihn erwarten. Er würde kommen. Er wusste es. Schließlich hatte er mächtige Verbündete. Sie würden den Silberfuchs in seine Falle treiben. Unaufhaltsam. Zufrieden grinste er, als er auf das westliche Ufer der Insel zuhielt.
    *
    Sie hatten sich zur verabredeten Zeit im Besprechungsraum eingefunden. Eile trieb sie an. Monika war nach nebenan gegangen, um für die nächsten Tage ein Kleinflugzeug zu chartern. Trevisan hatte schlecht geschlafen und machte einen nervösen Eindruck. Auch die anderen Gesichter waren von einer tiefen inneren Anspannung gezeichnet. Als die Polizeichefin das Zimmer betrat, blickte Trevisan auf.
    »Hat sich schon etwas getan?«
    »Wir sind noch mitten in den Vorbereitungen«, entgegnete er.
    »Wie gehen wir vor?«
    »Wir werden im Hafen jeder Insel zwei Mann postieren. Die Küstenwache, der Seenotrettungsdienst und die Polizeiboote werden von mir informiert. Aber wir müssen vorsichtig sein, sonst schöpft Sörensen Verdacht.«
    »Gut, und wo befindet sich unsere Zielperson in diesem Augenblick?«
    »Das wissen wir nicht genau«, antwortete Trevisan verlegen.
    »Was soll das heißen?«
    »Er ist vor zwei Tagen gestartet und müsste jetzt auf Wangerooge sein. Er hat seiner Haushälterin einen Routenplan hinterlegt, daher wissen wir, wann er welchen Hafen ansteuern wird.«
    »Wenn er sich daran hält«, warf Antje Schulte-Westerbeck skeptisch ein.
    »Warum sollte er fein säuberlich seine Reiseroute niederschreiben, wenn er sich nicht daran halten möchte? Außerdem wird er sich am Nachmittag des 16. mit seinen Töchtern auf Borkum treffen.«
    »Und was ist, wenn Sörensen bereits zugeschlagen hat oder der Doktor aus einem anderen Grund von seiner Route abweicht?«, wandte die Polizeichefin ein.
    Trevisan bedrückten diese Fragen selbst. Er musste es trotzdem riskieren. Ihm war klar, dass ihm nichts weiter übrig blieb, als seinen Hut zu nehmen, wenn es Sörensen gelang, seinen Plan auszuführen.
    »Er wird am 16. zuschlagen, sonst hätte er nicht so lange warten müssen. Außerdem haben wir die Nummer von Terberges Handy. Falls etwas schief geht und wir die Yacht bis heute Abend noch nicht ausgemacht haben, werden wir Terberge anrufen und unter einem Vorwand in den Hafen von Borkum lotsen. Dann müssen wir hoffen, dass Sörensen dem Doktor folgt und in unsere Falle geht.«
    Die Polizeichefin nickte. »Wie viel Männer brauchen Sie?«
    »Insgesamt benötigen wir zusätzlich sechzehn Männer für die Aktion. Außerdem werde ich eine Gruppe des Sondereinsatzkommandos anfordern. Sie sollen sich auf Borkum in Bereitschaft halten. Die Männer müssen beweglich sein. Es ist nicht auszuschließen, dass Terberge erst am 16. Borkum ansteuert. Der Mörder kann also schon vorher zuschlagen.«
    »Geben Sie mir eine Liste«, antwortete Anke Schulte-Westerbeck. »Bei der Brisanz des Falles haben Sie Ihre Leute bis spätestens zehn Uhr.« Trevisan war zufrieden.
    Die Polizeichefin ging zur Tür. »Trevisan, ich verlasse mich auf Sie. Enttäuschen Sie mich nicht«, sagte sie, ehe sie das Zimmer verließ.
    Trevisan blickte auf die Uhr. Es war kurz vor sieben. Er dachte an Terberge. Wo mochte er sich jetzt aufhalten?
    *
    Der Doktor hatte unruhig geschlafen. Gegen Morgen war er aufgewacht. Etwas hatte ihn geweckt. Das Geräusch eines Außenbordmotors. Draußen dämmerte es bereits. Er konnte sich den bohrenden Eindruck nicht erklären, aber etwas stimmte nicht. Er hatte das Gefühl, dass sich jemand in seiner Nähe befand. Angst beschlich ihn. Einen Augenblick lang dachte er darüber nach, seine Tour einfach abzubrechen und nach Bremerhaven zurückzukehren. Doch schon kurz darauf schalt er sich einen Narren. Sein ganzes Leben lang hatte er gegen die Angst gekämpft. In der Klinik war es nicht leicht gewesen. Doch letztlich hatte er gesiegt.
    Nach der Morgentoilette ging er an Deck. Die Luft war frisch und kühl. Mit argwöhnischem Blick schaute er sich um, doch weit und breit war nichts Bedrohliches zu erkennen. Alles war wie am Tag zuvor. Nichts Ungewöhnliches. Der Morgennebel waberte

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