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Der Tod traegt Turnschuhe

Der Tod traegt Turnschuhe

Titel: Der Tod traegt Turnschuhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Paul näher zu sich heran. Barnabas schnaubte.
    »Ich glaube sogar, er kann mehr als du, Ron«, erwiderte ich. »Und jetzt geh endlich. Oder willst du vielleicht hierbleiben, bis du schwarz wirst?«
    Nakita neben mir trat nervös von einem Fuß auf den anderen, aber ich achtete nicht weiter darauf. Ron wandte sich ab. »Komm, Paul«, sagte er und seine tiefe Stimme klang bedrohlich.
    Plötzlich machte Nakita einen Schritt nach vorn. »Tut mir leid, dass ich dich geschlagen habe, zukünftiger Zeitwächter«, platzte sie heraus. Barnabas und ich sahen ungläubig auf. Ihre Wangen waren feuerrot, und als sie unsere perplexen Gesichter sah, rief sie: »Was denn? Es tut mir eben leid. Darf ich mich nicht entschuldigen?« Ron, der sich wie immer in stoischem Schweigen übte, verschwand einfach. Paul aber war noch da. Er scharrte mit einer Sandale über die Fliesen und sah auf den leeren Fleck neben sich, wo eben noch Ron gestanden hatte. »Ahm«, murmelte er, als er sich wieder uns zuwandte. »Danke, Nakita. Ist schon okay.«
    »Du weißt, dass ich das nur gesagt habe, damit du keinen Stress mit ihm bekommst, oder?«, fragte ich. Paul tippte sich an die Nase und grinste, bevor er in einem blendenden Streifen aus Licht verschwand.
    Shoe stieß geräuschvoll die Luft aus und lehnte sich brummelnd auf der Bank zurück.
    Auch Barnabas setzte sich wieder. »Habt ihr bemerkt, dass das Amulett des neuen Zeitwächters die gleiche Farbe hat wie meins?«, fragte er nachdenklich.
    »Ach, echt?«, erwiderte ich abwesend. Doch dann wurde mir bewusst, was Barnabas da gerade gesagt hatte, und ich drehte mich zu ihm um. »Hat das was zu bedeuten?«
    Barnabas schreckte aus seinen Gedanken auf und warf wilde Blicke in alle Richtungen, nur nicht in meine. »Es sollte sich eigentlich durch das Farbspektrum nach oben bewegen, in Richtung Rot.« Seine Augen trafen meine. »Ich könnte mir vorstellen, dass Ron nicht sonderlich glücklich darüber ist.«
    Mein Mund klappte auf, als ich überlegte, was das nun wieder heißen sollte, aber Barnabas räusperte sich nur und sah hinüber zu der Küche, aus der kein Laut drang. »Wir müssen gehen. Nakita, bist du mit der Kellnerin und dem Koch fertig?«
    Nakita knipste gerade ein Foto von einer staubigen Lampenfassung. Sie hielt die Kamera in einem sehr ungewöhnlichen Winkel. »Denen geht's gut«, sagte sie und sah sich das Bild auf dem Display an. »Wo ist dein Portemonnaie, Madison?«, fragte sie dann. »Im Auto?«
    »Oh, stimmt ja!«, sagte ich und blickte auf meinen Pommesteller. »Und mein Handy ist auch noch da.«
    Doch als ich die goldenen, knusprigen Pommes sah, hatte ich auf einmal gar keine Lust mehr darauf. Langsam verblasste mein Lächeln und Verzweiflung breitete sich in mir aus.
    »Ich hab keinen Hunger mehr!«, jammerte ich und Nakita blinzelte verwirrt. »Verstehst du denn nicht?«, heulte ich und sah betrübt auf mein Amulett hinunter.
    »Ich hatte nur Hunger, weil mein Amulett nicht richtig funktioniert hat. Ron hat es repariert und jetzt hab ich keinen Hunger mehr!«
    »Na, Gott sei Dank«, schnaubte Barnabas und hievte sich hoch. »Das war echt kein schöner Anblick, Madison. «
    Niedergeschlagen sank ich zurück auf die Bank. »Aber essen ist so schön«, klagte ich. Verdammt, das war einfach nicht fair! Unglücklich starrte ich auf die Pommes.
    Grace kam heruntergeschwebt und wärmte meine Hand, um mich zu trösten. Das war alles, was sie tun konnte - nun ja, bis ihr das nächste Gedicht einfiel, natürlich. »Ein Mädchen, das mochte gern Fritten«, legte sie auch gleich los, doch Barnabas stöhnte ungeduldig auf.
    »Portemonnaie, Madison?«, wiederholte Nakita.
    »Ach ja, richtig«, murmelte ich und stand auf.
    »Tut mir leid, Madison«, sagte Shoe, obwohl er ganz offensichtlich nicht verstand, was genau an den Pommes für mich so wichtig war.
    »Ist schon gut.« Mit hängendem Kopf schlurfte ich zum Ausgang. Mein Amulett fühlte sich plötzlich schwer und beinahe warm an und ich wurde immer langsamer. Dann schoss mir ein Gedanke durch den Kopf und ich blieb wie angewurzelt stehen. Woher hatte Nakita gewusst, dass mein Portemonnaie im Auto war?
    Argwöhnisch drehte ich mich wieder zum Tisch um und mein Verdacht wurde bestätigt, als ich sah, dass Barnabas' Augen silbern schimmerten.
    »Wartet … halt!«, schrie ich und stürzte zurück zum Tisch. »Shoe, sieh ihm nicht in die Augen!«
    Barnabas drehte seinen Kopf in meine Richtung. Ein Hauch von Angst durchzuckte mich, als ich

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