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Der Tod traegt Turnschuhe

Der Tod traegt Turnschuhe

Titel: Der Tod traegt Turnschuhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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in seine fremdartigen Augen blickte, die silbern und von einem himmlischen Leuchten erfüllt waren. Auf der anderen Seite des Tisches keuchte Shoe auf, als Barnabas' Bann von ihm wich, und senkte den Kopf. Ace dagegen starrte stumpf vor sich hin, sein Mund hing offen. Er stand bereits unter Barnabas' Einfluss.
    »Madison«, schimpfte Barnabas und seine Augen funkelten noch immer, als Shoe sich blinzelnd über das Gesicht rieb.
    Ich zerrte Shoe hinter dem Tisch hervor. »Nicht Shoe«, beharrte ich. »Ich hab versprochen, ihm seine Erinnerung zu lassen.«
    Barnabas biss die Zähne zusammen und seine Stirn umwölkte sich. »Madison …«, knurrte er und seine Augen wurden wieder braun.
    »Ja, so heiße ich«, sagte ich hitzig. »Mad Madison. Ich hab gesagt, Shoe behält seine Erinnerung, und ich bin dein Boss, basta!«
    Grace gab ein lang gezogenes Ooooh von sich und der zweite Schutzengel auf der Lampenfassung wurde still. Seine Flügel hörten auf zu schlagen und er wurde unsichtbar. Barnabas' Augen wurden schmal, als er sich auf der Bank umdrehte und mich von oben bis unten musterte. »Nein, bist du nicht«, sagte er und ich hörte, wie Nakita hinter mir nervös auf der Stelle trat. »Ich bin ein Finsterengel. Ich kann jederzeit abhauen, wenn mir danach ist.«
    Das würde er nicht tun, dachte ich panisch. »Ach, wirklich? «, erwiderte ich und blickte ihn herausfordernd an.
    »Ja, wirklich«, sagte Barnabas, doch er wirkte damit nicht besonders glücklich.
    Shoes Blick flog ängstlich zwischen Barnabas und mir hin und her. Ich holte tief Luft und überlegte krampfhaft, wie ich verhindern konnte, dass ich Barnabas verlor. Er war da gewesen, als ich gestorben war. Er hatte versucht, mich zu retten, hatte an mich geglaubt. Ich vertraute ihm und er war vielleicht der Einzige, der mich wirklich verstand.
    »Na ja«, sagte ich dann, sanfter. »Okay. Tut mir leid. Du hast recht. Ich bin nicht dein Boss.« Ich drehte mich zu Nakita um, deren Augen vor Schreck geweitet waren. »Nakita, dein Boss bin ich auch nicht, aber das hier ist meine Vollstreckung. Und ich will , dass Shoe sich erinnert. «
    »Doch, du bist mein Boss«, erwiderte Nakita sogleich und die Überzeugung in ihrem Ton ließ Shoe verwundert aufblicken. »Ich habe geschworen, dir zu dienen.« Mann, war ich froh, dass Ace von alldem nichts mitbekam! Schlimm genug, dass Shoe jedes Wort hörte.
    »In einer Welt, in der ich dein Boss bin, will ich aber nicht leben«, protestierte ich. Sie musste das einfach verstehen. Mit flehendem Blick sah ich zurück zum Tisch. »Barnabas, ich hab Shoe versprochen, dass er sich an heute Abend erinnern wird. Bitte.«
    »Ich hab's ihm nicht versprochen«, sagte er knapp, aber sein Ärger auf mich schien verflogen.
    »Bitte«, versuchte ich es noch einmal.
    Barnabas schien zu schrumpfen, als er langsam ausatmete. Er machte eine nachlässige Geste in Richtung Shoe. »Ich kann ihn doch nicht so rumlaufen lassen, mit all den Erinnerungen an das, was passiert ist! Das geht so einfach nicht!«
    »Warum eigentlich nicht?«, fragte ich geradeheraus. »Wie sollen die Menschen sich denn ändern, wenn sie sich an nichts erinnern? In ihren Träumen? Das ist doch Kokolores.«
    »Kokolores?«, wiederholte Nakita verwirrt.
    »Ich will , dass Shoe und Ace sich an alles erinnern«, sagte ich kurz entschlossen. »Keiner bekommt ein manipuliertes Gedächtnis.«
    Barnabas sah Ace an, der noch immer dümmlich in die Gegend blinzelte. »Nein!«, rief er und fuchtelte mir aufgebracht mit dem Zeigefinger unter der Nase herum. Die Schutzengel über uns begannen daraufhin hektisch zu flüstern und schlössen Wetten ab, wie das Ganze wohl enden würde. »Kommt nicht infrage«, fügte er laut hinzu und warf den Engeln über sich einen drohenden Blick zu, als sie zu kichern begannen. »So sind nun mal die Regeln, Madison.«
    Ich stierte Barnabas an und trommelte dabei ungeduldig mit den Fingern auf die Tischplatte.
    »Du kannst mich anstarren, so lange du willst«, sagte er und wandte den Blick ab. »Ich verändere jetzt ihr Gedächtnis.«
    Ich griff Shoe beim Ellbogen und zog ihn hinter mich.
    »Ahm, Barnabas?«, schaltete sich schließlich Nakita ein. »Ich glaube, es ist keine gute Idee, sich mit der schwarzen Zeitwächterin anzulegen. Selbst wenn du recht hast. Irgendwann wird sie lernen, die Zeit anzuhalten. «
    Hinter mir sagte Shoe leise: »Ich will mich erinnern können.«
    »Erinnerungen sind alles, was wir haben«, erklärte ich, in der Hoffnung,

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