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Der Tod traegt Turnschuhe

Der Tod traegt Turnschuhe

Titel: Der Tod traegt Turnschuhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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mir.
    »Wir müssen los«, sagte ich leise mit einem letzten sehnsüchtigen Blick auf meine Pommes.
    Barnabas machte sich bereit und stand mit Nakita zusammen auf. Die beiden wechselten einen bedeutungsvollen Blick, während sie sich aus der Sitzecke schoben.
    Alle beide hatten nun silberne Augen und ich sprang schnell vor und stellte mich vor Shoe. »Shoe nicht«, bat ich und streckte ihnen abwehrend die Hand entgegen, damit sie nicht auch seine Erinnerungen löschten. Barnabas verdrehte die Augen. »Madison …«, begann er, doch da fühlte ich plötzlich ein leichtes Kribbeln hinter meinen Schläfen und erschrak. Barnabas und Nakita spürten es auch.
    »Ein Zeitwächter namens Ron«, piepste Grace von ihrer Lampenfassung aus, »der war ein ziemlicher Clown. Kam immer zu spät - aus Nervosität? Ich glaub, er war einfach nur blöd.«
    Zugegeben, die Reime waren nicht gerade erste Sahne, aber das Sprüchlein gefiel mir. »Ron ist auf dem Weg hierher?«, fragte ich genervt. Was will der denn schon wieder? Es ist vorbei!
    »Aber ich habe uns doch abgeschirmt!«, sagte Nakita, sichtlich verwirrt.
    »Anscheinend nicht gut genug«, höhnte Barnabas und ich fühlte mich auf einmal noch viel müder als ohnehin schon. Na toll. Jetzt zankten sie wieder.
    »Ich lasse nicht zu, dass er dir was tut«, piepste Grace und ich lächelte zu dem glühenden Lichtball auf, der gerade von der Lampenfassung hüpfte. Der zufriedene Ausdruck lag noch immer auf meinem Gesicht, als Shoe plötzlich einen Pfiff ausstieß und ich seinem Blick zum Eingang folgte. In der Tür stand Ron, als wäre er schon die ganze Zeit über da gewesen, und neben ihm Paul. Dabei hatten die kleinen Glöckchen an der Tür keinen Ton von sich gegeben.
    Ron sah ziemlich genervt aus. Eine Hand verschwand in den Falten seines Gewands, als er sie in die Hüfte stemmte. Mit der anderen gestikulierte er in meine Richtung, als wäre ich ein ungehorsames Kind. Ich erwiderte seinen finsteren Blick und trat einen Schritt zur Seite, um Shoe zu verdecken, der immer noch saß. Barnabas stellte sich auf meine rechte Seite, Nakita auf die linke. Rons Blick blieb kurz an ihrer weißen Kleidung hängen, dem traditionellen Aufzug der schwarzen Todesengel. Nakita hob das Kinn.
    »Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, ich hätte es nicht geglaubt«, sagte Ron und betrachtete meinen Laborkittel und die gelben Totenkopfsneakers. »Die Vollstreckung ist gelaufen. Das Zielobjekt ist in Sicherheit. Na ja, er wurde ziemlich in die Mangel genommen, aber er lebt«, fügte er hinzu und sah zu den beiden Schutzengeln hinauf. »Ich habe gewonnen. Es ist vorbei. Du hast verloren, Madison. Geh nach Hause. «
    Ich holte langsam Luft und wägte dabei sorgfältig meine Worte ab. Zielobjekt, dachte ich, ist eigentlich eine ziemlich abwertende Bezeichnung. »Sein Name ist Ace«, murmelte ich und fragte mich, wie schlimm ich wohl aussah, als mir auffiel, wie Paul mich anstarrte. »Hey Ron«, rief ich schließlich. »Komm nur näher, und ich trete dir dahin, wo's richtig wehtut. Was willst du denn noch? Wie du schon sagtest, du hast gewonnen. «
    Der kleine Mann schnaubte und schielte argwöhnisch erst zu den Schutzengeln, dann zu den Todesengeln links und rechts von mir und zum Schluss zu Ace hinter uns. »Die Seraphim schicken mich, um dein Amulett zu justieren«, sagte er zu meiner Überraschung. »Mich, ha. Ausgerechnet. Wie es aussieht, bist du dem Göttlichen zu nahe gekommen.«
    Dem Göttlichen zu nahe gekommen?Ja, genauso hatte es sich angefühlt. Vielleicht war diese Tortur, die ich durchgemacht hatte, wirklich nicht normal.
    Als ich ihn bloß anstarrte, als hätte ich gerade eine ganze Wochenration Dummheitspillen geschluckt, kam Ron gewohnt forschen Schrittes zwischen den leeren Tischen hindurch auf uns zu. Es wirkte beinahe komisch, wie er so abrupt stehen blieb, als Barnabas warnend die Hand vorstreckte und Nakita plötzlich ihr Schwert in der Hand hielt. Die Kellnerin stieß einen erstickten Schrei aus, duckte sich hinter den Tresen und brabbelte etwas, worin das Wort »Telefon« vorkam.
    £5 geht tatsächlich immer noch schlimmer…
    Mit frustrierter Miene blieb Ron stehen und schien die Situation abzuwägen. Barnabas überkreuzte seelenruhig die Beine und lehnte sich an den Tisch hinter ihm. Er sah umwerfend aus in seinem lässigen T-Shirt und den schwarzen Jeans. »Du rührst sie nicht an, Chronos «, sagte er ganz ruhig, doch seine Stimme klang bedrohlich. Die Falten auf

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