Der tote Moench
Erste Detektiv und lächelte ein wenig verlegen. »Dürften wir fragen, um welche Merkwürdigkeiten es sich dabei handelte?«
Christine schien immer noch in Gedanken, als sie antwortete: »Zwei ganz komische Geschichten.« Drei Sekunden vergingen, in denen Christine Harkinson in eine imaginäre Ferne blickte. »Eines Abends, die Sonne war schon untergegangen, jagte Lo plötzlich vor seinem Haus Böller in die Luft. Ich habe mich furchtbar erschreckt, weil ich erst dachte, da wäre eine Schießerei im Gange. Und ein paar Tage später hat er an gleicher Stelle irgendein Kraut über einem offenen Feuer verbrannt. Dazu brabbelte er unverständliches Zeug vor sich hin und machte seltsame Bewegungen. Ach ja«, fiel ihr noch ein, »und letzte Woche hat er bei sich und auch überall hier im Haus kleine Spiegel in die Fenster gestellt – mit der spiegelnden Seite nach außen.« Sie atmete heftig aus, zuckte resigniert mit den Schultern und wandte sich wieder den drei ??? zu. »Aber was quassel ich da? Ihr habt sicher Besseres zu tun, als euch die Sorgen und Nöte eines alten Schnattermauls wie mir anzuhören. Ich habe euch schon viel zu lange aufgehalten.« Sie stellte die leeren Gläser ineinander und sah die drei der Reihe nach an. »Also, Jungs. Ich möchte mich noch einmal ganz herzlich bei euch bedanken. Soll ich euch noch irgendwo hinbringen?«
Justus warf seinen beiden Freunden einen vielsagenden Blick zu, und Peter und Bob verstanden sofort. Mit einem kurzen Nicken stimmten sie dem Vorhaben ihres Ersten Detektivs zu.
»Mrs Harkinson«, begann Justus, während er ein silbernes Etui aus seiner Tasche zog und es öffnete. »Es ist uns tatsächlich nicht verborgen geblieben, dass Sie einige Sorgen zu haben scheinen, die ihren Gärtner Lo Wang betreffen. Offensichtlich ist auch, dass die Probleme Ihres Gärtners äußerst rätselhaft sind, wenn ich an seine merkwürdigen Verhaltensweisen und an seine Reaktion auf Peters Aussage denke. Und in Anbetracht des Beinahe-Unfalles von vorhin, der möglicherweise mit Mr Wangs sonderbarer Verfassung in Zusammenhang steht, könnten wir Ihnen anbieten, die eine oder andere Nachforschung anzustellen.« Justus überreichte Christine eine ihrer Visitenkarten. »Natürlich nur, wenn Sie wollen, denn es wäre dafür durchaus nötig, Mr Wang für einige Zeit zu beobachten.«
»Die drei Detektive«, las Christine von der Karte ab. »Wir übernehmen jeden Fall.« Überrascht sah sie auf. »Das seid ja ihr! Ihr seid Detektive?«
Justus nickte. »Wir betreiben ein kleines Detektivunternehmen unten in Rocky Beach.«
Christine ließ die Karte sinken. »Ich weiß nicht«, sagte sie zögerlich. »Du meintest, dass ihr Lo beschatten würdet, oder?«
»Unter anderem, ja«, antwortete Bob. »Das wäre wohl nötig. Aber natürlich würden wir unsere Ermittlungen auch in anderer Form betreiben. Recherchen, Befragungen und so weiter.«
Es war augenscheinlich, dass sich Christine nicht wohl bei dem Gedanken fühlte. Zweifelnd verzog sie das Gesicht. »Irgendwie widerstrebt mir das. Lo beschatten lassen. Ihm hinterherspionieren. Aber andererseits.« Sie kniff die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf. »Irgendetwas hat er, da bin ich mir ganz sicher. Und ich weiß auch, dass er zu rücksichtsvoll ist, mich da mit hineinzuziehen, selbst wenn ihm die Schwierigkeiten über den Kopf wachsen sollten. Einmal hat er tagelang mit einem angebrochenen Finger gearbeitet, ohne mir etwas zu sagen.« Sie lächelte wehmütig.
»Wir wären sehr vorsichtig«, versicherte Peter. »Mr Wang würde sicher nichts merken.«
»Und Sie bekämen vielleicht bald Gewissheit, was mit Ihrem Angestellten los ist«, setzte Justus hinzu. »Und könnten ihm helfen, falls es wirklich nötig sein sollte.«
Christine stieß einen Seufzer aus. »Und wenn alles ganz harmlos ist?«
»Wird nie irgendjemand erfahren, dass Sie uns angeheuert haben.« Bob nickte nachdrücklich.
Wieder verrannen einige Sekunden.
»Und was würde das kosten?«, fragte Christine nachdenklich.
Peter machte eine abwehrende Geste. »Nichts. Wir nehmen nichts für unsere Dienste.«
Christine stand auf und lief auf der Terrasse hin und her. Einige Minuten war sie in Gedanken, und man sah ihr deutlich an, dass sie einen inneren Kampf ausfocht. Doch schließlich blieb sie stehen und setzte eine entschlossene Miene auf. »Also gut. Wir machen das. Ich kann nicht anders. Lo steckt in Schwierigkeiten, und ich habe das Gefühl, dass ich ihm helfen
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