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Der tote Moench

Der tote Moench

Titel: Der tote Moench Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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einzupacken. »War sie blond? Oder brünett?«
    »Was?«
    »Na, die Frau deiner Träume! Deswegen sollte ich dich doch noch eine Minute im Land der Träume lassen, oder?«
    Peter verdrehte die Augen. »Ob du’s glaubst oder nicht, aber ich träume auch noch von etwas anderem. Wenn du’s genau wissen willst, war ich nämlich gerade dabei, die Welle meines Lebens zu reiten! Die Welle schlechthin, sozusagen die Mutter aller Wellen. Es war einfach sagenhaft!« Peter schüttelte fassungslos den Kopf. »Sie war gewaltig und doch perfekt«, schwärmte er. »Es war ein Gefühl, als würde man, als könnte man ... ach, ich weiß nicht. Es war einfach megaphänomenal!« Sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich schlagartig. »Bis mich eine Wasserleiche rüttelte und schüttelte und mir dann auch noch laut ins Ohr brüllte.«
    »t’schuldigung.« Bobs Grinsen sah nicht wirklich zerknirscht aus. »Ich als Wasserleiche! Muss ich mir fürs nächste Halloween merken.«
    »Wir können dich das nächste Mal ja etwas liebevoller aufwecken«, meldete sich Justus nun zu Wort. »Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass das Gewitter, das dahinten aufzieht, ebenfalls – wie sagtest du so schön? – megaphänomenal wird.« Er deutete nach Westen, wo sich über dem Horizont riesige schwarzblaue Gewitterwolken auftürmten. »Wir können froh sein, wenn wir noch einigermaßen trocken nach Hause kommen.«
    »Junge, Junge«, staunte Peter, »das sieht nicht gut aus. Dürfte wirklich ein mächtiges Gepolter geben.«
    »Dann lasst uns mal schleunigst von hier verduften.« Bob zog den Stöpsel aus seiner Luftmatratze, und die Luft schoss mit einem leisen Pfeifen aus dem Ventil.
    Wenige Minuten später hatten die drei Jungen ihre Sachen zusammengepackt und sahen sich ein letztes Mal um, ob sie auch nichts vergessen hatten. Die meisten anderen Leute verließen ebenfalls mehr oder weniger hektisch den Strand und eilten zu ihren Autos oder Fahrrädern. Nur ein paar der Männer, die wie üblich ihre Drachen steigen ließen, wollten die aufkommende Brise und den sich leerenden Strand noch nutzen.
    »Das würde ich auch gerne mal ausprobieren«, sagte Peter sehnsüchtig, als sie an einem von ihnen vorbeikamen. Der Mann hielt in beiden Händen Lenkschlaufen, an denen er abwechselnd zog, sodass der knallbunte Flugdrachen über ihren Köpfen wild über den wolkenverhangenen Himmel flitzte. Prustend und schwitzend stemmte sich der Mann dabei mit aller Kraft in den Sand und wurde doch ab und zu ein kleines Stück in die Luft gehoben.
    »Diese Lenkdrachen kann man sicher nicht mit den Dingern vergleichen, die wir als Kinder steigen ließen«, meinte Bob. »Sieht so aus, als wäre es ziemlich anstrengend, so ein Teil in der Luft zu halten.«
    »Allerdings!«, stimmte ihm Peter zu. »Aber gerade deswegen würde ich es ja gerne einmal machen.«
    Justus warf nur einen desinteressierten Seitenblick auf den Mann und sagte nichts. Es gab kaum eine Sportart, die den Ersten Detektiv wirklich in ihren Bann ziehen konnte. Zumal die meisten von ihnen mit Anstrengung verbunden waren, und die suchte Justus möglichst zu vermeiden.
    »Seht mal, der sieht super aus!« Peter zeigte auf einen Kastendrachen, der die Form eines chinesischen Schriftzeichens hatte. Im Gegensatz zu seinen dreieckigen Kollegen, die allesamt hektisch durch die Gegend sausten, stand er ruhig und stabil in der Luft. Der Mann, der ihn steuerte, ein sportlicher Typ mit Baseballkappe und Sonnenbrille, lenkte ihn gelassen mit einer Hand und machte auch sonst nicht den Eindruck, als würde er jeden Moment von seinem Fluggerät davongetragen werden.
    »Das wäre schon eher was für mich«, beschied Justus.
    »Ein bisschen lahm für meinen Geschmack. Schön, aber lahm«, fand Peter. »Und das bei dem Wind.« Plötzlich spielte ein süffisantes Lächeln um seine Lippen. »Scheint aber genau zu dem Typ zu passen.«
    »Was meinst du?«, fragte Bob.
    Peter deutete auf die Gegenstände, die um den Mann verteilt im Sand lagen. Eine Tasche, Schuhe, dünne Holzstangen, aufgewickelte Schnüre und noch einiges mehr. Alles war säuberlich aufgereiht und lag in exakten Winkeln zueinander auf dem Boden. »Seht euch das an. Scheint eher einer von der peniblen Sorte zu sein. Nur kein Durcheinander und immer mit der Ruhe.«
    »Was für diese Art von Freizeitbeschäftigung nur von Vorteil sein kann.« Justus nickte anerkennend. »Die kleinste Schlamperei, verhedderte Schnüre, lose Stangen, und so ein Drache

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