Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der träumende Diamant 3 - Drachenmagie

Titel: Der träumende Diamant 3 - Drachenmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Abé
Vom Netzwerk:
zurück.
    Sie war nicht hier. Kimber zog als Rauch an der Türöffnung vorbei für den Fall, dass dort eine weitere Pistole auf ihn wartete - und fand ihr Zimmer, schlecht beleuchtet, mit Schatten und Möbeln gefüllt. Die Schatten begannen zu flackern, er verwandelte sich zurück in Drachengestalt und ließ seiner Wut freien Lauf.
     
    Zuerst riss er die Spitzen der unteren beiden Bettpfosten ab. Sie glaubte zunächst, seine Flügel hätten sie abrasiert, aber es war wahrscheinlicher, dass sein dicker, starker Drachenschwanz
mit den acht säuberlich am Ende aufgereihten, rasiermesserscharfen goldenen Stacheln dafür verantwortlich war. Sobald die Eisenpfosten verschwunden waren, konnte sie beide Füße in die Luft strecken, an denen zwar immer noch die Ketten baumelten, die aber nicht mehr an etwas befestigt waren.
    Die Ketten an ihren Handgelenken waren zu kurz, als dass sie sich hätte aufsetzen können, also zog Maricara die Knie bis in Brusthöhe an und vollführte eine Art Purzelbaum nach hinten. Die Decke um ihren Körper riss augenblicklich auf, die Nadeln lösten sich, stumpfes Silber verstreute sich auf blaue Bettdecken. Sie rollte weiter, bis ihre Füße die Wand hinter dem Kopfende berührten und die Ketten gegen den Putz schlugen. Sie nutzte ihren Schwung, um die Wand hinunterzulaufen, bis sie sich mit vor ihrem Körper verdrehten Armen auf die Knie erheben konnte.
    Kimber war eine Spirale aus Farbe und Tarnung, eine glitzernde Reflektion in jedem Spiegel. Er strahlte Hitze aus, verschwamm mit jeder Drehbewegung, beinahe zu schnell, als dass selbst sie folgen konnte. Einer der Sanf versuchte immer noch, ihm auszuweichen, hartnäckig, vor Anstrengung stöhnend - es war nicht Zane, der sich offenkundig ihren Rat zu Herzen genommen hatte. Sie konnte ihn nirgendwo entdecken.
    Aus dem wirren Durcheinander von Mann und Tier traf sie ein heißer Spritzer quer über die Brust. Blut. Kimbers Blut.
    Im gleichen Augenblick sah sie, dass er schwankte und auf ein Knie fiel, dann streifte sein Körper den Sekretär mit der Öllampe. Diese kippte und fiel und zerbrach mit einem Knall in eine Flammenblüte. Eine Blüte, die sich öffnete und in einem Kanal gedämpfter, aber ansteigender Geräusche ausbreitete.
    Sowohl der Drache als auch der Mann sprangen zurück.

    In dem neuen hellen Licht sah sie, wie Kimber den Kopf schüttelte, während mehr dickes, glänzendes Blut seine Schuppen hinunterrann. Der Mann sah es auch.
    Maricara nahm sich zusammen. Sie beugte den Kopf, zog die Arme mit angehaltenem Atem an und ließ die Luft dann wieder ausströmen - mit einem Ächzen, das bis in die Brust hinein brannte, während sich die beiden Pfosten ihrem Willen beugten, das Eisen kreischte …
    Die Kettenglieder brachen, und sie war frei.
    Augenblicklich eilte sie los, fand den S anf vor Kimber - er hielt ein Schwert in der Hand, und die Spitze war nass von Blut …
    Sie sprang hinter ihn, wickelte die immer noch an ihrem rechten Handgelenk befestigte Kette um seinen Hals, zog, so fest sie konnte. Sein Rücken bog sich durch; er ließ das Schwert fallen, gab ein Gurgeln von sich und griff blind nach der Kette.
    »Du wirst ihn nicht verletzen«, schnarrte sie in Rumänisch. »Du wirst nich…«
    Stimmen drangen aus einem anderen Teil des Gebäudes. Schrille menschliche Stimmen, die näher kamen. Flammen von der zerbrochenen Lampe fanden eine Bahn violetter Seide und sprangen bis zur Decke hoch.
    Kimber verwandelte sich in Menschengestalt. Er griff sich das Schwert des Sanf inimicus , wobei das Feuer einen hellen, glorreichen Heiligenschein hinter ihm bildete, und durchbohrte das Herz seines Feindes mit einem einzigen kurzen Stoß.
    Maricara ließ den Körper los. Sie packte den Grafen bei den Armen und küsste ihn so plötzlich und ungestüm, dass es schmerzte. Sie schmeckte Blut, als er beide Arme um sie schlang und ihren Kuss noch fester erwiderte.

    Ein weiterer Mensch wankte durch die Tür herein, ein Mann in einer Uniform mit einem Metallabzeichen auf der Brust und mit vor den Mund gelegten Händen.
    »He, Sie dort! Sie beide!« Er blickte sich wieselflink im Zimmer um. »Sie müssen hier raus!«
    Sie löste sich keuchend von Kimber, und ihre Brust und ihr Bauch waren feucht von dem Blut, das immer noch aus einem Loch viel zu nahe bei seinem Herzen floss. Inzwischen war der Mann in den Raum geeilt, gefolgt von einem zweiten. Beide stierten den auf dem Boden zusammengesackten Leichnam an, dann sie beide, die nackt inmitten

Weitere Kostenlose Bücher