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Der Traum des Teufels

Der Traum des Teufels

Titel: Der Traum des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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verkündete er.
    "Okay, da suchen wir zuerst", schlug Leander vor, und da niemand eine bessere Idee hatte, machten sich Miles und Shane mit ihm auf den Weg. Jason blieb mit Weston zurück. "Irgendjemand muss wohl immer Bodyguard spielen, was?", knurrte der junge Student. Er wusste nicht, ob er sich darüber freuen sollte. "Du bist uns eben wichtig", schmunzelte Weston und machte sich ein paar Notizen zu weiteren Gebäuden. 
    "Na schön, dann schau ich mir halt mal die Gegend an. Lust auf einen Abendspaziergang?"
    Weston, der eher ein Frischluftmuffel war, schüttelte den Kopf. "Nö, hier sagen sich sowieso nur Fuchs und Hase gute Nacht. Viel Spaß", wünschte er Jason stattdessen. Dieser schnappte sich seine Lederjacke und zog davon. Die herbe, nach Kräutern und Gräsern duftende Luft tat ihm gut. So konnte er besser darüber nachdenken, wo sein Platz sein würde, wenn dieses Abenteuer hier geendet hatte.
      * * *
    Chyriel hatte die Bewegung im mentalen Netz gespürt, als Jason und Stuart Kontakt aufnahmen. Sollten sie den Jungen haben. Er hatte jetzt andere Pläne. Zunächst aber musste er den jahrtausendealten Ballast abwerfen.
    Mutterseelenallein stand er am Rand der Steilküste, der Wind zerrte an seiner Kleidung und seinen Haaren, als wolle er ihn hinunterstoßen. Dunkle Wolken zogen vom Meer heran. Unter ihm brachen die Wellen im stetigen Rhythmus gegen bizarre Felsen, bildeten hohe Schaumkronen und verliefen sich wieder in der blaugrauen wildbewegten Masse. Er hielt den versiegelten Kelch mit beiden Händen hoch. Aus irgendeinem Grunde wagte er es nicht, ihn zu öffnen und den Inhalt dem Wind zu überlassen. Stattdessen holte er aus und warf ihn mit Schwung hinaus  in die Nordsee. Zum ersten Mal seit Aeonen fühlte Chyriel sich wirklich frei. Für kurze Zeit genoss er dieses Gefühl mit geschlossenen Augen. Dann machte er sich auf eine neue Suche. 
    Etwa zur gleichen Zeit trafen Leander und die beiden Hybridenvampire auf dem Gipfel eines zerklüfteten Bergmotivs ein, auf der sich eine riesige Ruine erhob. Deutlich zu erkennen noch die kathedralenartigen Umrisse eines Kirchenlangschiffes. Daran gebaut eine Art Zellenblock, die einstige Unterkunft der Einsiedlermönche, die hier vor langer Zeit gelebt hatten. Der scharfe Wind umtoste die drei Besucher ebenso heftig wie Chyriel. Auch hier rasten dunkle Wolken von See heran, formten seltsame Gebilde, die gleich wieder zerstoben und weiter zogen. Sie stemmten sich gegen den Wind und kämpften sich in die etwas ruhigere Steinfassade. Suchend gingen sie an dem noch fast intakten Gebäudekomplex vorbei, dessen oberes Stockwerk zwar halb zerstört  und ohne Dach war, doch im unteren konnte man sehen, dass Türen und Fenster noch fast im Originalzustand waren. Miles rüttelte an einer der Holztüren. Verschlossen. Fragend schaute er sich zu Leander um. Dieser nickte, und mit einem heftigen Ruck seiner vampirischen Kräfte zog er die alte Türe aus ihren Angeln. 
    Gemeinsam drangen sie in das Halbdunkel ein. Die Mönche hatten spartanisch gelebt. Nicht mehr als ein morsches Holzkreuz am Ende des langen Flures war von ihnen zurückgeblieben. Zu beider Seiten der Flucht lagen die Zellen, teils offen, teils geschlossen. Die Hybriden rüttelten an den Türen, riefen Stuarts Namen, und endlich - kam eine Antwort aus der hintersten Zelle. Sie liefen zu ihm und - hielten inne. Diese Türe konnten sie nicht berühren. Für den Halbengel jedoch war das geweihte Öl harmlos. "Okay, leider habe ich nicht eure Kräfte, also geh ich rein und hol Stuart da raus", wies er die Hybriden an. Schon hatte er sich in einem Lichtstrudel dematerialisiert und kehrte wenig später mit dem verstörten jungen Vampirfürsten zurück.
    "Gott sei Dank, dass Jason mich verstanden hat", seufzte dieser. Shane betrachtete ihn von oben bis unten. "Du brauchst unbedingt ein Bad, Junge", meinte er nur und kassierte einen giftigen Blick. 
    "Kein Streit, hört ihr!", maßregelte der Halbengel die beiden. "Sehen wir zu, dass wir zurückkommen und dann besprechen wir alles weitere."
      * * *
    In den Cheviot Hills hörte sich Jason gerade ein paar Aufnahmen aus seiner Zeit als Sänger an. 
    "Wenn sich deine Stimme als Mensch immer noch so gut anhört wie als Vampir, könnten wir doch wieder ins Musikbiz einsteigen", schlug Weston gerade vor. 
    Jason schüttelte den Kopf. "Nein, ich denke, da kann man heute keinen Blumentopf mehr mit gewinnen. Die Bands vermarkten sich doch alle selbst über

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