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Der Traum des Wolfs

Der Traum des Wolfs

Titel: Der Traum des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Lächeln wurde breiter. Allmählich fand sie Gefallen daran, Nynaeve zu motivieren.
    Plötzlich klingelte ein Glöckchen in Egwenes Verstand. Sie hatte ihre Schutzgewebe fast schon vergessen. »Ich glaube, Elayne ist eingetroffen.«
    »Gut«, sagte Nynaeve. Sie klang erleichtert. »Dann lass uns zu ihr gehen.« Sie ging los zurück in Richtung Saal - und verharrte. Sie schaute zurück. »Wenn es Euch recht ist, Mutter.«
    Ich frage mich, ob sie das jemals über die Lippen bringt, ohne unbehaglich zu wirken, dachte Egwene. Nun, solange sie es versucht. »Ein ausgezeichneter Vorschlag.« Sie schloss sich Nynaeve an. Jedoch fanden sie den Saal leer vor. Egwene verschränkte die Arme und sah sich um.
    »Vielleicht sucht sie nach uns«, meinte Nynaeve.
    »Wir hätten sie im Korridor gesehen«, erwiderte Egwene. »Außerdem…«
    Elayne erschien im Raum. Sie trug ein majestätisches weißes Gewand, auf dem Diamanten funkelten. Sobald sie Egwene erblickte, lächelte sie breit, eilte auf sie zu und ergriff ihre Hände. »Du hast es geschafft, Egwene! Wir sind wieder vereint! «
    Egwene lächelte. »Ja, auch wenn die Burg noch immer verletzt ist. Es gibt noch viel zu tun.«
    »Du klingst wie Nynaeve.« Elayne warf Nynaeve einen Blick zu und lächelte.
    »Danke«, sagte Nynaeve trocken.
    »Ach, sei nicht albern.« Elayne umarmte Nynaeve freundschaftlich. »Ich bin froh, dass du da bist. Ich hatte schon Sorge, dass du nicht kommen würdest, und dann müsste Egwene dich jagen und dir einen Zeh nach dem anderen abreißen.«
    »Die Amyrlin hat Besseres zu tun«, sagte Nynaeve. »Ist das nicht richtig, Mutter?«
    Elayne zuckte zusammen und sah erstaunt aus. Ein Funkeln lag in ihren Augen, und sie unterdrückte ein Lächeln. Sie ging davon aus, dass Nynaeve die Meinung gesagt bekommen hatte. Aber natürlich wusste Egwene, dass das bei Nynaeve nichts gebracht hätte; das wäre wie der Versuch, eine Klette aus der Haut zu ziehen, deren Stacheln schief eingedrungen waren.
    »Elayne«, sagte Egwene. »Wo bist du hingegangen, bevor wir zurückkamen?«
    »Was meinst du?«
    »Als du zum ersten Mal hier warst, waren wir weg. Hast du irgendwo nach uns gesucht?«
    Elayne erschien verwirrt. »Ich lenkte Macht in mein Ter’angreal, schlief ein, und ihr wart hier, als ich erschien.«
    »Wer hat dann die Schutzgewebe ausgelöst?«, fragte Nynaeve.
    Beunruhigt machte Egwene die Schutzgewebe wieder scharf, dachte genau nach und webte ein umgedrehtes Gewebe gegen Lauscher, veränderte es jedoch, damit ein paar Laute durchschlüpfen konnten. Mit einem anderen Gewebe projizierte sie die paar Laute weit in die Umgebung hinaus.
    Jemand in der Nähe würde sie als Flüstern hören. Sie würden näher heranschleichen, aber der Laut würde ein Flüstern bleiben. Möglicherweise würde sie das noch näher heranlocken, Zoll um Zoll, während sie sich bemühten, etwas zu hören.
    Nynaeve und Elayne sahen ihr beim Weben zu. Elayne erschien überwältigt, während Nynaeve nachdenklich nickte.
    »Bitte setzt euch«, sagte Egwene, erschuf einen Stuhl und nahm Platz. »Wir haben viel zu besprechen.« Elayne machte sich vermutlich unbewusst einen Thron, und Nynaeve kopierte einen der Stühle der Sitzenden. Egwene hatte natürlich den Amyrlin-Sitz bewegt.
    Nynaeve sah offensichtlich unzufrieden von einem Thron zum anderen. Vielleicht hatte sie sich deshalb einem Treffen so lange wiedersetzt; Egwene und Elayne waren so weit aufgestiegen.
    Es war Zeit für etwas Honig, um die Bitterkeit zu nehmen.
    »Nynaeve«, sagte Egwene, »ich hätte gern, dass du in die Weiße Burg zurückkehrst und die Schwestern in deiner neuen Methode des Heilens unterrichtest. Viele erlernen sie, aber sie könnten mehr Anleitung gebrauchen. Und andere zögern, die alten Methoden aufzugeben.«
    »Sture Ziegen«, sagte Nynaeve. »Zeig ihnen Kirschen, und sie fressen trotzdem verfaulte Äpfel, wenn sie es lange genug getan haben. Aber ich bin mir nicht sicher, ob es klug wäre, wenn ich käme. Äh, Mutter.«
    »Warum?«
    »Rand«, sagte Nynaeve. » jemand muss ihn im Auge behalten. Zumindest jemand anderes als Cadsuane.« Beim Namen der Frau verzog sie die Lippen. »Er hat sich vor Kurzem verändert. «
    »Verändert?«, fragte Elayne. Sie klang besorgt. »Was meinst du damit?«
    »Hast du ihn in letzter Zeit gesehen?«, fragte Egwene.
    »Nein«, erwiderte Elayne sofort. Zu schnell. Zweifellos war es die Wahrheit - Elayne würde sie nicht anlügen -, aber da gab es etwas, das sie über Rand

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