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Der Traum des Wolfs

Der Traum des Wolfs

Titel: Der Traum des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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unumgänglich.« Egwene erwiderte Nynaeves Blick. »Ich lasse nicht zu, dass du als Aes Sedai nicht an die Eide gebunden bist. Nein, sag nichts - ich weiß, dass du versuchst, dich an die Eide zu halten. Aber solange du den Eidstab nicht in der Hand gehalten hast, werden sich andere fragen, ob sie nicht ebenfalls von ihnen befreit sein könnten.«
    »Ja«, sagte Nynaeve. »Ich schätze schon.«
    »Kehrst du also zurück?«
    Nynaeve biss die Zähne zusammen und schien mit sich zu ringen. »Ja, Mutter.« Elayne riss ungläubig die Augen auf.
    »Nynaeve, das ist wichtig«, sagte Egwene. »Ich bezweifle, dass du Rand jetzt noch von etwas abhalten könntest. Wir müssen Verbündete für eine vereinigte Front um uns scharen.«
    »Also gut«, sagte Nynaeve.
    »Sorgen bereitet mir allerdings die Prüfung«, fuhr Egwene fort. »Die Sitzenden vertreten mittlerweile die Meinung, dass es zwar in Ordnung war, dich und die anderen im Exil zur Aes Sedai zu erheben, du aber jetzt nach der Wiedervereinigung der Weiße Burg die Prüfung trotzdem ablegen solltest. Sie haben gute Argumente. Vielleicht kann ich zu bedenken geben, dass du dir mit den schwierigen Herausforderungen, denen du kürzlich gegenüberstandest, eine Ausnahme verdient hast. Uns fehlt die Zeit, euch beiden die erforderlichen Gewebe beizubringen.«
    Elayne nickte. Nynaeve zuckte nur mit den Schultern. »Ich lege die Prüfung ab. Wenn ich schon zurückkehre, dann kann ich das genauso gut auch richtig machen.«
    Egwene blinzelte überrascht. »Nynaeve, das sind ausgesprochen komplizierte Gewebe. Ich hatte nicht genug Zeit, sie alle auswendig zu lernen; ich bin der festen Überzeugung, dass viele von ihnen absichtlich so überladen sind, nur damit sie schwierig sind.« Egwene hatte nicht vor, die Prüfung abzulegen, und sie musste es auch nicht. Das Gesetz war eindeutig. Durch die Ernennung zur Amyrlin war sie Aes Sedai geworden. Bei Nynaeve und den anderen, die sie erhoben hatte, lagen die Dinge jedoch nicht so klar.
    Nynaeve zuckte erneut mit den Schultern. »Die hundert Gewebe der Prüfung sind gar nicht so schlimm. Ich könnte sie dir hier und jetzt zeigen, wenn du willst.«
    » Wann hattest du denn die Zeit, sie zu lernen?«, rief Elayne aus.
    »Ich habe die letzten paar Monate nicht damit verbracht, von Rand al’Thor zu träumen und zu schwärmen.«
    » Sich den Thron von Andor zu sichern war alles andere als eine ›Schwärmerei‹!«
    »Nynaeve«, mischte sich Egwene ein, »falls du die Gewebe tatsächlich gelernt hast, dann würde es mir sehr helfen, wenn man dich auf die richtige Weise erhebt. Dann würde es weniger so aussehen, als würde ich meine Freunde bevorzugen.«
    »Die Prüfung soll gefährlich sein«, sagte Elayne. »Bist du sicher, dass du die Gewebe beherrschst?«
    »Das ist kein Problem«, versicherte Nynaeve.
    »Ausgezeichnet. Dann erwarte ich dich morgen früh«, sagte Egwene.
    »So bald schon!«, rief Nynaeve entsetzt aus.
    »Je früher du den Eidstab hältst, umso früher kann ich damit aufhören, mir deinetwegen Sorgen zu machen. Elayne, wegen dir müssen wir trotzdem etwas unternehmen.«
    »Die Schwangerschaft«, sagte Elayne. »Sie stört mein Machtlenken. Das wird besser, glücklicherweise konnte ich herkommen, aber das ist immer noch ein Problem. Erklär dem Saal, dass es zu gefährlich für mich und die Kinder sein würde, mich der Prüfung zu unterziehen, während ich die Macht nicht richtig beherrsche.«
    »Sie könnten vorschlagen, dass du noch wartest«, meinte Nynaeve.
    »Und mich ohne die Eide herumlaufen lassen?«, sagte Elayne. »Obwohl ich schon gern wissen würde, ob jemand die Eide in seiner Schwangerschaft ablegte, nur um sicher zu sein.«
    »Ich tue, was ich kann«, versprach Egwene. »Bis dahin habe ich noch eine andere Aufgabe für dich.«
    »Ich bin ziemlich damit beschäftigt, Andor zu regieren, Mutter.«
    »Das weiß ich. Unglücklicherweise kann ich niemand anderen fragen. Ich brauche mehr Traum-Ter’ ’ angreale.«
    »Das könnte ich vielleicht schaffen«, erwiderte Elayne. »Unter der Voraussetzung, dass ich die Macht beständig lenken kann.«
    »Was ist mit den Traum-Ter’angrealen passiert, die du hattest?«, wollte Nynaeve wissen.
    »Die hat man gestohlen«, sagte Egwene. »Es war Sheriam - die übrigens eine Schwarze Ajah war.«
    Die beiden keuchten auf, und Egwene fiel ein, dass sie nichts von der Enttarnung von Hunderten von Schwarzen Schwestern ahnten. Sie holte tief Luft. »Macht euch auf etwas gefasst,

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