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Der Traumhändler

Der Traumhändler

Titel: Der Traumhändler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Augusto Cury
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ich mich verblüfft, wie dieser Mann, der vor den Augen der ganzen Welt alles verloren hatte, noch tanzen konnte! Wie konnte er ein so fröhlicher Wanderer sein und wie schaffte er es, uns immer wieder mit seiner Freude anzustecken? Woher kam sein Langmut, wo das Leben ihn doch so unfair behandelt hatte? Wie konnte er so leichtfüßig leben, obwohl ein unerträgliches Gewicht auf seinen Schultern lastete?
    Während ich mir noch diese Fragen stellte, fiel mein Blick plötzlich auf die Veranstalter. Sie wirkten erschüttert. Offenbar war ihnen die wahre Identität des Mannes, den sie derart bloßgestellt hatten, nicht bekannt gewesen. In der Menge gab es Leute, die weinten. Sie waren voller Mitgefühl oder mussten an ihre eigenen Verluste denken.
    Da drückte Dona Jurema plötzlich meine Hand und flüsterte aufgeregt: »Ich kenne diese Geschichte! Er ist es!«
    Ungläubig fragte ich leise zurück: »Was sagen Sie da, Professora?«
    »Er ist es! Die Unteroffiziere haben ihren eigenen General in einen Hinterhalt gelockt! Das ist doch wohl nicht möglich!«, rief sie empört.
    »Was meinen Sie damit? Von wem sprechen Sie?«, fragte ich erneut.
    Jurema war außer sich. Sie warf einen Blick auf die Manager, die das Event organisiert hatten, und fügte hinzu: »Es ist unglaublich! Er steht auf der Bühne, die ihm selbst gehört!«
    Dann sagte sie nichts mehr.
    Plötzlich stürzten die Gedanken nur so auf mich ein. Mit dem letzten Satz Juremas war es mir wie Schuppen von den Augen gefallen. Der Traumhändler war der Inhaber der Megasoft-Holding! Hatten die Unteroffiziere ihm eine Falle gestellt, weil sie dachten, er wäre ein einfacher Soldat? Alles andere schien mir absurd. Aber war der Inhaber der Holding nicht gestorben? Oder hatte er sich vielleicht nur verborgen gehalten? Ich musste daran denken, wie scharf der Meister diesen Mann beim Abendessen bei Dona Jurema kritisiert hatte. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Ich rieb mir die Augen.
    Dann spulte plötzlich ein Film vor meinem inneren Auge ab. Mich durchzuckte die Erkenntnis, dass die meisten Orte, an denen der Meister aufgetreten war, in direktem Zusammenhang mit der Firmengruppe standen. Er hatte mich auf dem Alpha-Gebäude gerettet, das der Megasoft-Holding gehörte. Und fast wäre er dort erschossen worden! Im Tempel der Informatik war er auf Veranlassung eines Managers der Holding verprügelt worden und hatte geschwiegen. Dann hatte ihn ein Journalist verunglimpft, der für eine der Zeitungen der Gruppe arbeitete, und er war ebenfalls ungerührt geblieben. Und jetzt wurde er von führenden Persönlichkeiten derselben Holding erniedrigt und begehrte nicht auf. Warum? Was hatte das alles zu bedeuten?
    Ich versuchte, den Strudel meiner Gedanken zu bremsen, atmete tief durch, schlug mir die Hände vors Gesicht und dachte: »Das kann doch alles nicht wahr sein! Und wenn es stimmt? Nein, es kann einfach nicht sein! Wahrscheinlich habe ich eine blühende Fantasie!«
    Dann fasste ich Professora Jurema am Arm und sagte: »Wie kann einer der mächtigsten Männer der Welt freiwillig unter einer Brücke schlafen? Wie kommt ein Milliardär dazu, sich von Essensresten zu ernähren? Das macht doch alles keinen Sinn!«
    Dona Jurema schüttelte den Kopf; sie verstand genauso wenig wie ich.
    Doch bevor ich mich noch weiter in meinen Fragen verlieren konnte, begann der Traumhändler, sie zu beantworten. Er erzählte, seine tiefe emotionale Krise sei schließlich der Auslöser dafür gewesen, dass er den Verstand verlor. Er war nicht mehr Herr seiner Gedanken gewesen und hatte jede Nahrungsaufnahme verweigert, sodass er in die Psychiatrie eingeliefert werden musste. Dort überkamen ihn dann die Halluzinationen, die im Film zu sehen gewesen waren. Sein Gehirn war sozusagen implodiert.
    Die Stimme des Meisters gewann wieder an Festigkeit, und er knüpfte an die Wahnvorstellungen an, mit deren Hilfe die Veranstalter versucht hatten, ihn öffentlich zu zerstören. Nun erzählte er, wie sie zu Ende gingen, und dieser Teil war seinen Gegenspielern sicherlich unbekannt.
    »Nachdem das Dach, der Tresor und andere Teile des Hauses begonnen hatten, sich um die Vorherrschaft zu prügeln, ließ sich plötzlich eine sanfte, leise, zurückhaltende Stimme vernehmen, die aus der Erde kam und mich nicht in Angst und Schrecken versetzte.«
    Der Meister blickte seine Zuhörer an.
    »Es war das Fundament. Im Unterschied zu allen anderen Teilen des Hauses drängelte es sich nicht vor, um an erster

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