Der Traummann meiner Schwester
einem Bären angegriffen werden, dann würde Eli ihn in die Flucht schlagen, ohne einen Kratzer abzukriegen.
„Habe ich dir heute eigentlich schon gesagt, wie sehr ich dich liebe?“
Seine Züge entspannten sich, er zwinkerte ihr zu. „Ich erinnere mich, dass du heute Morgen so etwas gesagt hast, während du auf mir gesessen hast und …“
Sie legte ihm einen Finger auf die Lippen, um ihn zum Schweigen zu bringen. Nicht, weil es ihr peinlich gewesen wäre, sondern weil der Gedanke an diese erotische Situation sie völlig verrückt machte.
„Schluss jetzt, oder wir schaffen es nie hineinzugehen“, befahl sie ihm streng und musste sich beherrschen, um nicht dem verlangenden Funkeln in seinen Augen zu verfallen. „Noch mal zum Mitschreiben, ich liebe dich, und ich schäme mich ebenfalls kein bisschen dafür, wie wir zueinandergefunden haben. Ich wünschte nur, wir wären vor zehn Jahren schon so schlau gewesen.“
Er nahm ihr die Schale aus der Hand, stellte sie beiseite, schloss Kara in die Arme und gab ihr einen Kuss.
„Keine Sorge“, murmelte er gegen ihren Mund. „Wir werden die nächsten zehn Jahre damit verbringen, die verlorene Zeit nachzuholen. Versprochen.“
Dann drehte er sie zur Tür um und gab ihr einen kleinen Schubs. „Und jetzt lass uns endlich reingehen, bevor du doch noch kalte Füße bekommst.“
Seiner Anweisung folgend, öffnete sie beherzt die Tür und trat in das große Foyer. Eli hatte gerade die Tür hinter ihnen zugemacht, als Laurel ihnen auch schon entgegenkam.
Seufzend verdrehte sie die Augen und hob die Arme. „Da seid ihr ja endlich. Ich war kurz davor, einen Suchtrupp loszuschicken.“
„So spät sind wir doch gar nicht“, protestierte Kara.
„Nein, aber Matt und Susannah sind mit Flynn in Georgia. Und du weißt doch, wie wichtig es Mom ist, dass jeder, der da ist, zum Sonntagsdinner kommt. Sie hat sich schon Sorgen gemacht.“
„Ich habe ihr doch gesagt, dass ich kommen werde.“ Sie nahm Eli die Schüssel mit den Krapfen ab und hielt sie Laurel vor die Nase, damit die sich davon überzeugen konnte. „Ich habe sogar Apfelkrapfen gebacken.“
Laurel blickte zwischen Kara und Eli hin und her. Dann lächelte sie verlegen.
„Hallo, Eli, schön, dich zu sehen.“
„Dich auch, Laurel.“
„Also … dann ist zwischen euch vermutlich alles gut gelaufen“, sagte sie geradeheraus.
„Alles in Ordnung“, entgegnete Kara und beließ es dabei.
Mit der Schüssel in der Hand ging sie in Richtung Esszimmer. Ihrer Schwester raunte sie zu: „Erzähle ich dir später.“
Im Esszimmer standen auf dem langen Mahagonitisch bereits Schalen und Platten mit köstlichen Speisen. Es gab gegrillte Hühnerbrust, Okraschoten, roten Reis, Kartoffelsalat, Maisgrütze mit Butter, Kürbisküchlein … und zum Nachtisch würde es noch die Krapfen geben, die Kara gebacken hatte.
„Kara!“, rief ihre Mutter, die am Kopfende des Tisches saß. Sie stand sofort auf und lief zu Kara, um sie zu umarmen. „Ich bin so froh, dass du’s geschafft hast. Und Eli …“
Elizabeth strahlte ihn an und umarmte ihn dann ebenso herzlich.
„Ihr kommt genau richtig. Wir wollten gerade das Tischgebet sprechen. Aber ich wollte nicht ohne euch anfangen.“
„Das wäre nicht schlimm gewesen“, versicherte Kara ihr.
Ihr Bruder RJ und Brooke, die seit etwa einem Monat seine Verlobte war, sowie die jüngste Kincaid-Schwester Lily und ihr frischgebackener Ehemann Daniel Addison hatten bereits Platz genommen. Doch als Eli und die anderen Frauen an den Tisch traten, standen RJ und Daniel auf.
RJ begrüßte Kara mit einem Kuss auf die Wange und bot seiner Mutter wieder ihren Stuhl an, während Daniel Laurel und Eli Kara halfen, Platz zu nehmen. Ganz die Gentlemen des Südens.
Sobald sie sich gesetzt und das Tischgebet gesprochen hatten, wurden die Schüsseln und Platten herumgereicht, bis jeder einen vollen Teller vor sich stehen hatte. Während sie aßen, redeten sie über die Ereignisse und Dinge, welche die Kincaids in der letzten Zeit beschäftigt hatten: Elizabeth Kincaids Freispruch … Lily und Daniel, die nun wussten, dass sie ein Mädchen erwarteten … RJ und Brookes Verlobung und ihre Entscheidungsschwierigkeiten, ob sie eine Verlobungsparty feiern oder lieber gleich heiraten sollten.
Doch unabhängig davon, wie sie sich entscheiden würden, war definitiv klar, dass Kara sie unterstützen würde. Egal ob Party, Verlobungsfeier, Hochzeitsfest oder alles, was dazwischen war: Kara
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