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Der Traummann meiner Schwester

Der Traummann meiner Schwester

Titel: Der Traummann meiner Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Betts
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bestellte. Vermutlich war Eli nicht der Einzige, der einen harten Tag hinter sich hatte.
    Sobald ihre Bestellungen kamen, hoben beide Männer mit düsteren Mienen ihre Gläser. Nach einigen Sekunden verzog Eli den Mund zu einem Lächeln. Als Rakin es ihm gleichtat, mussten beide lachen.
    „Du zuerst“, bat Eli.
    „Die Lieferung ist auf dem Weg“, erklärte Rakin ihm. „Nächste Woche sollte sie eintreffen.“
    Eli nickte zustimmend, obwohl beide wussten, dass er etwas anderes hören wollte.
    „Und …“, beharrte er. Zum einen, weil es ihn wirklich interessierte, wie es seinem Freund ging. Zum anderen, weil er dann noch damit warten konnte, von seinem eigenen Durcheinander zu erzählen.
    Rakin starrte seufzend auf die Tischplatte. „Mein Großvater will mich enterben.“
    Mit großen Augen schaute Eli ihn an. „Was? Warum?“
    „Er will, dass ich heirate. Dieses Thema ist nicht neu, aber jetzt meint er es ernst und macht Druck. Meine Haltung dazu ist ihm völlig egal.“
    Eli schwieg einen Augenblick lang und ließ die Nachricht auf sich wirken. Was für eine Ironie! Dann brach er in Lachen aus.
    „Du magst das lustig finden“, sagte Rakin. Eigentlich war es als Frage gemeint, doch es klang wie eine Feststellung – und zwar eine sehr bittere.
    Eli schüttelte den Kopf. „Entschuldigung, aber wenn du wüsstest, was mir heute passiert ist, würdest du ebenfalls lachen.“
    „Na dann. Was ist denn heute passiert?“
    „Laurel hat die Hochzeit abgesagt.“ Er nahm den letzten Schluck Scotch.
    Nun war es Rakin, der schockiert dreinschaute. „Was? Warum?“
    Eli musste grinsen. Waren das nicht genau die Worte, die er einen Moment zuvor benutzt hatte, nachdem Rakin ihm von der Entscheidung seines Großvaters erzählt hatte? Ganz bestimmt wusste sein Freund jetzt, was so komisch war.
    „Sie meint, die Situation, in der sich ihre Familie befindet, sei im Moment zu verworren.“
    Rakin nickte verständnisvoll. „Das verstehe ich. In der letzten Zeit haben die Kincaids eine ganze Menge über sich ergehen lassen müssen.“
    „Stimmt. Obwohl ich denke, dass Laurels Gründe, die Hochzeit platzen zu lassen, eher mit ihren eigenen Gefühlen anstatt mit der Familiensituation zu tun haben …“, er blickte in sein leeres Glas, „… oder besser mit dem Mangel an Gefühlen.“
    „Du glaubst, sie liebt dich nicht?“, fragte sein Freund ruhig.
    „Ich glaube, dass ich ihr etwas bedeute“, antwortete Eli aufrichtig. „Auf die gleiche Weise, wie sie mir etwas bedeutet. Auf freundschaftliche Weise. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das als Fundament für eine Ehe ausreicht.“
    An der Art, wie Rakin ihn ansah, erkannte Eli, dass sein Freund die Ironie der Lage erkannte.
    „Tja, dann muss ich dir wohl nicht sagen, dass ich im Moment vor der Wahl stehe, entweder eine Vernunftehe einzugehen oder enterbt zu werden“, sagte Rakin.
    „Und das willst du nicht riskieren, oder?“
    Sein Freund warf ihm einen vielsagenden Blick zu – irgendwo zwischen Was denkst du? und Würdest du es denn?“
    Als Chef an der Spitze eines millionenschweren Familienunternehmens stand für Rakin viel zu viel auf dem Spiel, um der Forderung seines Großvaters nicht nachzukommen.
    „Na ja, wenn du interessiert bist“, schlug Eli vor und fühlte sich schon viel besser, seit er das Restaurant betreten hatte, „stelle ich dich gerne einer jungen attraktiven Singlefrau vor, die aus einer ehrwürdigen Südstaatenfamilie stammt. Sie war zwar verlobt, aber aus sicherer Quelle weiß ich, dass sie ihren Verlobten einen Monat vor der Hochzeit sitzen lassen hat.“
    „Mach das“, entgegnete Rakin trocken, während der Kellner ihnen die Vorspeisen servierte. Und nachdem er ihnen noch die Getränke gebracht hatte – dieses Mal hatten sie sich für Kaffee entschieden –, fügte Rakin hinzu: „Ich werde noch ein einziges Mal versuchen, meinen Großvater umzustimmen. Sollte es mir nicht gelingen, dann komme ich gerne auf deinen Vorschlag zurück.“
    Es war schon fast einundzwanzig Uhr, als Eli und Rakin das exklusive Lokal verließen.
    Eli hatte eigentlich noch keine Lust, nach Hause zu fahren und den restlichen Abend allein zu verbringen. Tat er das, war das Risiko zu groß, eine Flasche Scotch zu öffnen und weiterzutrinken.
    Und ehe er es sich versah, war er auf dem Weg zum französischen Viertel in der Altstadt. Es war zwar schon spät, aber vielleicht arbeitete Kara ja noch. Schließlich hatte er Laurel versprochen, ihre Schwester zu

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