Der Traummann meiner Schwester
begriff, dass er es auch so meinte. Dann sagte er: „Es ist mein Ernst. Ich will nicht, dass Laurel mich heiratet, wenn sie mich nicht heiraten möchte . Damit wäre das Drama vorprogrammiert, und es würde ein böses Ende mit uns beiden nehmen.“
Kara senkte den Blick und fuhr mit der Fingerspitze über den Rand ihrer Tasse. „Aber ihr beide würdet ein so nettes Paar abgeben“, beteuerte sie. „Ich weiß, dass in unserer Familie im Moment alles kopfsteht, aber wenn Laurel dich geliebt hat … wenn ihr beide euch geliebt habt …“
Sie hielt inne, ihre Stimme war gerade mal ein Flüstern. Dann reckte sie das Kinn und blickte Eli fest in die Augen. „Wenn ihr euch liebt, dann verstehe ich nicht, was euch davon abhält zu heiraten.“
3. KAPITEL
Kara hatte keine Ahnung, warum sie das gesagt hatte. Schließlich ging es sie nichts an, und das Letzte, worauf sie Lust hatte, war, sich auszumalen, wie romantisch die Beziehung zwischen Laurel und Eli war.
Schlimm genug, dass sie seit Monaten mit einem schlechten Gewissen herumlief, weil sie sich zu dem Verlobten ihrer Schwester hingezogen fühlte. Und ihre Gefühle schienen Achterbahn zu fahren, denn einerseits tat es ihr aufrichtig leid, dass die Verlobung gelöst worden war, aber andererseits war sie auch erleichtert, nicht mit ansehen zu müssen, wie Laurel und Eli zusammenlebten.
Es wäre besser, den Mund zu halten und die Rolle der beteiligten, aber nicht über die Maßen bestürzten, Hochzeitsplanerin zu spielen. Sie sollte sich lieber darauf konzentrieren, die Arrangements, die sie bereits für den großen Tag getroffen hatte, rückgängig zu machen. Anstatt sich von Gefühlen verwirren zu lassen, indem sie darüber nachdachte, warum das Ganze nicht stattfinden würde.
Aber sie war nun mal nicht irgendeine Hochzeitsplanerin. Sie war auch eine Schwester. Und eine gute Freundin. Und es wäre furchtbar egoistisch, sich anders zu verhalten. Denn Eli, und vermutlich auch ihre Schwester, brauchten womöglich ihre Unterstützung und ihr Verständnis.
Doch der eigentliche Zwiespalt dahinter behagte ihr trotzdem nicht. Wie konnte sie Eli bemitleiden, obwohl Laurel doch ihre Schwester war? Oder ihre Schwester, obwohl sie insgeheim froh darüber war, dass sie die Hochzeit abgesagt hatte?
Sie trank noch einen Schluck Tee.
„Ich glaube, das ist die schwierigste Frage“, sagte Eli, der den Tee in seiner Tasse kreisen ließ, anstatt ihn zu trinken.
Sie konnte spüren, wie er sie mit seinem Blick förmlich zwang, ihn anzusehen. Mit den Händen fuhr sie sich nervös über den Morgenmantel und überwand sich, Eli in die Augen zu schauen.
Und wie immer, wenn sie das tat, begann ihr Herz heftig zu klopfen. Sie erinnerte sich daran, wie sie beim traditionellen sonntäglichen Familiendinner der Kincaids Eli gegenübergesessen und darüber nachgedacht hatte, dass er Laurel heiraten und eine Familie mit ihr gründen würde … und sie dabei ein furchtbar schlechtes Gewissen bekommen hatte.
Nun war sie froh darüber, dass Eli an den Sonntagen zukünftig nur noch als Freund der Familie – seit sie Teenager waren, nahm er an dem Familiendinner teil – und nicht mehr als Ehemann von Laurel dabei sein würde.
„Theoretisch wären wir das perfekte Paar“, fuhr er fort. „Beide erfolgreich, beide aus guten Familien. Na ja, du weißt schon …“, spielte er mit einem leichten Lächeln auf seine Vergangenheit als Pflegekind an. „Auf Fotos und in Hochglanzmagazinen hätten wir ein hervorragendes Motiv abgegeben. Unsere Kinder wären sehr schön gewesen.“
Die Kinder von Laurel und Eli. Oh ja, natürlich hatte Kara sich diese ebenfalls vorgestellt. Und sie wären tatsächlich sehr schön gewesen. Alles andere war undenkbar bei dem guten Aussehen der Eltern.
Es war zum Heulen.
„Bestenfalls hätten Laurel und ich eine gute Partnerschaft geführt. Ähnlich einer guten Geschäftsverbindung.“
Kara runzelte die Stirn. „Das verstehe ich nicht.“
„Laurel liebt mich nicht“, erklärte er unumwunden. „Höchstens als Freund. Und das tut sie aber auf jeden Fall.“
Jetzt, wo er es sagte, erkannte Kara, wie viel an dieser Aussage dran war. Das erklärte auch das große Desinteresse ihrer Schwester an der Planung der eigenen Hochzeit. Das Kleid, der Blumenschmuck, die Gästeliste … Kara hatte Laurel zu allem überreden und sie buchstäblich an die Hand nehmen müssen. Das alles wäre ganz anders gewesen, hätte Laurel eine Herzensentscheidung getroffen.
Das
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