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Der unendliche Raum

Der unendliche Raum

Titel: Der unendliche Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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erblicken konnte.
    Dafür fieberten und arbeiteten die gequälten Gehirne der Männer, deren Vorstellungsvermögen zu den wildesten Angstpsychosen aufgewühlt wurde.
    Sie standen und saßen auf ihren Manöverstationen und wußten, daß in der Zentrale ein Mann war, der auch in diesen Augenblicken nicht die Fassung verlor. Sie merkten nicht, wie sehr es in Hamer tobte, der bereits die Filter vor die Bildschirme geschaltet hatte, da die immer heller werdenden Gluten förmlich in das Schiff hineinzufließen schienen.
    „Kommandant an Norop …“, dröhnte es rauh aus den Lautsprechern. „Extremer Gefahrenfall. Ich schalte um auf Selbstbedienung Zentrale, damit keine Zeitverluste durch Befehlsübermittlung entstehen können. Einverstanden?“
    „Einverstanden, Sir“, kam Norops zitternde Stimme aus den Geräten.
    „Erster Offizier – Sie haben mitgehört?“
    „Jawohl, Sir“, bestätigte der „Erste“. Damit hatte Hamer sogar im Augenblick der höchsten Gefahr den Dienstweg eingehalten.
    Langsam legte Hamer den Hauptschalter um. Von nun an konnte er entscheidende Schaltvorgänge vornehmen, ohne zuvor den Chef-Ingenieur angerufen zu haben.
    Weiter raste die „Hyper-Space“, und ihre Triebwerke flammten. Weit hinter dem schneller werdenden Schiff vermischten sich die blauweißen Lichtquanten mit dem wallenden Glutofen der Ursonne. Vor dem Schiff schien sich alles zu ballen, was in der Lage war, Hitze und Tod auszustrahlen.
    „Noch eins Komma drei Minuten, Sir“, sagte Renois, der verkrampft hinter dem Kommandanten stand.
    Hamers Überlegungen rasten. Er hörte das wahnsinnige Geheul der längst überlasteten HHe-Meiler, deren Energie von den aufgebauten Kraftfeldern gierig und unersättlich geschluckt wurde. Das Schiff begann immer heftiger zu erzittern. Norop erschien auf dem Bildschirm.
    „Sir – die Schirme brechen zusammen, wenn Sie es nicht sofort wagen“, schrie es verzweifelt aus den Lautsprechern. „Wir werden ohnehin nicht volle Lichtgeschwindigkeit erreichen, da der Reibungswiderstand laufend stärker wird. Wagen Sie es, springen Sie!“
    „Ich springe noch nicht. Noch eine Minute, Norop!“
    „Die Schirme brechen zusammen“, schrie der Mann nochmals, und da schaltete Hamer ab.
    Er hörte, wie die Mammutmeiler der Kraftstationen in allerhöchster Kraftentfaltung heulten, und er wußte, daß die Stromleiter-Abschirmungen nicht mehr lange mithalten konnten. Ein einziger Meiler leistete sechzig Millionen Kilowatt-Stunden, und 180 Meiler waren auf die Schutzschirme geschaltet. Die zwanzig restlichen Meiler vom Kraftwerk eins hatten nach wie vor für die Ausgleichskapazität der Beschleunigungs-Absorber zu sorgen.
    Durch die weiterrasende „Hyper-Space“ lief plötzlich ein schrilles, nervenzermürbendes Kreischen. Die Schwankungen wurden immer heftiger. In den Schirmen tobten unfaßbare Gewalten, und es konnte nur noch eine Frage von wenigen Augenblicken sein, bis sie niederbrachen. Niemand wußte genau, welche Temperaturen vor dem Schiff herrschten, das die ohnehin schon rotglühenden Gaspartikel mit unheimlicher Wucht verdichtete und damit zur Weißglut brachte.
    Renois stammelte irre Worte, als er Hamers Schaltung sah, der damit die Ultra-Quant-Triebwerke anlaufen ließ. Der Zeiger stand auf dem Stoßimpulswert von dreißigfacher Überlichtgeschwindigkeit. Und das mußte vollkommen genügen, um den Fernraumer aus diesem unglaublich großen Glutofen zu reißen.
    Auf den Bildflächen waren außer den weißglühenden Massen schon grelle Blitze zu sehen, die durch die beiden Oberlagerungsschirme hindurchschlugen und erst im Gravitations-Magnetischen-Feld unschädlich gemacht wurden.
    „So beginnen Sie doch“, heulte Renois wie ein Irrer. Seine Augen waren weit aufgerissen, doch als er vorspringen wollte, um die Schaltung selbst auszuführen, griff Conny mit der Schnelligkeit einer vollendeten Maschine zu.
    Der Zweite Astronaut flog quer durch die Zentrale und schlug hart gegen die astronautische Rechenmaschine, wo er stöhnend liegenblieb.
    In der Hand des Roboters funkelte plötzlich eine schwere Thermo-Strahlwaffe. Seine mechanische Stimme sagte in einem liebenswürdigen Tonfall:
    „Es würde mir sehr leid tun, auch wenn Sie glauben, daß ein Roboter keine Gefühle haben könnte.“
    Hamer lachte wie ein Wahnsinniger, und in dieses Gelächter knallte die verzweifelte Stimme des Chef-Physikers hinein:
    „Hamer – die Schirme werden schon durchschlagen! Wenn Sie noch weiter beschleunigen,

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