Der unsterbliche Highlander
ihn.
Verdammte Hölle, sie liebte ihn.
Und er hatte nie etwas für sie empfunden? War sie verrückt? Es ging ihm nur um sie. Alles, was er getan hatte, hatte er für sie getan. Jede seiner Taten, jeder Gedanke, sein ganzes Sein hatte sich seit dem Abend, an dem er sie zum ersten Mal gesehen hatte, nur um sie gedreht. Jeden einzelnen Augenblick hatte er an sie gedacht. Sie war in ihm, war ein Teil von ihm.
Das müsste sie doch wissen! Das hatte er mit jedem Geschenk, das er für sie ausgesucht hatte, ausgedrückt. Jedes Mal, wenn er sich in ihr vergraben hatte, war dies seine Botschaft. Mit jedem Kuss und jeder Berührung hatte er ihr eine Liebeserklärung gemacht - ohne Worte, weil er nicht noch einmal erleben wollte, dass eine Frau sie ihm ins Gesicht zurückschleuderte. Aber selbst seine Äußerungen hatten darauf hingewiesen.
Irgendwie.
Auf die spezielle Weise, in der menschliche Männer - zumindest nach Adams tausendjährigen Beobachtungen - solche Dinge ausdrückten.
Sie musste doch begriffen haben, dass er ihr jedes Mal seine Liebe gestand, wenn er sie fragte: Du verliebst dich doch nicht in mich, Irin? Verdammt, sogar damals im Zug hatte er es gewusst. Dass er im Begriff war, die größte Dummheit zu machen: Er verliebte sich in eine Sterbliche. Aber er hätte seine Gefühle genauso wenig aufhalten können wie den Zug.
Du verliebst dich doch nicht in mich, Irin?
Das wäre ihr Stichwort gewesen, um zu sagen: »Hm, na ja, vielleicht ein bisschen, und er hätte dann erwidern können: Stell dir vor - vielleicht ergeht es mir nicht anders.
Simple, knappe, direkte männliche Kommunikation. Machten das die Männer nicht so? Oder hatte er die falschen Menschen belauscht und ausspioniert? Hatte er etwas nicht richtig verstanden?
Sie liebt mich.
Das überwältigte ihn immer noch.
Er schaute auf die silbrig schimmernde Flüssigkeit, die von seiner Hand tropfte.
Und für einen Moment herrschte um ihn herum eine kristallene Klarheit, die in sein Innerstes sickerte.
Er öffnete die Faust und ließ die Scherben der Phiole fallen. Mit der gebündelten Willenskraft eines Tuatha De schickte er das verschüttete Elixier und die zerbrochene Phiole in eine weit entfernte, verlassene Dimension, wo sie hoffentlich keinen Schaden anrichten konnten.
Endlich begriff er, wie Recht Morganna gehabt hatte - er hatte sie wirklich nicht geliebt. Wahre Liebe würde nie die Seele des Geliebten gefährden oder gar vernichten.
Plötzlich war der Druck hinter seinem Brustbein wieder da, das Ziehen und Stechen in der Brust und die Anspannung im Magen. Dieses Unbehagen wurde stärker und breitete sich aus, bis er sich fast krümmte, um Erleichterung zu erlangen. Und mit einem Mal sah er die Summe seiner Existenz als eine Reihe von Ereignissen, die ihn an einem ganz bestimmten Abend zu einer ganz bestimmten Bank geführt hatten.
Zu dieser Frau.
Er starrte Gabrielle an.
Sie schluchzte, hielt den Kopf gesenkt und hatte das Gesicht in den Händen vergraben.
In ihrem Kummer strahlte sie noch heller; Leidenschaft war der Sitz der Seele. Sie war so schön mit diesem göttlichen Schimmer, der sie von innen her erleuchtete. Ihm wurde übel, wenn er daran dachte, dass er ihr beinahe die Essenz ihres Seins genommen hätte. Er könnte Gabby niemals die Seele nehmen.'
Aber er war auch nicht bereit, sie sterben zu sehen.
Und er wollte nicht ohne sie leben.
All das ließ ihm nur eine Möglichkeit.
25
Königin Aoibheal schaute auf die Stelle in ihrem königlichen Boudoir, wo der letzte Prinz der D'Jai noch kurz zuvor gestanden hatte.
Adam war fort. Er war in den menschlichen Bereich gegangen.
Sie seufzte. Sie war ermattet bis zum Kern ihres Seins. Sie hatte mit ihm diskutiert, ihn bestochen, ihm gedroht, aber nichts brachte seinen Entschluss ins Wanken.
Das Strafmaß, das Ihr für Darroc und seine Verbrechen festgesetzt habt, Adam, fordert Ihr jetzt für Euch selbst !
Ja.
Ihr wisst, dass die Verwandlung nicht rückgängig gemacht werden kann. Ich kann Euch nicht mehr helfen, falls Ihr Euch anders besinnt. Im Unterschied zu Euren anderen Abenteuern gibt es hier keine Rettung in letzter Minute.
Ich verstehe.
Ihr habt keine Seele. Ihr werdet Eurer Sidhe-Se herin nicht folgen können, wenn sie stirbt.
Ich weiß.
Bei Danu! Warum?
Er stand ganz ruhig und gefasst vor ihr. So königlich und schön ... und bereits weit von ihr entfernt.
Ich will nicht ohne sie leben, Aoibheal. Ich liebe sie. Ein geschmeidiges Achselzucken. Mehr als
Weitere Kostenlose Bücher