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Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Ritter
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unvorstellbaren Qualen richtete er sich auf und stellte sich ihnen entgegen.
    »Beeindruckend«, sagte Thuraan leichthin. »Deine Leidensfähigkeit ist wirklich bemerkenswert.«
    »Ich hatte viel Zeit zum Lernen«, knurrte der Fremde.
    Thuraan nickte. »Sicher, doch damit ist jetzt Schluss. Meine Geduld ist erschöpft, du hast mir mehr als genug Verdruss bereitet.«
    Ein blendend heller Strahl schoss auf den Fremden zu, doch wieder hatte dieser damit gerechnet und zeichnete eine Rune in die Luft, die den Strahl aufsaugte und vergehen ließ. Die fast zeitgleich gezeichnete zweite Rune raste auf Thuraan zu und traf ihn am Bein.
    Ein Schmerzensschrei solcher Intensität erschallte, dass die Halle zu beben begann. Staub rieselte von der Decke und bedeckte alles mit einer Staubschicht, die nichts Gutes verhieß. Thuraan starrte erst die Wunde, dann den Fremden an, als könnte er es nicht fassen.
    Der Fremde nutzte den Moment von Thuraans Schwäche und eilte auf Linan zu, erreichte sie und riss sie zu Boden. Durch den Sturz, oder vielleicht auch durch die Verletzung Thuraans, wich ihre Trance und langsames Erkennen machte dem verlorenen Blick Platz.
    Doch bevor sie etwas sagen konnte, ging die Welt unter. Thuraan kam auf sie zugestürzt und aus seinen Händen schossen Lichtblitze auf den Fremden. Dieser hatte die Hände erhoben und das Licht prallte ab von etwas Unsichtbarem, das die Hände zu umgeben schien, doch die Wucht der Aufschläge ließ ihn zu Boden gehen.
    Noch immer bebte die Halle unter Thuraans Geschrei und Linan presste vor Schmerz die Hände gegen die Ohren, unfähig sich zu rühren. Sie begriff nicht, was um sie herum geschah, sah die beiden Männer kämpfen, ohne jedoch zu verstehen, warum sie das taten. Doch da entdeckte sie ihren Vater am Boden liegen und mit letzter Kraft kroch sie auf ihn zu.
    »Vater! Vater!«, schrie sie voller Schmerz und presste ihn an sich. »Vater – du darfst nicht sterben!«
    »Das ... das Amulett ...«, stöhnte Czenon und Linan ließ ihn los, vollkommen überrascht, dass er noch sprechen konnte.
    »Vater!«
    »Nein … das Amulett … gib es … dem Fremden … Linan!«
    Seine Stimme versagte, doch endlich begriff Linan, was ihr Vater meinte. Sie riss ihr Hemd am Hals auf und sah das kleine, unauffällige Amulett, das ihr Vater ihr erst vor Kurzem geschenkt hatte.
    »Aber warum?«
    Czenon winkte kraftlos mit der Hand. »Keine ... Zeit ...«
    Linan versuchte es von der Kette zu lösen, doch es widersetzte sich ihrem Versuch und ließ sich nicht lösen. Mit einem feinen Klicken sprang jedoch der Verschluss urplötzlich auf.
    Linan starrte benommen auf das Amulett, in dem etwas Grünes zu glühen schien. Erst schwach, dann immer stärker. Sie schaute hinüber zu Thuraan und dem Fremden. Thuraan hatte inzwischen mit seinen Schlägen aufgehört und stand mit blitzenden Augen hoch erhoben über ihm, bereit den ungleichen Kampf endgültig zu beenden. Seine Hände glühten in vernichtendem Rot.
    »Zu schade, dass ich dich nicht töten darf, aber zweifellos will Arachnaar noch mit dir reden. Aber wenn das geschehen ist, wirst du meine Belohnung sein, dafür werde ich sorgen!«
    Er schüttelte bedauernd den Kopf. In diesem Augenblick jedoch sah er das geöffnete Amulett an Linans Hals und seine Miene versteinerte sich. Das Glühen hatte inzwischen noch an Intensität zugenommen. Auch der Fremde, über dessen Gesicht ein roter Faden Blut nach unten floss, hatte es gesehen und ein plötzlicher Ruck ging durch ihn hindurch.
    Thuraan streckte die Hand besitzergreifend aus und schrie: »Nein, das kann nicht sein! Das Beryllyion! Aber das ist unmöglich!« Er wirkte erschüttert und sein ganzer Körper bebte. »Gib es mir. Sofort!«, schrie er in Richtung Linans und die Halle schien noch stärker als zuvor zu beben.
    Linan spürte einen Zwang, den Worten Thuraans zu gehorchen, doch sie widersetzte sich und hielt die Hände abwehrend vor das Amulett. Eine innere Stimme schien sie aufzufordern, es vor dem Gott zu schützen. Das Glühen blendete sie und ein Gefühl von Hitze überkam sie; eine Hitze, die jedoch wohltuend und beruhigend war.
    »GIB ES MIR!«
    Wütend brüllte Thuraan auf, doch hinter ihm hatte sich der Fremde erhoben und sprang an ihm vorbei auf Linan zu. Noch im Fallen streckte er die Hände aus und berührte das Amulett. Plötzlich schien die Zeit still zu stehen. Helles, grünes Licht erfüllte die gesamte Halle und der Fremde schien von Innen her zu leuchten. Zwischen dem

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