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Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Ritter
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hatten. Es waren jedoch viel weniger als er gedacht hatte, lediglich drei Frauen und ein Wächter, die im Schein mehrerer Fackeln am Boden saßen.
    Er ließ Mela sanft auf den Boden gleiten und trat vor sie. Der Wächter schreckte auf und starrte ihn entgeistert an. Eneas kannte ihn, er war einer von jenen, die ihm vor der Ruine des Serapis begegnet waren.
    »Du?«
    Er ignorierte den Wächter, der seine Hand auf dem Schwert liegen hatte, und betrachtete die Frauen. Sie schauten voller Angst zu ihm, dennoch schienen sie nicht verletzt zu sein. Genau wie Mela, dachte er. Die eine von ihnen deutete auf seine Augen und flüsterte den anderen etwas zu, was ihn schmerzhaft daran erinnerte, wie anders er durch den Pardraach geworden war.
    »Hast du mich nicht gehört?«, wiederholte der Wächter seine Frage und Wut schwang darin mit. »Ich bin Hendran von den Wächtern und ich warne dich: halte dich von uns fern! Ich werde dich töten, wenn du näher kommst!«
    Eneas lächelte, nichts würde er lieber tun, als sich von ihnen fern zu halten.
    »Ich werde mich hier etwas ausruhen und dann morgen früh weiterziehen. Ihr braucht keine Angst vor mir zu haben.«
    »Angst?« Hendrans Stimme zitterte. »Ich habe keine Angst vor dir, Fremder! Doch für das, was du getan hast, würde ich dich am liebsten töten!«
    »Vielleicht eines Tages, Wächter, doch nicht heute.« Er schaute sich demonstrativ um. »Seid ihr die einzigen, die sich haben retten können?«
    Hendran überlegte, ob er antworten sollte, doch dann löste sich seine Hand vom Schwert, auch wenn sein Körper gespannt blieb. »Es gibt noch drei Wächter. Sie sind zurück in die Stadt gegangen, um Lebensmittel und Wasser zu besorgen.«
    Eneas’ Augen zogen sich zusammen. »Sie sind zurückgegangen? Trotz der drakesh ?«
    Bei diesem Wort zuckten die Frauen und auch Hendran zusammen, denn der Name der Dunklen hatte in der Alten Sprache einen furchtbaren und bedrückenden Klang, wie eine dunkle Wolke, die sich langsam über einen legte. Doch der Wächter nickte schließlich.
    »Ohne würden wir den Marsch zur nächsten Stadt nicht überleben. Es ist zu weit.«
    Der Mann hatte Recht, dennoch fragte sich Eneas, ob sie die Wächter jemals wiedersehen würden. Es war eine mutige Tat, jedoch ungeheuer gefährlich.
    »Ich werde jetzt etwas ruhen. Habe ich deine Erlaubnis?«
    Er blickte den Wächter an, der nach kurzem Zögern bestätigend nickte: »Gut, aber halte Abstand von uns. Ich möchte dich nicht in meiner unmittelbaren Nähe haben, Fremder. Ich habe nicht vergessen, was du uns allen angetan hast!«
    Eneas verzichtete auf eine Antwort, hob Mela auf und trug sie ein gutes Stück weiter die Straße entlang. Dann ließ er sie wieder nieder und setzte sich neben sie.
    Er schaute in den Himmel, der nachtdunkel war. In einigen Stunden würde es Morgen werden, dann konnte er gehen. Je eher er den Wächter verlassen würde, desto besser. Der Mann hatte ein gefährliches Flackern in den Augen, das ihm nicht gefiel. Er kannte diesen Ausdruck und wusste, was er bedeutete.
    Sein Blick schweifte über die Frauen, die noch immer argwöhnisch in seine Richtung schauten und tuschelten. Auch wenn es nur wenige waren, so verspürte er doch ein Gefühl der Dankbarkeit, dass nicht alle Menschen in Boram bei dem Angriff der drakesh umgekommen waren. Nicht, dass es seine Schuld geschmälert hätte.
     
    ***
     
    Orcard betrachtete im Fackelschein den Fremden und seine Begleiterin voller Unbehagen. Er hatte nicht damit gerechnet, ihn hier vorzufinden, doch jetzt war er da und das ließ sich nicht ändern. Es war noch dunkel, doch schon bald würde der neue Tag anbrechen.
    Er selber war zusammen mit Mel und Tergos aufgebrochen, um Lebensmittel zu finden. Zurückgekehrt waren sie aber nur noch zu zweit. Tergos war in einem Moment der Unachtsamkeit ein Opfer der Dunklen geworden, seine Schreie klangen Orcard noch immer in den Ohren. Er hatte noch versucht, ihn zu retten, doch als er ihn erreicht hatte, war es bereits zu spät gewesen.
    Er selber fühlte sich unendlich müde; was sie auf ihrer Suche gesehen hatten, würde er nie vergessen können, all die Toten und all der Schrecken, der an jeder Ecke der Stadt lauerte. Zischende Stimmen, die böse Worte in seinem Kopf geflüstert hatten.
    Davon jedoch musste er sich lösen, denn er konnte es nicht mehr ändern. Wichtig war allein, dass sie ihr Ziel erreicht hatten und jetzt über genügend Essen und Wasser verfügten, um den Marsch nach Ternam, der

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