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Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Ritter
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nächst gelegenen Stadt, zu wagen. Die Anwesenheit des Fremden, der sich selber Eneas nannte, verkomplizierte jedoch alles und er fragte sich, was er jetzt tun sollte.
    »Warum starrst du mich so an, Wächter?«
    Eneas' Stimme durchbrach seine Gedanken. Orcards Stirn legte sich in Falten und sein Blick wurde kalt.
    »Du bist schuld am Untergang Borams, am Tod so vieler Menschen. Warum sollte ich dich da nicht anstarren?«
    Eneas nickte kühl. »Ich sagte es bereits deinem Begleiter: ich beabsichtige nicht, länger als nötig hier zu sein. Doch sie, Mela, braucht eure Hilfe.« Er deutete auf Mela, die noch immer ohne Bewusstsein war, jedoch unruhig wirkte, als träumte sie.
    »Warum sollte ich dir helfen?«
    Eneas deutete auf die anderen Frauen. »Du hast ihnen geholfen.«
    Orcard knurrte etwas Unverständliches. Dann fragte er: »Wer ist sie?«
    »Ich kenne sie aus einer Schenke. Ich fand sie vor dem Serapis , als ein drakesh sie töten wollte.«
    »Dem Serapis, den du zerstört hast!«
    Eneas zuckte mit den Schultern. »Daran trägt jedoch sie keine Schuld. Wirst du ihr also helfen?«
    Orcard betrachtete die junge Frau genauer. Sie wirkte ausgezehrt und blass; kein Wunder nach dem, was sie erlebt hatte, was sie alle erlebt hatten.
    »Soll er sich um sie kümmern!«, mischte sich Hendran ein, der sowohl die Frau als auch den Fremden voller Ablehnung betrachtete. »Je mehr wir sind, desto schwieriger wird es werden, Ternam zu erreichen. Unsere Lebensmittel reichen nicht für immer.«
    »Ich kann mich nicht um sie kümmern!«, erwiderte Eneas scharf. »Außerdem kommt sie durch mich in Gefahr.«
    Orcard überlegte, was die letzten Worte des Fremden wohl zu bedeuten hatten. Alles, was er sagte, klang wie ein Geheimnis.
    »Sie kann bei uns bleiben«, entschied er schließlich, den missbilligenden Blick Hendrans ignorierend. »Wir lassen niemanden zurück, der unsere Hilfe benötigt.«
    Er musterte den Fremden nachdenklich. »Aber was ist mit dir? Was hast du jetzt vor?«
    Eneas' Blick wurde starr. »Meine Aufgabe ist noch nicht beendet, Wächter. Das hier war erst der Anfang.«
    Orcard erbleichte, auch Hendrans Gesicht verlor alle Farbe. »Was soll das heißen?«
    »Das muss dich nicht kümmern, Wächter«, erwiderte Eneas und seine schwarzen Augen blitzten.
    Hendran zog sein Schwert. »Vielleicht sollten wir dich hier und jetzt töten! Du verdienst es wahrlich. Offenbar macht es dir noch nicht einmal etwas aus, für den Tod so vieler verantwortlich zu sein! Was bist du nur für ein Mensch!«
    Ein Mensch? Eneas lächelte bitter. Vielleicht war er das einmal gewesen, doch jetzt war kaum mehr etwas davon übrig. Dafür hatte der Pardraach gesorgt.
    »Du hast Recht, ich habe vielleicht den Tod verdient für das, was ich getan habe. Dennoch kann ich das nicht zulassen, denn die, die mich geschickt haben, haben noch anderes mit mir vor.«
    Abwehrend erhob er eine Hand und ein Leuchten entstand rings um sie. Ein Leuchten, das eine unbestimmte Gefahr verströmte.
    Hendran wich zurück, auch Orcard trat einen Schritt von dem Fremden weg. Sein Blick war von dem Leuchten gefesselt, nur undeutlich hörte er die erschreckten Schreie der Frauen. Er begriff, dass hier Dinge vor sich gingen, die seinen Verstand bei weitem überforderten.
    »Wer hat dich geschickt?«, schrie Hendran mit zitternder Stimme. »Von wem redest du?«
    »Nicht!«, ertönte da die schwache Stimme einer Frau. Es war Mela, die aufgewacht war.
    »Nicht!«, wiederholte sie und richtete sich mühsam auf. Ihr Blick war unstet und sie schien Mühe haben, sich zurecht zu finden.
    Eneas' Blick wandte sich ab, das Glühen um seine Hand verschwand. »Mela!«
    Sie nickte und blickte sich verstört um. »Wo bin ich hier? Der Turm ...«
    »Dies ist die Straße nach Westen«, erklärte Orcard. »Du bist hier in Sicherheit.«
    »Die Dunklen ...?«
    »... können uns hier nicht gefährlich werden.«
    »Geht es dir gut?«, fragte Eneas sie und für einen Augenblick nahm sein Gesicht eine sorgenvolle Miene ein, die so untypisch für ihn war.
    »Ja, es geht mir …. gut.«
    »Du kannst bei ihnen bleiben, Mela. Sie werden dich nach Ternam bringen, dort seid ihr in Sicherheit.«
    »Nein!« Melas Stimme war schwach aber bestimmt. »Nein, ich will bei dir bleiben!«
    Eneas starrte sie überrascht an, genau wie die beiden Wächter. »Das ist nicht möglich, Mela. Dorthin, wo ich hingehe, kannst du mir nicht folgen.«
    »Aber ...«
    »Kein aber!«, unterbrach er sie hart und wandte sich

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