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Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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Glocke hängt.“ Ohne irgendwelche Antworten abzuwarten, begann Herm, die Stufen hinauf zustürmen, seine Begleiter dicht hinter ihm. Lediglich Ketara musste unten warten, sie passte nicht in den engen Treppenaufgang. Ein schnelles gedankliches Bild des Eingangstores reichte aus, um seiner Begleiterin verständlich zu machen, was sie tun sollte. Mit einem bedrohlichen Grollen platzierte sich die Riesenbärin vor dem Tor, sie war nun ihre letzte Verteidigungslinie.
    Nach einer schier endlosen Anzahl an Stufen kam Herm schließlich auf der obersten Plattform des Glockenturms an. Obwohl er von der Anstrengung heftig schnaufend nach Luft schnappte, stockte ihm für einen Augenblick der Atem bei dem Anblick, der sich ihm bot. Eine scheinbar unendlich große schwarze Armee hatte den Glockenturm eingekreist und rannte mit ungebremster Wildheit gegen die Verteidigungslinie von Perkles Metallriesen und dem Wüstenwind an. Hundertebrennende Pfeile flogen in Salven von der Kapelle in die Gegner und brachten Feuer und Tod über die Garde, die unbeeindruckt von ihren Verlusten den Kampf fortsetzte. Am Hafen brannten mehrere Schiffe und ein einzelner Verteidigungsturm feuerte brennende Kugeln durch den Nachthimmel auf eine Flotte von Galeeren, die Kurs hinaus in die See nahm. Der Palast der Gilnos war noch immer umlagert von Rabenmonstern, auch wenn dort nicht mehr ihre Hauptarmee kämpfte. Rot leuchtende Feuerbälle zeigten klar, dass Ise und Kalinde die Mauern noch immer erfolgreich verteidigten. Weitere Feuermagie zeigte sich inmitten der Stadt zwischen dem Südtor und der Kapelle, wo Herm die alterrische Hauptarmee mit den Feuermagiern des roten Turms vermutete. Überall in der Stadt schienen Chaos und Kampf zu herrschen.
    „Du weißt also, wie du die dunkle Garde verbannen kannst?“ Die plötzliche Frage riss Herm aus seinen Gedanken und dem Anblick der umkämpften Stadt. Perkles hatte sich neben ihm platziert, sein älterer Begleiter dicht hinter ihm, beide noch immer mit ihren beeindruckenden Schwertern in den Händen. „Nein, aber das Buch weiß es.“ Mit einem Kopfnicken deutete er auf Kira, die noch immer ruhig atmend das Buch in ihrer rechten Hand hielt, als wäre es nur ein Pergament mit unwichtigen Notizen. „Wie macht sie das nur, dass sie nicht völlig außer Puste ist? Das waren wenigstens eine Million Stufen und sie hat nicht einmal geschwitzt.“ Unbeeindruckt und als wäre es das normalste der Welt, trat Kira einen Schritt vor und hob das Buch gut sichtbar in die Luft, bevor sie zu Herm ging und es zu ihm reichte. Haschekk, Perkles und der Alte hielten augenblicklich die Luft an, während Herm das schwarze Buch ein weiteres Mal betrachtete, das nun weniger Zentimeter vor ihm greifbar nahe war.
    Für einen Augenblick hielt er noch inne, dann konzentrierte er sich auf das in schwarzem Leder eingebundene Artfakt. Diesmal jedoch versuchte er nicht, es mit seiner Magie zu berühren, sondern seine Gedanken zu ihm zu transportieren. Erst passierte nichts, doch dann, ganz langsam, nahm er die Präsenz des Buches wieder wahr und fühlte es in seinen Gedanken.
    „Wer bist du?“
    „Herm Pendrak ist mein Name.“
    „Pendrak…jaaa…lange ist es her, dass ich diesen Namen hörte.“
    „Dann kennst du meine Vorfahren?“
    „Vielleicht ja, vielleicht nein. Was willst du von mir, Herm Pendrak?“
    „Ich brauche dich, um die dunkle Garde zu verbannen. So wie du es schon einmal getan hast.“
    „Die dunkle Garde…jaaa…lange ist es her. Doch habe ich bereits einen Träger gewählt, sie hat ein reines Herz. Du jedoch bist noch nicht fertig geschmiedet.“
    „Kannst du mir bei der Verbannung helfen, auch wenn ich nicht dein Träger bin?“
    „Ich kann dir helfen, Sprössling der Pendraks. Aber jede Hilfe hat seinen Preis. Bist du bereit, ihn zu zahlen?“
    „Ja, das bin ich.“
    „Gut.“
    Mit einem Schlag erwachte Herm aus seiner Traumstarre und sah direkt in Kiras Augen, die ihn erstarrtansahen. Seine Hände umschlossen das Buch, das noch immer von ihr gehalten wurde und augenblicklich konnte er spüren, wie die Kraft des Buches über Kira in ihn floss. „Schlage die Glocke. Dreizehn Mal!“ Ohne zu zögern folgte Herm der Aufforderung in seinem Kopf. Seine Magie wirkend spürte er die Glocke und ließ seine magische Kraft in sie fließen. Dann verband er seine Magie mit der des Buches und es geschah.
    Der erste Glockenschlag bereits riss alle seine Begleiter auf der Turmplattform von den Füßen. Lediglich

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