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Der verlorene Troll

Der verlorene Troll

Titel: Der verlorene Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Coleman Finlay
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gefangen. Keine Ahnung, ob der wachhabende Soldat geschlafen hat oder ob sie ihn umbrachten, aber sie töteten die übrigen Männer und nahmen Wys und mich mit zurück in ihr Dorf, um dort ein bisschen Spaß mit uns zu haben.«
    Tubats Lächeln verblasste ein wenig, als er einen Blick auf Brans geballte Fäuste warf. »Wir hätten sie schon vor langer Zeit aus den Bergen vertreiben sollen. Ich nehme an, dass Wys den Spaß nicht so gut überstanden hat wie du?«
    »Nein, ich hatte das Glück, dem Schlimmsten zu entgehen.
    Das Feuer zu meinen Füßen brannte schon, als mein Freund hier mich rettete. Er marschierte ins Dorf, schlug ihrem Häuptling eins über und band mich los.«
    »Und sie haben euch einfach so gehen lassen?«
    Bran lachte. »Würdest du dich ihm in den Weg stellen? Stellt sich dir jemals einer in den Weg?«
    Tubat musterte Made ernst von Kopf bis Fuß und sagte dann zu Bran: »Sebius hat euch also beide freigelassen, anstatt euch zu töten?«
    »Sie hat ihre Meinung geändert«, erklärte Bran ohne Zögern.
    Die größte Katze schlenderte neugierig auf Made zu. Sie trug ein leuchtend rotes Halsband.
    »Gut!«, sagte Tubat und nahm noch einen Schluck. »Nenn deinen Namen, Freund von Bran.«
    »Made.« Er beobachtete, wie die Katze sich näherte.
    »Ein seltsamer Name. Nun, wir haben einen Mangel an guten Männern, an Männern, die kämpfen können. Dein Freund scheint ein bisschen jung für einen so langen Zopf, Bran. Ist er ein Ritter? Ein abtrünniger Ritter?«
    »Er ist der Herr der Trolle«, sagte Bran. »Er kommt aus den Bergen.«
    Tubat starrte Made an. Sein Mund wurde schmal, seine Schultern strafften sich, und er brach in lautes Gelächter aus. »Ein Troll?« Er schlug sich laut auf die Schenkel. »Ein Troll! Er könnte gut selbst einer sein!«
    Während er sprach, kam die Katze dicht an Made heran, das Maul weit aufgerissen, mit einer rosafarbenen Zunge, die zwischen gelben Zähnen heraushing. Sie schnupperte an ihm, umkreiste ihn und rieb sich schnurrend an seinen Beinen. Als er sie nicht beachtete, presste sie das Maul gegen seine Hand und fuhr mit ihren scharfen Zähne über seine Finger. Wieder wich Made nicht zurück.
    Tubat beobachtete das Ganze amüsiert. »Und Mut hat er auch. Darauf sollte ein Mann trinken!« Er schlug sich wieder auf den Schenkel und leerte seine Tasse.
    Die Katze streckte die langen Vorderbeine aus und ließ sich auf Mades Füße sinken. Ihr Schwanz peitschte hin und her.
    Bran räusperte sich. »Wir brauchen deine Hilfe, Tubat. Ich muss heute Abend zum Ball, um den Baron zu treffen.«
    Tubat zupfte an seinem Schnurrbart, die Wangen immer noch rot vom Lachen. »Hat Sebius euch kein Einladungsschreiben gegeben? Dein Freund hier braucht ja nicht einmal ein Kostüm - er kann als Troll gehen! He, Crimey!«, rief er über die Schulter hinweg. »Komm her, du verfluchter Hundesohn! In meiner Diele steht ein Troll!«
    Eine zweite Katze sprang den Gang entlang und stürzte sich auf den Schwanz der ersten. Als Mades Aufmerksamkeit für einen Moment auf die beiden Tiere gerichtet war, kam auf einmal der große Krug direkt auf ihn zugeflogen. Er konnte gerade noch ausweichen, und so streifte der Krug ihn nur am Ohr, ehe er an der Wand hinter ihm zerschellte. Gleichzeitig versetzte Tubat Bran einen Stoß gegen die Brust. Die Katzen sprangen auf und flohen.
    »Was zum… ?« Ein anderer Mann, Crimey, erschien in der Tür, hastig ein Seil knotend, das seine Hosen zusammenhielt, während die dritte Katze herbeisprang und unsicher stehenblieb.
    »Wir haben zwei Verräter in meinem Haus«, brüllte Tubat und stürzte sich auf Made.
    Made wehrte Tubat ab und stieß ihm mit voller Wucht die Stirn ins Gesicht. Tubat wankte, Blut spritzte aus seiner Nase und seinem Mund, aber er fiel nicht.
    Eine der Katzen knurrte.
    Made achtete nicht darauf und packte Tubats Handgelenk. Er riss den Arm vor und schlug ihm mit der Faust auf den Ellbogen. Während der Ritter vor Schmerz laut aufschrie, trat Made ihm die Beine weg und stieß ihn zu Boden.
    Wie vorher die Katze kam Crimey schlitternd vor ihnen zum Stehen. »Deine Kriegsgott-Verkleidung taugt nichts!« Mit diesen Worten attackierte Bran den Soldaten, nahm ihn in den Schwitzkasten und verdrehte ihm mit aller Gewalt den Arm.
    Tubat stöhnte und versuchte aufzustehen. Made packte ihn am Haar und donnerte seinen Kopf gegen den Boden. Das Stöhnen erstarb, und der Ritter rührte sich nicht mehr.
    Eine der Katzen kam herbei und schnupperte an

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