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Der Vollstrecker

Der Vollstrecker

Titel: Der Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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Superreichen. Amanda versuchte mit allen Mitteln, den Kopf über Wasser zu halten, aber es war wie verhext. Eine Filiale nach der anderen musste sie schließen, bis ihr nur noch der Stammsitz in West Hollywood blieb.
    Die letzten vier Monate waren für Amanda und ihre Firma besonders hart gewesen, denn auch von ihren Mitarbeitern hatte sie sich schweren Herzens trennen müssen. Alle waren sie gegangen, bis auf Tania, ihre beste Freundin und Reilly-Angestellte der ersten Stunde.
    Trotz der miserablen Woche war Amanda guter Dinge. Am Tag zuvor hatte spätabends noch ein Mann angerufen, der sich für eines ihrer teuersten Objekte interessierte: eine Vier-Millionen-Dollar-Villa am Pacific Coast Highway in Malibu mit sieben Schlafzimmern und neun Bädern. Der Anrufer war auf ihrer Website über das Anwesen gestolpert, und die Ausstattung hatte ihm auf Anhieb gefallen – der Swimmingpool, der große, extravagante Kamin im Wohnzimmer, der Tennisplatz, der wunderschöne Garten –, das Haus war einfach perfekt. Er hatte mit ihr für den späten Samstagnachmittag einen Besichtigungstermin vereinbart.
    Â»Bitte schön«, sagte Tania Riggs und reichte Amanda eine grüne Plastikmappe.
    Amanda hatte Tania gebeten, ihr einen absoluten Killer-Portfolio über das Objekt zusammenzustellen.
    Â»Da ist alles drin«, erklärte Tania. »Fotos, detaillierte Infos über Haus und Grundstück – sogar eine Liste der Promis, die im näheren Umkreis wohnen. Außerdem ist noch eine CD dabei mit der PowerPoint-Präsentation, die ich dir vorhin gezeigt habe.«
    Amanda lächelte. »Das war eine phantastische Präsentation, Tania, danke noch mal. Ich habe wirklich ein gutes Gefühl bei der Sache.« Sie schwenkte triumphierend die Mappe.
    Â»Ich auch. Das Haus ist ein Traum und für den, der es sich leisten kann, ein echtes Schnäppchen.«
    Amanda bewunderte Tanias Optimismus. Für jemanden, der in den letzten fünf Wochen keinen Cent Gehalt bekommen hatte, war sie ziemlich positiv eingestellt.
    Das Telefon klingelte, und Tania eilte zurück an ihren Schreibtisch, um das Gespräch anzunehmen. »Amanda?«, rief sie, nachdem sie den Anrufer gebeten hatte zu warten. »Es ist für dich. Mr Turner.«
    Amanda nickte und nahm von ihrem Apparat den Hörer ab. Das Gespräch dauerte nicht mal eine Minute.
    Â»Jetzt sag nicht, er hat abgesagt«, meinte Tania alarmiert, nachdem Amanda aufgelegt hatte.
    Â»Nein, nein, keine Sorge.«
    Â»Gott sei Dank!«
    Â»Er kommt nur ungefähr eine Stunde später.«
    Â»Ach so, na dann.« Tania lächelte erleichtert. »Soll ich noch hierbleiben und dir beim Warten Gesellschaft leisten?«
    Â»Das musst du nicht. Ich habe ja alles, was ich brauche.« Sie zeigte auf die dunkelgrüne Mappe. »Geh nur nach Hause und genieß dein Restwochenende.«
    Â»Auf jeden Fall. Viel Glück!«
    Tania knöpfte sich den Mantel bis zum Hals zu und schloss die Tür hinter sich.
    Amanda stützte den rechten Ellbogen auf den Schreibtisch, legte das Kinn auf die zur Faust geballte Hand und starrte einmal mehr auf die Tabelle auf ihrem Bildschirm. Bald würde sich das Blatt wenden, das hatte sie im Gefühl.
    24
    H unter und Garcia studierten gerade die Tatortfotos, die die Spurensicherung in der Kirche gemacht hatte, als Captain Blake ohne anzuklopfen das Büro betrat. Ihr Blick blieb auf den Stapeln in Leder gebundener Bücher hängen, die sich auf den Schreibtischen der Detectives türmten.
    Â»Sind das die Tagebücher des Priesters?«, fragte sie, trat zu Garcias Schreibtisch, nahm einen der Bände in die Hand und blätterte die ersten Seiten um.
    Hunter nickte.
    Â»Steht irgendetwas Interessantes drin?«
    Â»Kommt drauf an, was Sie als interessant bezeichnen.«
    Captain Blake bedachte Hunter mit einem Blick, der ihm sehr deutlich signalisierte, dass ihr nicht der Sinn nach Wortklaubereien stand.
    Â»Wir lesen so schnell wir können«, lenkte Hunter ein, »aber es ist ziemlich viel. Es sind auch keine Tagebücher im engeren Sinne, sondern einfach Bücher, in denen Vater Fabian seine Gedanken festgehalten hat, seine Gefühle, was er den Tag über gemacht hat … es gibt keine klar erkennbare chronologische Reihenfolge. Die meisten Einträge sind ziemlich kryptisch und liegen lange zurück.« Er ging zu seinem Schreibtisch. »Aber das

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