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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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passierte, bemerkten sie ihn. Gewiss würden sie sich bald zurückziehen, zusammen mit den übrigen Parschendi.
    Sie schienen nicht beleidigt zu sein, machten auch keinen wütenden Eindruck. Aber sie würden schon bald den Vertrag brechen, den sie erst vor wenigen Stunden abgeschlossen hatten. Das ergab zwar keinen Sinn, doch Szeth stellte keine Fragen.
    Am Rande des Raumes schritt er an Reihen von stetig brennenden azurfarbenen Lichtern vorbei, die sich dort ausstülpten, wo Wand und Boden zusammentrafen. Sie enthielten Saphire, die mit Sturmlicht aufgeladen waren. Weltlich, gotteslästerlich. Wie konnten die Menschen dieser Länder etwas so Heiliges zur bloßen Beleuchtung benutzen? Schlimmer noch, es hieß, dass die Alethi-Gelehrten kurz davor standen, neue Splitterklingen zu erschaffen. Szeth hoffte, dass dies nur Prahlerei war. Denn wenn das geschah, dann würde sich die ganze Welt verändern. Vermutlich würde es damit enden, dass die Menschen in allen Ländern – vom fernen
Thaylenah bis zum hoch gelegenen Jah Keved – mit ihren Kindern Alethisch sprachen.
    Diese Alethi waren ein großes Volk. Sogar wenn sie betrunken waren, hatten sie noch etwas Edles an sich. Die Männer waren groß, wohlgestaltet und trugen dunkle Seidenmäntel, die in Brusthöhe an den Seiten geknöpft und reich mit Silber und Gold bestickt waren. Jeder Einzelne sah wie ein General im Felde aus.
    Die Frauen wirkten noch großartiger. Sie trugen zwar üppige, aber eng anliegende Seidenkleider, deren helle Farben einen starken Kontrast zu den dunklen Tönen darstellten, die von den Männern bevorzugt wurden. Der linke Ärmel eines jeden Kleides war länger als der rechte und bedeckte die Hand. Die Alethi besaßen einen seltsamen Sinn für Anstand.
    Die Frauen trugen ihre tiefschwarzen Haare hochgesteckt; sie waren entweder kunstvoll geflochten oder glatt getürmt. Oft waren sie mit Goldbändern oder anderem Schmuck durchwoben oder mit Edelsteinen geschmückt, die vor Sturmlicht glühten. Wundervoll. Zwar gotteslästerlich, aber wundervoll.
    Szeth ließ den Festsaal hinter sich. Kurz darauf kam er an der Tür zum Bettlerfest vorbei. Es war eine Alethi-Tradition, einigen der ärmsten Männer und Frauen ein Fest auszurichten, das dem des Königs und seiner Gäste entsprach. Ein Mann mit einem langen grauschwarzen Bart brach im Eingang zusammen und grinste närrisch – ob vor Trunkenheit oder vor Geistesschwäche, das konnte Szeth nicht sagen.
    »Hast du mich gesehn?«, fragte der Mann mit schleppender Zunge. Er lachte, redete Unsinn und griff nach einem Weinschlauch. Offensichtlich war er bloß betrunken. Szeth drückte sich an ihm vorbei und ging an einer Reihe von Statuen entlang, die die zehn Herolde aus der alten Vorin-Theologie darstellten: Jezerezeh, Ischi, Kelek und Talenelat. Er zählte sie und stellte fest, dass es nur neun waren. Offenbar fehlte eine.
Warum war Schalaschs Statue entfernt worden? Es hieß, dass König Gavilar sehr große Stücke auf seine Vorin-Frömmigkeit hielt. Nach der Meinung mancher war er sogar zu fromm.
    Hier bog der Gang nach rechts ab und führte am Rand des überwölbten Palastes vorbei. Er befand sich im zweiten Stock, in dem die Gemächer des Königs lagen. Wände, Decke und Boden bestanden aus Stein. Das war götterlästerlich. Über Stein durfte niemand gehen. Aber was sollte Szeth tun? Er war ein Unwahrer. Er tat das, was seine Meister von ihm verlangten.
    Heute bedeutete dies, dass er Weiß tragen musste: eine lockere weiße Hose, die im Bund mit einer Kordel gehalten wurde, und darüber ein dünnes Hemd mit langen Ärmeln, das über der Brust offen war. Es war Tradition bei den Parschendi, dass Mörder in Weiß gekleidet waren. Weiß, damit man gewarnt war.
    Denn wenn ein Mann ermordet werden sollte, dann hatte er das Recht, seinen Mörder kommen zu sehen.
    Szeth wandte sich nach rechts und nahm den Korridor, der unmittelbar zu den Privatgemächern des Königs führte. Fackeln brannten an den Wänden. Ihr Licht war ebenso unbefriedigend für ihn wie eine dünne Brühe nach langem Fasten. Winzige Flammensprengsel umtanzten sie wie Insekten, die ausschließlich aus geronnenem Licht bestanden. Die Fackeln waren nutzlos. Er griff in seinen Beutel und nach den Kugeln, die dieser enthielt, doch er zögerte, als er weitere blaue Lichter in der Ferne vor sich sah. Es waren zwei Sturmlichtlampen, die an der Wand hingen und in deren Herzen strahlende Saphire leuchteten. Szeth ging an eine dieser Lampen

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