Der Weg des wahren Mannes
maskuline Rolle spielt. Es ist egal, wenn beide jeden Tag die Rollen tauschen. Sie brauchen für die sexuelle Polarität nur zwei energetische Pole, einen anziehenden Unterschied zwischen maskulin und feminin. Sie brauchen diese Unterschiede nicht für die Liebe, sondern um die sexuelle Leidenschaft aufrechtzuerhalten.
Manche Menschen, deren sexuelle Essenz ausgeglichener ist, brauchen gar keine sexuelle Polarität. Sie wollen nicht so viel Leidenschaft in ihrer Intimität. Sie wollen kein liebevolles Gerangel, keine sexuelle Inspiration, keine spielerischen Anzüglichkeiten. Sie hätten lieber eine zivilisierte Freundschaft in Liebe und mit vielen Gemeinsamkeiten, ohne die Höhen und Tiefen der Leidenschaft. Solche Menschen brauchen dieses Buch nicht, ja, sie finden es vielleicht sogar anstößig. Das Buch wurde für Menschen mit einer maskulinen Essenz sowie für ihre Partner/innen geschrieben, die eine eher feminine Essenz besitzen, denn man zieht immer sein sexuelles Gegenteil an. Diese Menschen fühlen sich von Beziehungen angezogen, die auf einem Unterschied basieren, ob sie es wollen oder nicht, im Gutem wie im Schlechtem. Ihre sexuelle Essenz entspricht Ihrer tiefsten sexuellen Veranlagung. Ist Ihre Essenz eher maskulin, können Sie es zwar genießen, zu Hause zu bleiben und mit den Kindern zu spielen, aber im Grunde werden Sie von einer Aufgabe, einer Mission getrieben. Sie kennen Ihre Mission vielleicht noch nicht, aber solange Sie diesen tiefen Lebenssinn noch nicht entdeckt haben und voll ausleben, fühlt sich Ihr Leben sinnlos und leer an, selbst wenn Ihre intimen Beziehungen und Ihr Familienleben voller Liebe sind. Haben Sie eine eher feminine Essenz, kann Ihr Berufs-leben zwar unglaublich befriedigend sein, doch in der Tiefe Ihres Wesens finden Sie erst Erfüllung, wenn auch Ihre Beziehung oder Ihr Familienleben voller Liebe sind.
Für einen Menschen mit einem maskulinen Wesenskern hat die ›Mission‹ oder die Suche nach der Freiheit Priorität, für einen Menschen mit einem femininen Wesenskern die Suche nach der Liebe. Das ist der Grund, warum Menschen mit einer maskulinen Essenz beim Fernsehen lieber ein Fußballspiel oder einen Boxkampf betrachten als eine Liebesgeschichte: Im Sport geht es darum, Freiheit zu erlangen und sich zum Beispiel aus dem Griff des Gegners zu befreien oder sich seinen Schlägen zu entziehen. Es geht darum, seine Mission erfolgreich zu erfüllen, den Ball ins Tor zu schießen oder nach zwölf Runden im Boxring immer noch aufrecht dazustehen. Die Mission, der Wettstreit und das Gefühl, alles zu riskieren (ja, dem Tod ins Auge zu sehen), bedeuten reine Ekstase für das maskuline Wesen. Sie brauchen sich nur anzusehen, wie beliebt Kriegsgeschichten, gefährliche Heldentaten und sportliche Entscheidungskämpfe unter Männern sind. Doch das feminine Wesen wird zutiefst von der Suche nach Liebe berührt. Die Sehnsucht nach Liebe erfüllt alle femininen Formen der Unterhaltung – sei es in Seifenopern, Liebesgeschichten oder in Gesprächen über Beziehungen. Das Feminine will mit Liebe erfüllt werden, und wenn die Seligkeit einer echten Liebe nicht auftaucht, tun es auch Schokolade, Eis oder ein erquickendes romantisches Drama. Das Maskuline will sich an einem Leben auf Messers Schneide ergötzen, und wenn der Betreffende nicht genug Schneid hat, es selbst zu leben, schaut er sich im Fernsehen Sportveranstaltungen und Krimis an. Natürlich schauen sich auch glückliche und erfüllte Männer und Frauen gerne Sportsendungen an und genießen es, Eisbecher zu löffeln. Ich möchte nur etwas klarstellen: Obwohl alle Menschen sowohl maskuline als auch feminine Eigenschaften haben und jederzeit einsetzen können – zum Beispiel, um sich in der Firma zu behaupten oder ihre Kinder zu versorgen –, sind die meisten Männer und Frauen im Kern mehr maskulin oder mehr feminin.
Und das zeigt sich in ihrer bevorzugten Unterhaltungsform ebenso wie in ihren sexuellen Vorlieben. Überlegen Sie doch mal: Haben Sie es lieber, wenn Ihre sexuelle Partnerin stärker ist als Sie, oder möchten Sie lieber ihre physische Verletzlichkeit spüren? Was erregt Sie mehr: Ihre Partnerin kraftvoll unter sich zu halten oder selbst unter Ihrer Partnerin zu liegen? Von einer einfühlsamen und starken Liebhaberin mitgerissen zu werden oder zu spüren, wie die Geliebte sich hingibt und in Ihren Armen zerfließt? Vielleicht mögen Sie beides – aber was erregt Sie häufiger? Oder erregen
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