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Der Weg Nach Tanelorn

Der Weg Nach Tanelorn

Titel: Der Weg Nach Tanelorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Held. Deshalb haben wir uns hier zusammengefunden. Willkommen! Wir haben Euch erwartet.«
    Nun, da Falkenmond dicht heran war, erkannte er, dass das Feuer nicht normaler Art war, sondern ein Strahlenkranz, der von einer Kugel, etwa von der Größe einer Faust, ausging. Die Kugel schwebte einen Fuß über dem Boden. In ihr vermeinte Falkenmond, weitere kreisende Kugeln zu sehen. Er wandte seine Aufmerksamkeit jedoch wieder den Berittenen zu. Er kannte den Mann nicht, der gesprochen hatte. Er war hochgewachsen, schwarz, sein Körper halb nackt, seine Schultern in ein Cape aus weißem Fuchspelz gehüllt. Falkenmond verbeugte sich knapp, doch höflich. »Ihr wisst, wer ich bin, doch ich bedauerlicherweise nicht, wer Ihr seid.«
    »Ihr kennt mich«, versicherte ihm der Schwarze. »Zumindest in einer Eurer parallelen Existenzen. Man nennt mich Sepiriz, den letzten der Zehn.«
    »Und das hier ist Eure Welt?«
    Sepiriz schüttelte den Kopf. »Es ist niemandes Welt. Diese Welt wartet noch darauf, besiedelt zu werden.« Er blickte an Falkenmond vorbei auf Jhary-a-Conel. »Seid gegrüßt, Meister Moonglum von Elwher.«
    »Mein gegenwärtiger Name ist Jhary-a-Conel.«
    »Richtig«, murmelte Sepiriz. »Euer Gesicht ist anders. Auch Eure Gestalt, wenn ich sie näher betrachte. Wie auch immer, Ihr tatet gut daran, den Helden zu uns zu bringen.«
    Falkenmond starrte Jhary an. »Ihr kanntet also unseren Weg?«
    Jhary breitete hilflos die Hände aus. »Nur irgendwie ganz tief in meinem Kopf. Ich hätte es Euch nicht sagen können, wärt Ihr auf den Gedanken gekommen, mich zu fragen.« Er betrachtete interessiert den Kreis der Reiter. »Ihr seid also alle hier.«
    »Ihr kennt sie alle?« fragte Falkenmond.
    »Ich glaube ja. Mein Lord Sepiriz – aus der Kluft von Nihrain, wenn ich mich nicht irre, nicht wahr? Und Abaris, der Magier.« Er blickte auf einen alten Mann in prachtvollem Gewand, das mit seltsamen Symbolen bestickt war. Der Greis bestätigte seinen Namen mit einem stillen Lächeln. »Und Ihr seid Lamsar, der Eremit«, wandte Jhary-a-Conel sich an den nächsten Reiter, der sogar noch älter als Abaris zu sein schien. Er trug geöltes Leder, an dem stellenweise Sand klebte, auch sein Bart war nicht frei von Sand. »Ich grüße Euch«, murmelte er.
    Erstaunt erkannte Falkenmond einen weiteren der Reiter. »Ihr seid doch tot!« rief er. »Ihr seid bei der Verteidigung des Runenstabs in Dnark gefallen!«
    Ein Lachen schallte aus dem geheimnisvollen Helm, als der Ritter in Schwarz und Gold, Orland Fanks Bruder, den gerüsteten Kopf zurückwarf. »Manche Tode sind von größerer Dauer als andere, Herzog Dorian.«
    »Ihr seid Aleryon vom Tempel der Ordnung«, sagte Jhary zu einem weiteren alten Mann mit bartlosem, bleichem Gesicht. »Lord Arkyns Diener. Und Ihr seid Amergin, der Erzdruide. Auch Euch kenne ich.«
    Amergin, ein gutaussehender Mann, in losem, weißem Gewand und mit goldenem Schmuck gehaltenem Haar, neigte ernst den Kopf.
    Der letzte Reiter war eine Frau. Ihr Gesicht war zur Gänze hinter einem goldenen Schleier verborgen, und sie trug ein Gewand aus einem hauchdünnen Silbergewebe. »Euer Name, meine Dame, ist mir unbekannt, obgleich mir deucht, als müsse ich Euch aus einer anderen Welt kennen.«
    Wie von selbst sprachen Falkenmonds Lippen: »Ihr wurdet auf dem Südeis getötet, O Lady des Kelches, Silberkönigin. Getötet von …«
    »Dem Schwarzen Schwert? Graf Urlik! Ich hätte Euch nicht erkannt!« Ihre Stimme war sanft und traurig, und plötzlich sah Falkenmond sich in Rüstung und dicke Pelze gehüllt auf einer gewaltigen, eisglitzernden Ebene, mit einem riesigen, schrecklichen Schwert in der Hand. Er schloss die Augen und stöhnte. »Nein …«
    »Es ist vorbei«, versicherte sie ihm. »Es ist vorbei. Ich handelte gegen Euch, edler Held. Nun möchte ich Euch helfen.«
    Wie auf einen unhörbaren Befehl hin stiegen die sieben Reiter von ihren Pferden und drängten sich dichter an die kleine Kugel.
    »Was ist diese Kugel?« erkundigte sich Jhary-a-Conel nervös. »Sie ist magisch, nicht wahr?«
    »Sie gestattet, dass wir sieben uns hier gemeinsam auf dieser Ebene aufhalten können«, erklärte Sepiriz. »Wie Ihr wisst, werden wir in unseren Welten als Weise erachtet. Die Zusammenkunft wurde einberufen, damit wir über die Ereignisse debattieren können, denn wir alle hatten ähnliche Erlebnisse. Unsere Weisheit verdanken wir Wesen, die bedeutend größer sind als wir selbst. Sie vermitteln uns das Wissen, wenn wir

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