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Der Weg Nach Tanelorn

Der Weg Nach Tanelorn

Titel: Der Weg Nach Tanelorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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weder Bowgentle, d’Averc noch Oladahn erwähnt und noch einmal erklärt, dass er jenen, der sich als Graf Brass ausgab, für einen Schauspieler hielt. Er wollte nicht, dass sie sich wie er quälte.
    Es waren immer noch ein paar Stunden vor Sonnenaufgang, als er den Hügel erreichte und feststellte, dass die vier Männer mit ihren Pferden noch auf ihn warteten. Vor der Ruine schwang er sich von seinem Tier. Die vier kamen aus den Schatten auf ihn zu, dass er einen Augenblick tatsächlich glaubte, er befände sich in einer Unterwelt, in der Gesellschaft von Toten, aber sofort schob er diesen morbiden Gedanken von sich und sagte:
    »Graf Brass, etwas beunruhigt mich.«
    Der Mann in Messing blickte ihn fragend an. »Und das wäre?«
    »Als wir uns nach unserer ersten Begegnung trennten, erwähnte ich, das Dunkle Imperium sei vernichtet. Da sagtet ihr, ich täusche mich. Das verwirrte mich so sehr, dass ich versuchte, Euch zu folgen, und dabei in den Sumpf geriet. Was meintet Ihr damit? Wisst Ihr mehr, als Ihr mir gesagt habt?«
    »Ich sprach die reine Wahrheit. Das Dunkle Imperium wird immer stärker, es hat bereits seine Grenzen gesprengt.«
    Da wurde Falkenmond etwas klar, und er musste lachen. »In welchem Jahr war diese Schlacht von Tarkien, von der Ihr spracht?«
    »In diesem, selbstverständlich. Das siebenundsechzigste Jahr des Stieres.«
    »Nein, Ihr irrt Euch«, warf Bowgentle ein. »Wir haben jetzt das einundachtzigste Jahr der Ratte.«
    »Das neunzigste des Frosches«, sagte d’Averc bestimmt.
    »Das fünfundsiebzigste der Ziege«, widersprach ihm Oladahn.
    »Ihr täuscht euch alle«, erklärte Falkenmond. »Das Jahr, in dem wir hier gemeinsam auf dem Hügel stehen, ist das neunundachtzigste der Ratte. Deshalb hat für euch das Dunkle Imperium seine volle Macht noch nicht erreicht. Aber ich weiß, dass es sein Ende fand – hauptsächlich durch uns fünf. Versteht ihr nun, weshalb ich argwöhne, dass wir die Opfer der Rache des Dunklen Imperiums sind? Entweder hat irgendein Zauberer Granbretaniens in die Zukunft geschaut und erkannt, was wir fünf getan haben, oder einer hat den Untergang der Tierlords überlebt und versucht nun, sich zu rächen. Wir fünf kamen vor sechs Jahren im Dienst des Runenstabs zusammen, von dem ihr zweifellos gehört habt, um gegen das Dunkle Imperium zu kämpfen. Wir vernichteten es, aber vier mussten diesen Sieg mit dem Tod bezahlen – ihr vier. Außer dem Geistvolk von Soryandum, das sich nicht in die Angelegenheiten Sterblicher einmischt, sind nur die Zauberwissenschaftler des Dunklen Imperiums fähig, die Zeit zu manipulieren.«
    »Ich habe mich oft gefragt, wie ich einmal sterben werde«, murmelte Graf Brass, »aber jetzt möchte ich es eigentlich gar nicht mehr so genau wissen.«
    »Wir haben nur Euer Wort, Freund Falkenmond«, sagte D’Averc. »Doch es bleiben uns noch viele ungelöste Rätsel – unter ihnen die Tatsache, dass wir uns später, wenn wir uns tatsächlich zusammentun, wie Ihr sagt, nicht an die jetzige Begegnung erinnern.« Er hob die Brauen und hüstelte in sein seidenes Spitzentuch.
    Bowgentle lächelte. »Ich habe doch die Theorie bereits erwähnt, die dieses Paradoxon erklärt. Die Zeit muss nicht unbedingt in einer geraden Linie fließen. Wir bilden uns nur ein, dass es so ist. Die reine Zeit mag sogar unberechenbarer Natur sein …«
    »Ja, ja«, brummte Oladahn. »Irgendwie, guter Sir Bowgentle, gelingt es Euch immer wieder, mich mit Euren Erklärungen noch mehr zu verwirren.«
    »Dann lasst uns ganz einfach sagen, dass die Zeit nicht das ist, wofür wir sie halten«, schlug Graf Brass vor. »Und dafür haben wir nun wohl alle den Beweis – auch wenn wir Herzog Dorian nicht glaubten –, denn wir wurden alle vier aus verschiedenen Jahren gerissen und stehen jetzt doch gemeinsam hier. Ob wir nun in der Zukunft oder der Vergangenheit sind, spielt keine Rolle. Wichtig ist unser Wissen, dass wir aus verschiedenen Zeitperioden hierhergebracht wurden. Das bestätigte in gewisser Weise Herzog Dorians Vermutung und widerspricht den Behauptungen der Pyramide.«
    »Ich muss Euch recht geben, Graf Brass«, sagte Bowgentle. »Sowohl Verstandes- als auch gefühlsmäßig bin ich bereit, mich in dieser Sache Herzog Dorian anzuschließen. Ich bin mir durchaus nicht sicher, was ich getan hätte, denn es widerspricht meiner Lebensphilosophie, jemanden zu töten.«
    »Nun, wenn Ihr beide überzeugt seid, bin ich es wohl auch.« D’Averc gähnte. »Ich war nie ein

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