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Der Weg Nach Tanelorn

Der Weg Nach Tanelorn

Titel: Der Weg Nach Tanelorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Zauberwissenschaftlers wie jene des Dunklen Imperiums – oder etwas, das unsere Vorfahren noch vor dem Tragischen Jahrtausend erfanden.«
    »Ich hörte davon und muss zugeben, dass ich letzteres als Erklärung vorziehe«, gestand Graf Brass. »Es ist mir sympathischer.«
    »Hat dieses ›Orakel‹ euch angeboten, euch wieder zum Leben zu erwecken, wenn ihr mich getötet habt?« fragte Falkenmond.
    »Mir jedenfalls«, versicherte ihm Graf Brass.
    »Mir genauso«, warf d’Averc ein, und die anderen nickten zustimmend.
    »Nun, vielleicht könnten wir diese Maschine stellen – sofern es eine Maschine ist – und sehen, was passiert?« schlug Bowgentle vor.
    »Da ist jedoch noch etwas, das ich nicht verstehe«, murmelte Falkenmond nachdenklich. »Wieso herrscht für euch hier endlose Nacht, während für mich die Tage ihren normalen Lauf nehmen?«
    »Eine interessante Frage«, sagte d’Averc erfreut, »die wir dem Orakel unbedingt stellen sollten. Schließlich scheint dies das Werk des Dunklen Imperiums zu sein, das mir gewiss nichts Böses will – ich bin ja bekannterweise ein Freund Granbretaniens.«
    Falkenmond lächelte. »Das bist du jetzt, Freund Huillam.«
    »Wir wollen uns etwas einfallen lassen«, sagte der praktisch veranlagte Graf Brass. »Sollen wir zusehen, dass wir diese Diamantenpyramide finden?«
    »Wartet hier auf mich«, bat Falkenmond. »Ich muss erst nach Hause zurück, werde jedoch noch vor Morgengrauen wieder hier sein das ist in ein paar Stunden. Wollt ihr mir vertrauen?«
    »Ich vertraue lieber einem Mann als einer Pyramide.« Graf Brass lächelte.
    Falkenmond schritt zu seinem grasenden Pferd und schwang sich in den Sattel.
    Während er die vier Männer auf dem niedrigen Hügel zurückließ, zwang er sich, so logisch wie nur möglich zu denken und alle Paradoxa zu vermeiden, die sich durch die heutige Begegnung ergeben hatten. Er durfte sich nur darauf konzentrieren, was diese Situation hervorgerufen haben mochte. Es gab zwei Wahrscheinlichkeiten, nach seiner Erfahrung jedenfalls, wer hier seine Hand im Spiel haben konnte – der Runenstab oder das Dunkle Imperium. Aber natürlich könnte es auch eine andere – Kraft sein. Doch die einzigen anderen mit einer so hoch entwickelten Wissenschaft waren die Geistmenschen von Soryandum, und es erschien ihm äußerst unwahrscheinlich, dass sie sich in die Angelegenheiten anderer mischen würden. Außerdem wäre nur das Dunkle Imperium an seinem Tod interessiert, ironischerweise durch die Hand eines seiner Freunde – das würde in der Tat ihren perversen Neigungen entsprechen! Doch die Tatsache blieb, dass alle großen Führer des Dunklen Imperiums tot waren. Aber’ andererseits waren ja auch Graf Brass, Oladahn, Bowgentle und d’Averc tot.
    Falkenmond holte einen tiefen Atemzug der kalten Luft, als Aigues-Mortes in Sicht kam. Seine Gedanken waren schon so weit gegangen, zu erwägen, ob das Ganze nicht vielleicht eine komplizierte Falle war und auch er bald tot sein würde.
    Deshalb ritt er nach Burg Brass zurück, um sich von seiner Eheliebsten zu verabschieden, seine Kinder Lebwohl zu küssen und einen Brief zu schreiben, der erst geöffnet werden sollte, wenn er nach einer bestimmten Zeit nicht zurück war.

 
ZWEITES BUCH
     
    Alte Feinde

 
1. Eine sprechende Pyramide
     
    Falkenmonds Herz war schwer, als er zum dritten Mal Burg Brass verließ. Die Freude über das Wiedersehen mit seinen alten Freunden war getrübt, weil er wusste, dass sie im Grund genommen eben doch Geister waren. Er hatte sie tot gesehen, sie alle. Außerdem waren diese Männer, denen er heute begegnet war, Fremde. Während er sich an gemeinsame Erlebnisse erinnerte, wussten sie nichts davon, ja sie kannten einander nicht einmal. Was ihn aber am meisten bedrückte, war die Gewissheit, dass sie in ihrer eigenen Zukunft sterben würden, und dass sein Zusammensein mit ihnen vielleicht nur ein paar Stunden dauern würde, bis sie wieder – von wem oder was auch immer sie manipulierte – weggerissen wurden. Es konnte sogar leicht sein, dass sie bereits verschwunden waren, ehe er den Hügel erreichte.
    Deshalb hatte er Yisselda nur das Allernötigste über die Geschehnisse der Nacht erzählt und ihr lediglich gesagt, dass er noch einmal fort musste, um herauszubekommen, wer hinter seiner Verleumdung steckte. Alles Weitere hatte er in seinem Brief niedergelegt, damit sie die Wahrheit erfahren würde, soweit er sie selbst kannte, falls er nicht mehr zurückkehrte. Er hatte

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