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Der Wettflug der Nationen

Der Wettflug der Nationen

Titel: Der Wettflug der Nationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Namen ja!“ knurrte Hansen. „Funke an das Werk zurück, daß wir uns natürlich an die Vorschriften halten.“
    Während dieses Gespräch an Bord von >St 1< geführt wurde, überflogen die drei Maschinen der Eggerth-Werke bereits Island. Sie konnten nicht gesehen werden, doch wurden sie von der Radarstation erfaßt, und bald darauf meldete der dänische Sender von Reykjavik drei Flugzeuge. Ungefähr zur gleichen Zeit, zu der auch der französische Sender von Saigon in Annam eine Meldung an die amerikanische Station in Radio-City weitergab. Fast gleichzeitig wurden die beiden Funksprüche in New York aufgenommen und durch Lautsprecher weitergegeben.
    „Reykjavik, Island, 12 Uhr 30 amerikanische Ostzeit. Drei Flugzeuge mit Kurs zur Schreckensbucht über der Insel. Vermutlich Seeschwalbe und Stratosphärenschiffe dabei!“ Die Meldung aus Saigon lautete:
    „Cap Varella, Annam, 12 Uhr 10 amerikanische Ostzeit, Eagle verläßt mit Kurs auf Manila das Festland.“

9
    Am Nachmittag des zweiten Renntages wurde in New York nicht viel gearbeitet. Wo immer in den Büros und Werkstätten, in den Ladengeschäften und Gastwirtschaften ein Lautsprecher oder ein Fernsehapparat stand, war er umlagert. Das steigerte sich in den Abendstunden immer mehr. Um Mitternacht war der Höhepunkt erreicht: In einer Stunde — das hieß um 1 Uhr mitternachts — mußte die Entscheidung fallen. Das bedeutete eine Rennzeit von 37 Stunden.
    Die Uhr im Privatbüro John Sharps zeigte Mitternacht an. Schon seit vielen Minuten war der Telefonhörer nicht auf seine Gabel gekommen. Hart preßte ihn Sharp gegen sein Ohr. In seiner Erregung spürte er es nicht, daß der scharfe Rand der Hörmuschel sich tief in sein Fleisch eindrückte.
    An anderen Ende der Leitung in Radio-City stand Bourns, der ihm die Funkmeldungen zusprach, sobald sie dort ankamen. Glückverheißende Nachrichten von der Eagle waren es. Ein Wunder schien sich ereignet zu haben. Mit fast der alten Geschwindigkeit von 1.200 Kilometer stürmte die Reading-Maschine nun wieder auf ihr Ziel, den Flugplatz von Manila, zu, und seit 2 Stunden saß James Thomson selber am Steuer.
    „Wir schaffen es, Boys!“ keuchte Thomson am Steuer, als ihm Watson die letzte Ortsbestimmung unter die Augen hielt. Die Taste unter O'Briens Fingern begann zu klappern,
    „Neue Nachricht von der Eagle “, hörte es John Sharp wenige Sekunden später aus seiner Muschel, „0 Uhr 45 New Yorker Ortszeit. Noch 600 Kilometer bis Manila. Werden in einer halben Stunde landen ...“
    „Haben Sie denn Nachricht von der Seeschwalbe, Bourns?“ schrie Sharp in seinen Apparat.
    „Keine neue Meldung, Sir! Letzte Nachricht über die Seeschwalbe kam von Reykjavik.“
    „Noch eine halbe Stunde, Bourns.“ Sharp trocknete sich die Stirn mit seinem Taschentuch, warf dabei einen Blick auf die Uhr.
    „... noch 25 Minuten, Bourns ... noch 24 Minuten ... Bourns, wenn wir das Rennen für die Reading-Werke gewinnen ... Bleiben Sie am Apparat, Bourns. Geben Sie mir jede Meldung sofort durch.“
    In Manila war es halb ein Uhr mittags, in New York ging es auf die erste, in der Schreckensbucht auf die vierte Morgenstunde.
    Mr. Jenkins, der Zeitnehmer des Reading-Kuratoriums, blieb noch immer in seiner Behausung. Er saß dort und drückte den Telefonhörer ebenso ans Ohr wie John Sharp in New York. Ebenso erregt, wie sein Chef dort, hörte er die Funksprüche des Reading-Senders, die den Sieg der amerikanischen Maschine von Minute zu Minute sicherer erscheinen ließen. Unwillig fuhr er zusammen, als es klopfte und der Funker vom Eggerth-Haus in sein Zimmer trat.
    „Funkspruch von >St 1<, Mr. Jenkins. Die Seeschwalbe wird um 1 Uhr 05 New Yorker Ortszeit am Ziel wassern.“
    Jenkins starrte den Boten mit aufgerissenem Munde an. Er war noch beim Flug der Eagle nach Manila. Nur langsam erfaßte er den Sinn der Meldung, nur allmählich besann er sich auf seine Pflicht als Zeitnehmer des Reading-Kuratoriums.
    „Noch drei Minuten, Sir“, mahnte der deutsche Funker.
    Jenkins warf den Mantel über, griff nach dem plombierten Chronometer und lief auf die Klippe hinaus.
    Alle Reporter und Filmleute dort fuhren plötzlich auf, schrien und gestikulierten wild durcheinander. Da, dort weit voraus im Osten... drei schimmernde Flugzeuge in der Luft. 1 Uhr 04 zeigte das Chronometer in Mr. Jenkins' Hand ... 1 Uhr 05... da setzte die Seeschwalbe klatschend auf das Wasser der Bucht auf, eine Kielwasserfahne hinter sich lassend.
    „Seeschwalbe 1 Uhr

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