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Der Wettlauf zum Suedpol

Der Wettlauf zum Suedpol

Titel: Der Wettlauf zum Suedpol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Knopp
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Schneepyramide über der Zeltplane, mit der die sterblichen Überreste Scotts und seiner Gefährten bedeckt wurde.
    Abb 207
    »Streben, suchen finden – und nicht aufgeben«: Zum Gedenken an die Verstorbenen wurde auf einem Hügel in der Nähe von Hut Point ein schlichtes Holzkreuz errichtet.

    Das Fazit der Reise
    Zu welchen Erkenntnissen sind die Teilnehmer des deutsch-österreichischen Wettlaufs zum Südpol nach Beendigung ihrer Reise gelangt? »Das war das Härteste, was ich je in meinem Leben gemacht habe«, meint Markus Lanz, »eine echte Quälerei.« Teamkollegin Claudia Beitsch sieht es ähnlich: »Ich hätte nie gedacht, dass es so hart wird.« Joey Kelly, der schon einige Extremsportwettbewerbe mitgemacht hat, ist voller Respekt: »Diese Herausforderung – 400 Kilometer bei minus 30 Grad und starkem Wind auf 3000 Meter Höhe –, das war schon ein Wahnsinn.« Auch Dennis Lehnert freut sich über die vollbrachte Leistung: »Eine tolle Erfahrung, die nur wenige Menschen machen dürfen.«
    Und Ö3-Mikromann Tom Walek sagt: »Es war die größte Herausforderung meines Lebens, sowohl körperlich als auch mental.« Alle hätten acht bis zehn Kilogramm abgenommen und seien zuletzt wirklich »am Zahnfleisch« gegangen.
    »Natürlich war es hart«, stapelt Hermann Maier dagegen tief. »Ich habe enorm profitiert von meiner aktiven Zeit im Weltcup. Du verbringst beim Training und bei den Rennen eben über Monate viel Zeit draußen, und da hat es auch oft Minusgrade. Von daher war es kein allzu großes Problem. Wir haben einen fixen Tagesablauf gehabt und den haben wir versucht, diszipliniert einzuhalten. Und die Motivation war einfach dadurch gegeben, dass es ein Rennen war.«
    Abb 188
    »Das Härteste, was ich jemals gemacht habe«: Markus Lanz am Südpol.

    Erschöpft und stolz: Das österreichische und das deutsche Team am Südpol.
    Seine Teamkameradin Sabrina Grillitsch ist vor allem froh, dass alles ein gutes Ende genommen hat: »Gott sei Dank ist nichts Ernsthaftes passiert, aber das war einfach auch unser Glück. Es hätte auch ganz anders kommen können.«
    Die lange Zeit der Einsamkeit hat die Teilnehmer jedoch auch zum Nachdenken angeregt. »Menschen brauchen eigentlich gar nicht so viel, wie man häufig denkt. Das ist eine der interessanten Erfahrungen, die man in einer solchen extremen Umgebung macht: Dass man ganz viel von dem Schrott, mit dem wir uns täglich umgeben, in Wahrheit gar nicht braucht. Die Hälfte dessen, was man im Supermarkt findet, könnte direkt weggeräumt werden, das braucht kein Mensch«, meint Markus Lanz.
    Auch der »Herminator« zieht nach seiner Rückkehr in die Heimat und den ersten Kontakten mit der »Zivilisation« ein fast philosophisches Resümee: »Da ist man so lange weg, und dann kommt man zurück und es hat sich nix geändert. Leider. Die Leut’ sind alle so gescheit, wissen so viel, aber man wundert sich, was alles für ein Blödsinn g’redt wird.«

    Die Leichen fortzutragen erschien den Männern wie ein Sakrileg. Sie entfernten die Bambusstangen des Zelts, ließen das Tuch über ihnen zusammenfallen und errichteten darauf eine Schneepyramide. So waren Scott und seine drei Gefährten endgültig eins geworden mit der kalten und feindseligen Welt, in die sie eingedrungen waren und die sie das Leben gekostet hatte. Dann sprach Atkinson ein Gebet und las die Verse über die Auferstehung der Toten aus dem ersten Korintherbrief – »denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden«. Auf der Spitze der Pyramide errichteten sie ein Kreuz, zusammengefügt ausgerechnet aus Grans Skiern. Dieser nahm Scotts Ski an sich und fuhr mit ihnen zurück – so sollten wenigstens sie die Reise zu Ende bringen. Als sie mit allem fertig waren, war es bereits Mitternacht. Cherry-Garrard schilderte die unwirkliche Szenerie: »Die Sonne senkte sich tief über den Pol, die Barriere lag fast im Schatten. Der Himmel flammte auf in schillernden, übereinandergetürmten Wolken. Die Pyramide und das Kreuz hoben sich düster von einer Pracht aus poliertem Gold ab.«
    Nach einer fürchterlichen Nacht drangen sie weiter nach Süden vor in der Hoffnung, auch die Leiche von Oates zu finden. Doch sie stießen nur auf seinen leeren Schlafsack und den Theodoliten, den seine Gefährten irgendwann weggeworfen hatten. Wieder wurde eine Schneepyramide errichtet und ein Kreuz darauf angebracht. Drei Tage später kehrte die Suchgruppe um, alle weiteren geplanten

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