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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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die Grigori mussten die Ultima Ratio bleiben.

2
    ExterSteine
    Demi-Monde:
1. Tag im Frühling des Jahres 1005
    Meine Studien haben mich zu der äußerst beunruhigenden Hypothese veranlasst, dass die Dunklen Charismatiker nicht verrückt sind, wie Alienisten seit altersher über jene behaupten, die von einem moralischen Wahn befallen sind. Ihr abweichendes und destruktives Verhalten ist nicht die Folge einer Verletzung ihres Festen Astral-Äthers oder eines anderen somatischen oder viszeralen Schadens. Vielmehr bin ich zu dem Schluss gelangt, dass die Dunklen Charismatiker ein eigenes individuelles Taxon des Genus Homo sind, dessen Mitglieder die Antithese des H. sapiens bilden und von Natur aus absolut böse sind. Dieses eigenständige Taxon habe ich als Homo singularis bezeichnet.
    Brief des Professors Michel de Nostredame an die Dogaressa von Venedig, Catherine-Sophia, am 53.Tag im Frühling des Jahres 1002
    Während Ella keuchend die lange steile Treppe zum Gipfel von ExterSteine hinauflief, bildete ihr Atem in der frostigen Kälte der Winternacht einen weißen Heiligenschein. Ihr blieb nur wenig Zeit. Am Horizont sah sie bereits den rosigen Schimmer der Morgendämmerung, und sobald der Tag anbrach, war Crowleys Ritual des Übergangs abgeschlossen und Norma verloren. Das Morgenlicht war die letzte Phase der okkulten Ermächtigung, die Crowley benötigte, um seine teuflische Magie in die Tat umzusetzen.
    »Schneller«, flüsterte sie sich zu und versuchte, ihren schmerzenden, geschundenen Körper und ihre schweren Beine zu ignorieren.
    »Ich tue, was ich kann«, entgegnete Rivets, der vor ihr lief, und nahm zwei vereiste Stufen auf einmal.
    »Ruhe jetzt!«, ermahnte sie Vanka, als sie der Treppe folgten, die um die riesige ManteLit-Säule nach oben führte. Jetzt erkannte Ella den Grund. Vor ihnen lag die klaffende Öffnung einer Höhle, aus der eine seltsam atonale Musik kam. »Da drin vollführt Crowley seine Magie, haltet euch im Schatten. Es könnten Wächter da sein.«
    Ella hörte ihn kaum. Sie starrte in das riesige schwarze klaffende Maul der Höhle. Ein Ort für Albträume … aber auch ein Ort der Macht. Ja, von der Höhle schien eine eisige Macht auszugehen, die korrupt und verkommen war und bei der es einem kalt über den Rücken lief. Ella hatte keinen Zweifel daran, dass sich schreckliche Dinge darin ereignet hatten. Sie schauderte, aber nicht vor Kälte oder Angst. Macht war unglaublich erregend.
    In ihrem Kopf hallte eine Kakophonie aus verführerischen Stimmen wider, die ihr zuraunten, diese Macht könne ihr gehören … wenn sie nur den Willen … wenn sie nur den Mut aufbrächte.
    Eine Hand packte sie an der Schulter. »Ella, alles in Ordnung?«
    Vankas Frage versetzte sie zurück ins Hier und Jetzt. Der starke, wunderbare Vanka. Der Mann, den sie liebte, der Mann, der seine letzten Selbsterhaltungstriebe aufgegeben hatte, um ihr zur Seite zu stehen und ihr zu helfen, Norma Williams zu retten.
    Norma Williams zu retten …
    »Ja, Vanka, alles okay. Lass uns weitergehen. Wir müssen dieses Ritual des Übergangs vereiteln.«
    Laurentii Beria war ein Scheißkerl.
    Zu dieser Schlussfolgerung war Burlesque Bandstand gelangt, während er in seine weite dublonka gehüllt auf der Spitze der großen Säule saß, die ExterSteine bildete, den Rücken den letzten Windstößen des Winters zugewandt. Er wartete auf Vanka Maykow und Miss Ella. Er rutschte mit seinem von der Kälte tauben Hintern auf dem harten ManteLit hin und her und kratzte sich unentwegt: Seine Läuse trieben ihn noch zum Wahnsinn. Und während er sich kratzte, musste er seine Meinung wieder einmal revidieren. Beria war kein Scheißkerl, er war ein verdammter Scheißkerl.
    Abwesend warf er einen Blick auf die Morgenröte, die langsam über das schneebedeckte HubLand rings um ExterSteine fiel, und dachte an die schrecklichen Wochen zurück, die er in der Hand dieses Scheißkerls verbracht hatte … dieses verdammten Scheißkerls. Nach seiner Festnahme auf Dashwood Manor hatte man ihn in eine Zelle des Sicherheitstrakts des Lubjanka-Gefängnisses geworfen. In eine schalldichte Zelle, vermutete Burlesque, denn er hatte während seiner Zeit dort wie ein Irrer geschrien.
    Ja, sie hatten ihn während dieser langen, endlosen Tage und Nächte ausgiebig gefoltert. Und während sie ihn folterten, hatte sich Burlesque verändert. Nein, nicht nur die verlorenen Pfunde oder die interessante und umfassende Sammlung von Schwellungen und blauen Flecken,

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